logo
StartseitePromis
Boris Becker, der ehemalige Tennisprofi, sitzt in der Talkshow „3nach9“ von Radio Bremen, während die Sendung aufgezeichnet wird. | Quelle: Getty Images
Boris Becker, der ehemalige Tennisprofi, sitzt in der Talkshow „3nach9“ von Radio Bremen, während die Sendung aufgezeichnet wird. | Quelle: Getty Images

„Ich brauche nicht viel“: Boris Beckers Hausbesetzer auf Mallorca bittet um Hilfe – das will er

Maren Z.
17. Dez. 2025
19:14

Er wurde bekannt, weil er dort lebte, wo einst Tennisgeschichte geschrieben wurde. Jahre nach der Besetzung von Boris Beckers ehemaliger Mallorca-Finca meldet sich Georg Berres nun mit einem ungewöhnlich offenen Appell zu Wort. Der selbst ernannte Freigeist und Künstler bittet öffentlich um Unterstützung – und beschreibt eine Lebenslage, die sich zuletzt deutlich zugespitzt hat.

Werbung

Berres erlangte zwischen 2018 und 2019 internationale Aufmerksamkeit, als er mit Gleichgesinnten das frühere Anwesen des dreifachen Wimbledon-Siegers nahe Artà bezog. Die Finca Son Coll, einst als Rückzugsort geplant, stand zu diesem Zeitpunkt leer.

Finanzielle Schwierigkeiten, baurechtliche Probleme und die Insolvenz Boris Beckers hatten dazu geführt, dass das Anwesen schließlich an eine britische Bank überging und jahrelang ungenutzt blieb. In dieser Phase wurde das Haus besetzt, verfiel zusehends und wurde zugleich zu einem Symbol für Beckers bewegte Mallorca-Jahre.

Werbung

Heute lebt Georg Berres nicht mehr in der Villa, sondern zurückgezogen in einem Wohnmobil auf der Insel. In sozialen Netzwerken wandte er sich kürzlich an seine Community und schilderte seine aktuelle Situation.

Er habe es lange geschafft, sich von Woche zu Woche durchzuschlagen, doch inzwischen seien die Mittel nahezu aufgebraucht. Es fehle an Geld für Treibstoff, Internet und Lebensmittel – grundlegende Dinge, die für ihn derzeit nur noch für wenige Tage gesichert seien.

Werbung

Der Schritt, öffentlich um Hilfe zu bitten, falle ihm nicht leicht. Dennoch sehe er keine Alternative mehr, als seinen Stolz beiseitezuschieben. Berres teilte offen seine Kontodaten und machte deutlich, dass er mit sehr wenig auskomme.

„Mit 500 € lebe ich wie ein König“, erklärte er und betonte, dass er in vielen Monaten sogar mit deutlich weniger ausgekommen sei. Sein Appell ist daher bewusst niedrigschwellig gehalten: Es gehe nicht um Luxus, sondern um das nackte Überleben.

Werbung

Trotz aller Schwierigkeiten versucht Berres, sich selbst zu helfen. Bereits 2024 begann er, eigene Kunstwerke online anzubieten. Die farbintensiven Bilder, die stilistisch an Comics und Graffiti erinnern, zeigen provokante Motive und werden auf Bestellung verkauft.

Zusätzlich plant er eine Ausstellung, um seine Arbeiten einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Am vergangenen Wochenende gelang ihm ein kleiner Erfolg: Der Verkauf eines Gemäldes ermöglichte es ihm, Rechnungen zu begleichen und den Alltag für kurze Zeit zu sichern.

Auch seine Tiere, ein Hund und eine Katze, seien gut versorgt, wie Berres betont. Dennoch bleibt seine Lage angespannt. In einem Interview beschrieb er das Jahr 2025 als emotionale Achterbahnfahrt mit kaum planbaren Einnahmen. Trotz allem wolle er die Erfahrungen dieser Zeit nicht missen, da sie ihn geprägt hätten.

Werbung

Der Name Boris Becker taucht in dieser Geschichte unweigerlich immer wieder auf. Der ehemalige Tennisstar hatte die Finca Son Coll 1997 erworben, sie jedoch nur selten genutzt.

Nach jahrelangen finanziellen Auseinandersetzungen, seiner Insolvenz 2017 und einer Haftstrafe in Großbritannien verlor Becker das Anwesen endgültig. In seinem Buch Inside blickt er offen auf diese Zeit zurück und beschreibt Mallorca als einen wichtigen, aber auch schwierigen Abschnitt seines Lebens.

Während Becker heute wieder regelmäßig auf der Insel gesehen wird, steht Georg Berres für eine ganz andere Realität. Sein Hilferuf zeigt, wie schmal der Grat zwischen Idealismus, öffentlicher Aufmerksamkeit und existenzieller Unsicherheit sein kann. Ob seine Bitte Gehör findet, bleibt offen – klar ist jedoch, dass er vorerst nicht viel erwartet, sondern nur genug, um weiter durchzuhalten.

Werbung
Werbung
Ähnliche Neuigkeiten