Elizabeth Taylor liebte Richard Burton trotz der Scheidungen ‘wie verrückt’ – er schickte ihr von seinem Tod Liebesbriefe
Viele runzelten die Stirn über die Romanze von Elizabeth Taylor und Richard Burton, doch sie waren so verliebt, dass er ihr nach ihrer zweiten Scheidung Liebesbriefe schickte.
Nur eine Handvoll Beziehungen hat so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie die von Elizabeth Taylor und Richard Burton. Sie betrogen ihre jeweiligen Partner, als sie 1963 den Film "Cleopatra" drehten und sie gaben sich sobald sie konnten das Ja-Wort.
Leider bestand ihre Ehe nicht den Test der Zeit. Obwohl Taylor und Burton ihrer Beziehung eine zweite Chance gaben und noch einmal heirateten, trennten sie sich Mitte der 70er endgültig. Allerdings hörten sie nie auf, einander zu lieben.
Elizabeth Taylor in New York am 1. December 1980 [links]; Taylor und Richard Burton 1965. | Quelle: Getty Images
VON KOLLEGEN ZU LIEBHABERN
Taylor und Burton trafen sich bei einer Party im Haus des britischen Schauspielers Stewart Granger in den 1950ern, als sie noch bei MGM unter Vertrag stand. Er war bereits ein formidabler Shakespeare-Schauspieler.
Sie erklärte, er habe "wie wild" mit ihr und einer weiteren Frau geflirtet, die annehmbar hübsch gewesen sei, also habe sie rasch beschlossen, nicht eine weitere "Kerbe an seinem Bett" zu werden.
In den frühen 1960ern trafen sie sich beim Dreh von "Cleopatra" erneut. Ihre erste gemeinsame Szene hatte keinen Dialog – sie mussten einander bloß ansehen. Sie war bereits in Burton verliebt, als sie die Szene abgedreht hatten.
Elizabeth Taylor circa 1952. | Quelle: Getty Images
Die Romanze sorgte für Unmut, weil sie noch mit ihrem vierten Ehemann verheiratet war, dem Musiker Eddie Fisher, und Burton war in einer Beziehung mit der walisischen Schauspielerin Sybil Williams.
Laut Taylor war ihre Ehe mit Fisher holprig, als sie mit Burton zu arbeiten begann. Dennoch war es nicht einfach für Taylor und Burton, zu wissen, dass ihre Beziehung anderen weh tat.
Ich habe mich verliebt und habe [Burton] seither geliebt.
Elizabeth Taylor in Beverly Hills, Kalifornien, am 20. Februar 1957. | Quelle: Getty Images
Doch die Anziehung war so stark, dass sie sie nicht aufhalten konnten. Taylor sagte, sie seien wie Magneten gewesen, die einander anzögen und abstießen.
Jean Marsh, die in dem Film die Octavia spielte, sagte, dass Italien, wo ein Teil des Films gedreht wurde, ein "Brutkasten für die Liebe" gewesen sei. Wegen Produktionsproblemen hatten die Schauspieler*innen so viel Freizeit, dass Taylor und Burton nicht die einzigen waren, die eine Affäre hatten.
Richard Burton und Elizabeth Taylor filmen "Cleopatra", 1963. | Quelle: Getty Images
Dennoch hatte Burton nur eine kurzzeitige Freude im Sinn, als er die Affäre mit Taylor begann. Obwohl Fisher in Italien war, wusste er nichts von der Affäre seiner Frau, bis sein alter Armeefreund Bob Abrams ihn davor warnte.
Als Fisher Taylor fragte, ob sie und Burton romantisch verwickelt seien, sagte sie ja. Ihr Mann verließ ihre Seite für eine Nacht, kehrte dann zurück und schließ etwa zwei Wochen an ihrer Seite und hoffte, dass alles sich beruhigen würde, doch das tat es nicht.
Fisher erzählte Williams von der Affäre und sie sagte, Burton habe sie zuvor auch mit anderen Frauen betrogen, sei aber immer zu ihr zurückgekehrt. Mit Taylor war es anders und 1963 ließen Williams und Burton sich scheiden. Fisher und Taylor trennten sich ein Jahr darauf.
