Dieter Hallervorden: Sein Leben von "Nonstop Nonsens" bis heute
Dieter Hallervorden ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr aus dem deutschen Fernsehen wegzudenken. Mit seiner Arbeit erfreut er auch heute noch mehrere Generationen von Fernsehzuschauern. Hier ein Blick auf sein Leben.
"Palim Palim" — diesen Ausdruck kennt wohl fast jeder. Es ist nur eines der Goldstücke, die Hallervordens Karriere hervorgebracht haben und durch die er auch heute noch im Gedächtnis von so vielen Menschen bleibt.
Der "Blödelkönig" ist jedoch so viel mehr. Er hat sich als Schauspieler einen Namen gemacht, ist Kabarettist und Theaterdirektor.
Dieter Hallervorden kam 1935 in Dessau zur Welt. In den 50er Jahren kam er schließlich nach Berlin und versuchte, sich an einer Schauspielschule zu bewerben. Er versuchte es an der Max-Reinhardt-Schule, hatte dort jedoch keinen Erfolg: Man lehnte ihn ab.
Die Begründung für die Ablehnung scheint besonders hart: mangelndes Talent. Doch Hallervorden sah dies nicht als Grund, aufzugeben und den Kopf in den Sand zu stecken.
ER GAB NICHT AUF
Ganz im Gegenteil. Er beschloss, seine Karriere selbst in die Hand zu nehmen und versuchte sein Glück als Kabarettist. Große Publikumserfolge konnte er schließlich als Komiker "Didi" erzielen. "Palim Palim" wurde zu seinem Markenzeichen und stammte aus einem Sketch, in dem er mit diesem Laut eine Türklingel imitierte.
Er kreierte die Sendung "Nonstop Nonsens". Diese wurde so erfolgreich, dass er Quoten von über 50 Prozent erzielte — ein wahrer Traum für jeden Sender. Abseits von "Palim Palim" brachte er noch andere Klassiker hervor, welche die Zeit überdauerten. Dazu zählt unter anderem sein Duett mit Kollegin Helga Feddersen: "Du, die Wanne ist voll".
Mit dieser Parodie nahm er den Welthit "You're the One that I want" von Hollywood-Legende John Travolta und Olivia Newton-John auf die Schippe. Damit schaffte er es in den deutschen Charts gleich bis auf Platz 4.
Hallervorden und Feddersen galten in den 70er Jahren in Deutschland als das Traumpaar der Comedy-Szene. Den großen Sprung auf die Leinwand schaffte Dieter Hallervorden schließlich in den 80er Jahren.
ER WURDE ZUR LEGENDE DER COMEDY-SZENE
Mit seiner Figur "Didi" erschuf er ein Image, welches ihm laut eigener Aussage bis heute noch anheftet. Über seine Rolle als Didi sagte Hallervorden, Didi habe ihm den Geldbeutel gefüllt und fügte zudem an:
"Didi ist auch dafür verantwortlich, dass ich das Schlosspark-Theater aufmachen konnte. Ich habe es mit eigenem Geld aufgemacht, und das musste erst mal verdient werden.
Er fügte hinzu:
"Und dabei hat Didi mir geholfen. Es zeigt auch, dass irgendetwas da ist, was den Leuten im Gedächtnis geblieben ist. Andere schaffen "Faust", und ich eben "Palim Palim"."
2008 übernahm Dieter Hallervorden in Berlin das Schlosspark Theater, doch damit schien er noch immer nicht genug zu haben. Er drehte den Film "Sein letztes Rennen". Zu dem Zeitpunkt war er bereits 77 Jahre alt und spielte selbst die Hauptrolle. Er porträtierte einen ehemaligen Marathonläufer, der sich gegen Bevormundung im Altersheim auflehnt.
Für seine unvergleichliche Leistung wurde er mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Der Name von "Sein letztes Rennen" sollte jedoch trügen, denn für den Schauspieler war dies erst der Startschuss für viele weitere Rollen auf der großen Kinoleinwand.
Mittlerweile war der Schauspieler und Komiker in diversen Kino-Hits zu sehen. Dazu zählte unter anderem "Honig im Kopf". Dieser Film wurde von Til Schweiger produziert. Schweiger und Hallervorden erhielten für ihre Arbeit an diesem Film den Bambi verliehen.
Mit seiner Rolle als verwirrter und von Alzheimer geplagter Großvater rührte Hallervorden Millionen von Zuschauern zu Tränen und beeindruckte mit seiner überzeugenden Leistung. Über das Feedback, welches er zu seiner Arbeit an dem Film erhalten hat, sprach Hallervorden selbst und verriet:
"Die Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft hat gesagt, sie hätte noch nie jemand gesehen, der das so glaubwürdig dargestellt hätte. Das freut mich."