Fall Nicky Verstappen: Sein mutmaßlicher Mörder steht 22 Jahre nach seinem Tod vor Gericht
Ein 57-jähriger Mann steht seit einigen Tagen vor Gericht für den Mord an einem kleinen Jungen. Er gilt als mutmaßlicher Killer des Jungen Nicky Verstappen.
Im Jahr 1998 wurde der damals 11-jährige Junge Nicky Verstappen aus einem Zeltlager entführt, sexuell misshandelt und schließlich getötet. Die Ermittler tappten lange Zeit im Dunkeln, doch dank modernster Technik konnten DNA-Spuren an der Leiche sichergestellt werden.
Diese spüren scheinen zu einem Mann zu führen, der damals bereits schon einmal im Fokus der Ermittler lag. Der 57-jährige Jos Brech steht nun seit einigen Tagen in Maastricht vor Gericht für den Mord an dem Jungen.
Der Mordfall hatte nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Die erschütternde Tat hatte viele Menschen tief bewegt und schockiert. Als der Prozess kürzlich begann, brach Jos Brech sein Schweigen und sagte aus.
Bis dato hatte der Angeklagte bestritten, der Verantwortliche für die Tat zu sein, doch in einem Video, welches er in seiner Zelle aufnahm und welches nun dem Gericht vorgelegt wurde, sagt er aus, Nicky an jenem Tage leblos im Wald gefunden zu haben.
Der Polizeichef von Limburg, Joep Pattijn, spricht auf einer Pressekonferenz am 26. Januar 2018 im niederländischen Maastricht über den Mord an dem 11-jährigen Nicky Verstappen. | Quelle: Getty Images
Er erklärte zudem, dass er den Leichnam berührt habe, weil er nachgesehen habe, ob der Junge noch lebt. Deshalb will er ihn umgedreht haben. Er will die Flucht ergriffen haben, als er merkte, dass der Junge nicht mehr am Leben war.
Laut eigener Aussage ging er daraufhin nicht zur Vergangenheit, weil er “eine Vergangenheit” hat und er befürchtete, dass man ihm nicht glauben würde.
Im Jahr 1985 war man gegen ihn wegen sexueller Belästigung zweier Jungen vorgegangen. Man hatte ihn damals jedoch nicht verurteilt.
Es heißt, dass insgesamt 27 DNA-Spuren an Nicky gefunden wurden, die man mit Brech in Verbindung bringen kann. Die Verteidigung des Angeklagten versucht, diese Funde zu entkräften. Es wird behauptet, dass diese DNA-Spuren auch auf andere Weise an die Leiche gekommen sein könnten.
Vor zwei Jahren war Jos Brech in Spanien verhaftet worden. Man lieferte ihn an die Niederlande aus und seither befindet sich der Angeklagte in U-Haft. Während der Ermittlungen damals war er ins Visier der Fahnder gerückt, da er damals nachts in der Nähe des Fundorts des Jungen gewesen war. Sein Verhalten schien verdächtig.
2019 soll er zusammen mit den Staatsanwälten, den Richtern, Verteidigern und auch den Eltern des verstorbenen Jungen an einer Tatortbegehung teilgenommen haben, berichtet die “Bild”-Zeitung.
Der Fall ist noch nicht abgeschlossen und es bleibt abzuwarten, ob Nickys Mörder endlich überführt werden kann, oder ob einer der mysteriösesten Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte doch weiterhin als “ungeklärt” verzeichnet bleibt.
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