Sven Walther (55) erhält 446 Euro im Monat: "Das ist hier in Deutschland ein Paradies"
Die Corona-Zeiten haben es einer großen Anzahl von Menschen schwierig gemacht. Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Co. sind nur einige der Probleme, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Doch was ist mit den Hartz-IV-Empfängern?
Ein Sozialhilfeempfänger überrascht jetzt ganz Deutschland mit seinen Aussagen. Der 55-jährige Sven Walther schafft es, einen Teil seines Hartz IV-Beitrags sogar zu sparen.
Doch wie schafft es der 55-Jährige, wenn man bedenkt, dass sein Hartz IV-Beitrag nur 446 Euro pro Monat beträgt? "Das ist viel zu viel!", meint Sven Walther über die 446 Euro.
Fast jeden Monat legt er 200 Euro davon zurück. Wie er in einem RTL-Interview enthüllt, träumt er davon, sich eines Tages von seinen Ersparnissen einen Urlaub in Australien eines Tages.
Wie er selbst preisgibt, betragen seine Kosten für Essen und Getränke 185 Euro, dazu kommen 40 Euro für Hygiene-Produkte. Die Telefonrechnung beträgt 7 Euro, Streaming-Dienst für das Fernsehen 4 Euro und das WLAN kostet 29 Euro. Insgesamt sind es knapp 265 Euro. 200 bleiben noch übrig.
Die Miete wird vom Jobcenter übernommen. Für den 55-Jährigen ist es ein Paradies. "Warum sollte man arbeiten gehen, wenn man fürs Nichtstun, dieses Geld bekommt?", fragt sich der Berliner.
Der Sprung zwischen Hartz IV und einem schlecht bezahlten Job ist zu klein, seiner Meinung nach. "Wegen 100 Euro müsste ich meinen Wecker auf 5 Uhr stellen. Das ist keine Relation", so Walther.
In Gelsenkirchen lebt jeder vierte Einwohner von Hartz IV-Hilfe. RTL hat nachgehakt, um zu sehen, ob die anderen auch derselben Meinung wie Sven sind. Das Endergebnis war dann fünf zu elf, wo die Mehrheit, die Meinung teilt, dass es nicht für ein anständiges Leben reicht. Es handele sich eher ums Überleben.
Wolfgang Büscher vom Kinder- und Jugendwerk "Die Arche" sagt, dass Hartz IV keine Dauerlösung sein sollte. Für Familien mit Kinder ist es besonders schwierig, weil die Kinder nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Sven lebt jedoch alleine und deckt aus dem Hartz IV-Beitrag die eigenen Kosten. Außerdem leidet er an der Lungenkrankheit COPD und ist schwerbehindert, sodass er kaum Freizeitaktivitäten unternimmt.