Alice und Ellen Kessler wollten nie Mütter sein und plädieren dafür, in einer Urne beigesetzt zu werden - mehr über die Kessler-Zwillinge
Ein Leben voller Unabhängigkeit: Die Kessler-Zwillinge im exklusiven Interview: Alice und Ellen Kessler feierten ihren 88. Geburtstag und blickten zurück auf ein bewegtes Leben.
Anlässlich ihres 88. Geburtstags öffneten die berühmten Kessler-Zwillinge, Alice und Ellen, die Türen ihrer Villa in Grünwald für ein exklusives Interview mit BUNTE. Die beiden Ikonen des Showbusiness sprachen offen über ihre turbulente Kindheit und ihre entschiedene Unabhängigkeit.
Alice und Ellen Kessler, die 'Kessler-Zwillinge' bei einem Auftritt im Pariser 'Lido' - 1954 | Quelle: Getty Images
Ein schwieriger Start ins Leben
Ellen Kessler erinnerte sich an ihre schwere Kindheit: "Häusliche Gewalt war ein tägliches Thema. Unser Vater war ein Trinker, der oft unsere Mutter schlug und demütigte." Diese schmerzlichen Erfahrungen prägten die Zwillinge und formten ihren eisernen Willen zur Selbstbestimmung.
Unabhängigkeit statt Abhängigkeit
Diese Erfahrung in so jungen Jahren prägte die Schwestern. Alice und Ellen schworen sich früh, niemals von Männern abhängig zu werden. "Es gibt etwas, das uns viel wichtiger war als die Schönheit: Unabhängigkeit!", betonte Alice. Diese Einstellung beeinflusste ihr Leben nachhaltig. Trotz der gesellschaftlichen Erwartungen entschieden sich die Kessler-Zwillinge bewusst gegen die Mutterschaft. SIe hätten sich ausgelebt, so Alice. Ellen fügte hinzu: "Und Mütter wollten wir nie werden."
Alice und Ellen Kessler standen als Symbol für Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, ein Leitbild, das sie konsequent verfolgt hatten und das ihnen ein erfülltes Leben ermöglichte.
Die Kessler-Zwillinge - Studioaufnahme mit Hunden für den Film: Der Graf von Luxemburg, 1957 | Quelle: Getty Images
Pläne für die Zukunft
Die beiden Schwestern haben jedoch nicht nur über ihre Vergangenheit nachgedacht, sondern auch über ihre Zukunft. Ihr ganzes Leben lang haben sie zusammen verbracht und wenn es nach ihnen geht, wollen sie dies auch nach dem Tod bleiben. Die beiden teilten ihren Wunsch in einem Testament mit, gemeinsam in einer Urne bestattet zu werden.
Nicht nur sie zwei wollen in einer Urne beerdigt werden; insgesamt wollen sie zu viert dort Platz finden, zusammen mit ihrer bereits 1977 verstorbenen Mutter und der Asche ihres Hundes Yello. Ihre Mutter, wie auch ihr Hund, den sie ihren Töchtern vermachte, bedeuteten den Schwestern viel und so mag es nicht verwundern, dass sie darüber nachgedacht haben, wie sie den geliebten Figuren in ihrem Leben auch im Tode nah bleiben können.
Ellen Kessler, Alice Kessler und Jochen Busse bei der Theaterpremiere von "Das perfekte Geheimnis" in der Komödie im Bayerischen Hof am 11. April 2024 in München | Quelle: Getty Images
"Wir hoffen sehr, dass uns dieser Wunsch erfüllt werden kann", sagte Ellen.