Flut-Katastrophe: “Mehr als ein halbes Leben einfach so weggerissen,” erzählt Gastronom Günter
Nach den heftigen Stürmen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist die Altstadt von Bad Münstereifel fast vollständig zerstört. Ein erschütterter Gastronom erzählt, wie ihn die Flutkatastrophe getroffen hat.
Die Wassermassen haben nach den schrecklichen Wetterbedingungen in mehreren Teilen Deutschlands verheerende Schäden angerichtet und Dutzende Häuser zerstört. Auch die Altstadt von Bad Münstereifel litt unter dem Zorn der Natur und ist nun mit Schlamm, Wasser und riesigen Löchern bedeckt.
Neben den Zerstörungen brachte das schlechte Wetter einigen Ladenbesitzern, darunter dem Gastronom Günter Portz, auch finanzielle Einbußen. Der Mann, der seit rund einem halben Jahrhundert ein Café in der Stadt betreibt, ist von dem Vorfall am Boden zerstört. Der Café-Besitzer erklärte:
“Ich bin hier seit 50 Jahren am investieren und am arbeiten, wir geben uns alle Mühe in dieser Stadt und wenn man jetzt mehr als ein halbes Leben einfach so weggerissen bekommt, ist man einfach fassungslos.”
In der Nacht soll eine zwei Meter hohe Flut fast alles weggespült haben, was im Weg stand. Das braune Wasser wälzte sich durch die Straßen der Dörfer und Städte im Kreis Euskirchen. Wie die Polizei mitteilt, sollen dort rund 15 Menschen gestorben sein.
Nach der Katastrophe brach die Kommunikation zusammen und der Zugang zu einigen Stellen im Kreis war abgeschnitten. Aus diesem Grund wussten viele Menschen stundenlang nicht, wo ihre Verwandten, Nachbarn und Freunde waren.
Ein anderer Betroffener Manuel Tybislawski aus Bad Münstereifel, der seinen Bruder nicht erreichen konnte, versicherte gegenüber RTL, dass es ihm gut gehe und fragen wollte, wem es nicht gut gehe.
Die Bürgermeisterin der Stadt Sabine Preiser-Marian drückte ihren Schock aus und verglich den Zustand der Stadt mit dem nach einem Krieg. Sie hofft nun auf die Hilfe der Anwohner und glaubt, dass sie sich nur so über Wasser halten können.
Während Rettungskräfte die Suche nach Vermissten fortsetzen, schickte die Bundeswehr rund 900 Soldaten zur Unterstützung in die Katastrophengebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden mit Stand heute Morgen 81 Menschen als tot gemeldet, mehr als 1.300 Menschen werden vermisst. Die Feuerwehren sind wegen voller Keller, überfluteter Straßen und starker Überschwemmung ständig im Einsatz.