Romy Schneiders Ex klagt gegen Alice Schwarzers Buch
Der Ex von Schauspiel-Legende Romy Schneider klagt gegen Alice Schwarzer und ihr Buch.
Romy Schneider ist bereits seit mehr als 40 Jahren tot. Dennoch kämpft Daniel Biasini, ihr Ex-Mann, auch heute noch darum, ihre Ehre wieder herzustellen.
Romy Schneider am Set von "My Lover My Son" (ursprünglich "Hush a Bye"), 24. Mai 1969 | Quelle: Getty Images
Schneider war 43 Jahre alt, als sie viel zu früh starb, dennoch gilt sie auch heute noch als eine der größten Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts. Allein ihre "Sissi"-Filme erfreuen jedes Jahr um die Weihnachtszeit erneut zahllose Zuschauer.
Doch ihr glanzvolles Erbe wird von einem Buch überschattet, welches von der Publizistin Alice Schwarzer veröffentlicht wurde. Der Ex-Mann Schneiders, Daniel Biasini, hat nun genug und klagt gegen eben jenes Buch.
Im Interview mit der Bild-Zeitung sprach Biasini und erhob schwerwiegende Vorwürfe gegen die Publikation des Werkes.
Romy Schneider am Set von Sissi, geschrieben und inszeniert von dem Österreicher Ernst Marischka | Quelle: Getty Images
Er kämpft bereits seit dem Tod der Schauspielerin im Jahr 1982 darum, die Ehre seiner Ex-Frau wieder herzustellen. Gegenüber der Bild sagte er:
"Ich verstehe nicht, warum Romy in Deutschland, dem einzigen Land, in dem sie als Ikone verehrt wird, immer wieder demontiert und beschmutzt wird."
In dem Buch, welches den Titel "Romy Schneider intime" trägt, heißt es, Schneider habe Schwarzer im Vertrauen verraten, ihre verstorbene Mutter Magda Schneider habe ein Verhältnis mit Adolf Hitler gehabt.
"Meine Mutter schlief mit Hitler."
Nun hat der Ex-Mann der legendären Schauspielerin entschlossen, dass es reicht und zieht in Paris vor Gericht. Das Buch wurde 2018 auch in Frankreich veröffentlicht und nun fordert er 40.000 Euro Schmerzensgeld von dem Verlag "l'Archipel" und fordert weiterhin, dass zehn Passagen komplett aus dem Buch gestrichen werden.
Romy Schneider im Savoy Hotel in London bei einem Empfang für den Autor des Buches "Gräfin Tarnovska", Hans Habe. | Quelle: Getty Image
Er ist der Meinung, Schwarzer habe in ihrem Buch falsche Behauptungen über Romy Schneider als Person, sowie über ihre Ehe mit ihm geäußert.
Eine jener Behauptungen, die Biasini anprangert, gibt an, seine damalige Ehefrau soll ihm Jachten, Ferraris und Reisen bezahlt haben.
Der mittlerweile 72-Jährige zeigte sich ebenfalls über andere Aussagen geschockt, die Schwarzer hervorbrachte. So heißt es unter anderem, er wäre für eine Fehlgeburt Schneiders verantwortlich gewesen, da er einen Autounfall verursachte.
Romy Schneider und Daniel Biasini, Union Gala, 1975. | Quelle: Getty Images
Außerdem behauptet sie in ihrem Werk, er habe mehrere Affären gehabt. Biasini zeigte sich schockiert.
2018 behauptete die Publizistin zudem, die Schauspielerin hätte ihr 1976 anvertraut, dass ihre Mutter eine Affäre mit Hitler gehabt hätte. Sie verriet damals:
"Meine Mutter schlief mit Hitler."
Im Interview mit der Bild-Zeitung verriet der Ex der Schauspiel-Legende, dass daran kein Fünkchen Wahrheit sei. Romy habe niemals gesagt, dass ihre Mutter mit Hitler geschlafen habe, so Biasini.
Romy Schneider und Daniel Biasini, Cesars 1977. | Quelle: Getty Images
Was jedoch der Wahrheit entsprechen soll, ist, dass Magda Schneider einst zum Tee bei Eva Braun, Hitlers Geliebter, eingeladen war. Zu dem Zeitpunkt soll Hitler selbst jedoch nicht auf dem Berghof gewesen sein.
Er hegt eine Vermutung, weshalb Schwarzer solche Äußerungen von sich gegeben hat: um ihr Buch besser zu vermarkten. Beweise hat die Autorin bis heute nicht vorgelegt. Biasini sagte:
"Ich verstehe nicht, warum Romy in Deutschland, dem einzigen Land, in dem sie als Ikone verehrt wird, immer wieder demontiert und beschmutzt wird."
Sein Ziel ist es, die Ehre seiner Ex-Frau wieder herzustellen. Er möchte, dass ihr "ein Minimum an Respekt entgegengebracht wird".
Biasini hat 2019 schon einmal gegen den Verlag vor Gericht verloren. Dies akzeptierte der 72-Jährige jedoch nicht, sondern legte Berufung ein. Am 24, Februar soll es eine neue Verhandlung zu dem Fall geben, heißt es Medienberichten zufolge.
Das Buch ist jedoch nicht das Einzige, das Biasini als beschämend für Romy Schneider ansieht. Auch eine Filmbiografie fiel 2018 diesem Urteil des Ex-Mannes zum Opfer.
Er kritisierte die falsche Darstellung ihrer geistigen Verfassung und Michael Jürgs, den Journalisten des Magazins Stern, der seiner Meinung nach nicht nach dem Grund ihres Leidens gefragt habe, sondern lediglich Interesse daran gezeigt habe, eine Frau und ihr Leiden vorzuführen.