"Der Kommissar": Leben und Tod von Erik Ode, der den "Tatort" ins Fernsehen brachte
"Der Kommissar" ist mittlerweile seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des deutschen Fernsehens. Selbst wenn man die Serie selbst nicht schaut, kennt man sie von irgendwoher. So populär war selten eine andere Fernsehserie. Heute werfen wir einen Blick auf Erik Ode, den Mann, der den "Tatort" ins Fernsehen brachte.
Als Kriminalbeamter hat Erik Ode in der ZDF-Serie "Der Kommissar" unzählige Verbrechen gelöst und den Zuschauer mit zu blutigen Schauplätzen genommen. Fast 100 komplizierte Fälle klärte er auf.
Der Kommissar, (DER KOMMISSAR) D 1970, ERIK ODE, EMILY REUER | Quelle: Getty Images
Ode brachte in den 70er Jahren dazu Traumquoten von mehr als 70 Prozent hervor. Trotz des riesigen Erfolgs war der Schauspieler kein typischer "Star". In einem Interview sprach er selbst einmal über den Erfolg und verriet:
"Das geht so weit, dass die Leute mich mit Teleobjektiven fotografieren. Das Unglück war nur, dass ich dabei nackt und ungewaschen in mein Arbeitszimmer kam"
Als "Kommissar Keller" ist er auch heute noch, viele Jahre nach dem Tod des Darstellers, den Menschen im Gedächtnis. Sein Weg zum Ruhm war lang und vorbestimmt. Er kam als Sohn eines Schauspielerpaares zur Welt. Sein vater war Fritz Odemar und seine Mutter Erika Nickau. Anfang der 20er Jahre stand Fritz Erik Signy Odemar bereits für den Film "Inri" vor der Kamera.
Doch er war nicht nur auf der Filmleinwand bekannt und beliebt. Auch die Bühnen des Landes schienen wie ein zweites Zuhause für ihn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte er dann hinter die Kamera und führte Regie.
Zu den Projekten, an denen er arbeitete, zählen unter anderem "Schlagerparade" und "Was eine Frau im Frühling träumt". Die Schauspielerei war für ihn eher in den Hintergrund gerückt, doch das sollte sich alles ändern, als der Krimi-Produzent Helmut Ringelmann ihn für die neue ZDF-Serie "Der Kommissar" anheuerte.
Zu diesem Zeitpunkt war er fast 60 Jahre alt. Diese Rolle sollte dem talentierten Künstler ab 1969 eine Menge Ruhm einbringen, der ihm auch heute noch nachgesagt wird.
Erik Ode in "Der Kommissar" | Quelle: Getty Images
Sein Ruhm erstreckte sich auch über die Landesgrenzen hinaus. Er sprach über diese prägenden Jahre in seiner Autobiografie "Der Kommissar und ich. Die Erik Ode Story". Dieses kam 1972 auf den Markt.
Für insgesamt 97 Folgen stand der Schauspieler als Kommissar vor der Kamera. Der Erfolg des Kommissars sollte den Weg für weitere erfolgreiche Krimi-Serien ebnen. Der Erfolg von "Der Kommissar" sorgte dafür, dass sich die ARD gezwungen sah, einen draufzusetzen.
Sie beauftragten Gunther Witte damit, eine Alternative zu entwickeln. Der Grundstein für den "Tatort" wurde gelegt. Auch heute noch lockt der Tatort Millionen von Menschen regelmäßig vor die Bildschirme und hat das deutsche Fernsehen nachhaltig geprägt.
Der Erfolg Odes ist auch heute noch nachhaltig mit seinem Namen verbunden. Was vielleicht einige nicht wissen: Er gründete zusammen mit Max Colpet das Kabarett Anti in Berlin.
PRIVATLEBEN VON ERIK ODE
Obwohl er beruflich im Augenmerk der Öffentlichkeit stand, führte der Schauspieler und Regisseur privat ein ziemlich zurückgezogenes Leben. Seit 1942 war er glücklich mit seiner Frau Hilde Volk verheiratet. Mit ihr blieb er bis zum Ende zusammen. Sie war eine Wiener Schauspielerin.
Man kannte ihn seit jeher mit seinen Zigaretten, die nicht nur sein Markenzeichen schienen, sondern auch zu seinen wohl größten Lastern zählten.
Episode "Dr Meinhards trauriges Ende" aus der Fernsehserie "Der Kommissar", Deutschland 1970, Darsteller: Richard Münch (links), Erik Ode (Mitte), Günther Schramm | Quelle: Getty Images
Er gestand sogar einst, dass es rund 20 Stück am Tag sein sollen, die er rauchte. Gesundheitlich ging es dann in den 80er Jahren bergab mit Ode. Nachdem er 1982 während einer Theatervorstellung in München auf der Bühne zusammengebrochen war, starb er im darauffolgenden Jahr am 19. Juli an den Folgen von Herz-Kreislauf-Versagen in seinem Haus am Tegernsee.
Passend zu seinem zurückgezogenen Privatleben schien auch sein letzter Wunsch. Ode wollte kein aufwendiges Grab, sondern viel mehr die Anonymität einer Bestattung auf See; seine Urne mit seiner Asche sollte im Meer versenkt werden, berichtet N-TV.