Flutkatastrophe: Bericht des bescheidenen Helden Bartek, 15, der einen Feuerwehrmann rettete
Während die Bergungs- und Aufräumarbeiten in Westdeutschland laufen, sickern nach und nach auch Privataufnahmen der Flutkatastrophe in die sozialen Medien. Auch Einzelschicksale häufen sich, die zusammen ein Bild der Lebensrealität derer zeichnen, die das Unglück durchleben. Eines dieser Schicksale ist beeindruckend und erschütternd zugleich.
Die Berichte aus den von den Fluten betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz reißen nicht ab. Armin Laschet geriet in die Kritik für Fotos, die ihn bei einem Besuch im Krisengebiet amüsiert und lachend zeigten.
Auch Kanzlerin Angela Merkel und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer verschafften sich vor Ort einen Überblick über die verheerenden Ausmaße der Katastrophe bei einem Besuch in Schuld.
Auch die Stadt Altena im Sauerland ist sehr stark betroffen. AmoMama berichtete bereits über den tragischen Unfall, bei dem ein Altenaer Feuerwehrmann im Einsatz ertrank und wie ein zweiter einem Schwächeanfall erlag.
Nun gibt es zugleich bessere, aber auch bittersüße Nachrichten aus der Ortschaft zu berichten. Ein Video machte im Netz die Runde, in dem ein Feuerwehrmann von einem Strom aus Flutwasser eine Straße in Altena mitgerissen wurde und sich nicht selbst retten konnte.
Eine Gruppe Beistehender bemerkten den Mann und rief ihm zu, er solle versuchen, sich zu ihnen zu manövrieren. Ohne zu zögern treten die Menschen in den Strom. Vorne mit dabei ist ein Teenager, der die Beine des Feuerwehrmanns zu greifen bekommt.
Der Junge ist Bartek Zarebski, ein 15-Jähriger aus Altena. Gemeinsam mit der Hilfe der anderen Helfern gelingt es, den Feuerwehrmann aus dem Strom und in Sicherheit zu ziehen. In einem Interview berichtete er selbst, was sich ereignete.
"Wir sahen, wie der Feuerwehrmann von der Strömung weggetrieben wurde, mein Kumpel versuchte, ihn erst auf der einen Seite rauszuholen, hat es aber nicht geschafft, dann bin ich schnell auf die andere Seite und dann haben wir ihn einfach rausgezogen," so Zarebski.
Der Feuerwehr sei bei dem Versuch, einen Kollegen unter einem Auto hervorzuziehen, selbst mitgerissen worden. Nach seiner Rettung durch Bartek und seine Freunde erholte sich der Feuerwehrmann kurz und versuchte dann erneut, seinen Kollegen zu bergen.
Seine Mühen blieben leider vergebens. Sein Kollege überlebte den Vorfall nicht. Der Überlebende habe sich bei dem Schüler bedankt, erzählte dieser: "Wir haben uns umarmt, er hat mir die Hand gegeben, er hat geweint auch wegen seinem verstorbenen Kollegen. Das war sehr traurig."
Zum Held will sich der bescheidene Bartek aber nicht erklären lassen, schließlich hätte jeder so gehandelt wie er. Seine Freunde hätten genau dasselbe getan. In so einer Situation habe man gar keine andere Wahl, als zu helfen.
Bei allem Unglück bringt die Flut so auch kleine Momente der Hoffnung mit sich, wenn Nächstenliebe und selbstloses Helfen sich so deutlich zeigen, wie in dem Video über Bartek Zarebski und die anderen Helfer.