Richard Burton und Elizabeth Taylor im November 1970. | Quelle: Getty Images
ZWEI FEHLGESCHLAGENE EHEN
Als Taylor und Fisher sich früh 1964 scheiden ließen, war die Schauspielerin bei Burton in Toronto. In jenem März heirateten die "Cleopatra"-Kollegen in Montreal, Kanada.
Taylor gestand, dass, egal, was die Presse über ihre Romanze schrieb, sie sie nie bereute, weil sie immer daran geglaubt habe, das Leben in die Hand zu nehmen und in vollen Zügen zu genießen. In ihrem Buch "Elizabeth Takes Off" von 1988 schrieb sie:
"Als ich [Burton] am Set von Cleopatra sah, verliebte ich mich und seitdem habe ich ihn geliebt, quasi mein ganzes erwachsenes Leben."
Richard Burton und Elizabeth Taylor am 23. December 1963 in Puerto Vallarta, Mexiko. | Quelle: Getty Images
Ihre Beziehung mit Burton war so einzigartig, dass sie sich noch liebten, auch, als sie nicht mehr zusammen leben konnten. Jahre, nachdem sie getrennte Wege gegangen waren, konnte Taylor nicht über Burton sprechen, ohne emotional zu werden.
Die Schauspielerin verriet, dass ihr Leben mit Burton eines von "überweltlicher Freude" gewesen sei. Er habe ihren Horizont erweitert, ihr Poesie und Literatur beigebracht und sie zu einem "frohlockendem Lebensstil" geführt.
Leider war ihre Beziehung alles andere als perfekt. Burton hatte Alkoholprobleme und war außerdem Frauenheld, der mit jeder Frau flirtete, die er traf, auch den Ehefrauen seiner Freunde, Kolleginnen und deutlich jüngeren Frauen.
1974 reichte Taylor die Scheidung ein, nachdem sie "alles" versucht hätte, um die Ehe zu retten. Burton war noch nicht bereit, aufzugeben, also schrieb er Briefe an Taylor, in denen er sie um eine zweite Chance anbettelte.
Einige Tage vor seinem Ableben, soll er Taylor einen letzten Liebesbrief geschickt haben.
Allerdings hatte er weiterhin Affären mit anderen Frauen, darunter einer dreifachen Mutter, dessen Mann von der Affäre erfuhr und drohte, Burton zu erschießen.
1975 trafen Taylor und Burton sich erneut, um die Bedingungen der Scheidung zu besprechen, verliebten sich jedoch erneut. Er machte ihr einen Antrag, nachdem sie erfahren hatte, dass sie keinen Lungenkrebs hatte und sie nahm an.
Sie heirateten später im selben Jahr an einem Flussufer in Botswana und hofften, dass sich alles bessern würde. Wie zu erwarten war, tat es das nicht: er trank weiterhin und hatte Affären, sie konnte ihre Schmerzmittelsucht nicht ablegen.
Taylors und Burtons zweite Ehe endete weniger als ein Jahr darauf in 1976. Nach drei Monaten heiratete er die britische Schauspielerin Suzy Miller und Taylor schritt mit dem ehemaligen U.S. Marinesekretär John Warner Ill zum Altar.
Die Schauspielerin sagte, sie habe alles getan, um die Beziehung zu kitten. Obwohl "etwas" in ihrer Ehe schief lief, blieben sie gute Freunde.
UNENDLICHE LIEBE
Im August 1984 starb Burton an einer Hirnblutung in Genf. Obwohl er und Taylor seit beinahe einem Jahrzehnt getrennt und neu verheiratet waren, telefonierten sie weiterhin miteinander.
Einige Tage vor seinem Ableben, soll er Taylor einen letzten Liebesbrief geschickt haben. Er schrieb, dass er mit ihr an seiner Seite am glücklichsten gewesen sei und mit ihr "heimkommen" wollte.
Taylor sagte, sie sei noch immer "wie verrückt verliebt" gewesen in Burton, als er starb und sie glaubte, er sei es auch gewesen. In ihrem Herzen habe sie immer geglaubt, sie hätten ein "drittes und letztes Mal" heiraten können.
Mit Burton war Taylor mit sieben Männern verheiratet und hatte vier Kinder: Michael und Christopher Wilding, Liza Todd, und Maria Burton. Im März 2011 starb Taylor mit 79 Jahren. Sie sagte, sie wollte mit Burton begraben werden, doch seine Frau ließ dies nicht zu. Was für eine einzigartige Liebesgeschichte.