Fußball-Europameisterschaft 1996: Der erste und einzige deutsche Sieg seit der Wiedervereinigung
Am 30. Juni 1996 gewann Deutschland die Fußball-Europameisterschaft — etwas, das ihnen seit der Wiedervereinigung nur dieses eine mal gelang. Hier ein Rückblick auf den Sieg.
Das Finale der EURO 1996 ist vielen Fußball-Fans auch heute wohl noch im Gedächtnis. Die Deutschen schafften es, sich mit einem 2:1 gegen die Tschechische Republik durchzusetzen und das Ruder herumzureißen.
EURO 1996 CZE - GER 1:2 n.V. London; Deutschland - Europameister 1996 | Quelle: Getty Images
Besonders Oliver Bierhoff konnte nach seiner Einwechselung das Spiel seines Lebens bestreiten. Er holte mit einem Kopftreffer nicht nur den Ausgleich, sondern schaffte es auch, in der vierten Minute der Verlängerung den Siegtreffer zu erzielen und Deutschlands Pechsträhne damit zu beenden. Über das erste Golden Goal der Turniergeschichte sagte sein Teamkollege Matthias Sammer damals:
"Er hat sich das so sehr verdient [...] Wir alle haben davon profitiert, aber er hat es einfach verdient."
Eine Gesamtansicht der Auslosung der Fußball-Europameisterschaft 1996 im internationalen Kongresszentrum in Birmingham, England | Quelle: Getty Images
Die EURO 1996 wurde von England ausgerichtet. Sie Spiele fanden in insgesamt acht Städten statt: Liverpool, London, Leeds, Birmingham, Manchester, Sheffield, Nottingham und Newcastle.
16 Mannschaften traten gegeneinander an. Die Mannschaften der Schweiz, Türkei, Russland, Koratien und der Tschechischen Republik nahmen damals zum ersten Mal an der EURO teil.
Vielen Menschen, auch denen, die keine Fußball-Fans sind, kennen vermutlich noch den berühmten Refrain "Football's Coming Home", der damals Englands offizieller Song der EURO '96 war. In Deutschland wurde der Hit ebenfalls auf Platz 16 der Charts katapultiert.
Bundestrainer Berti Vogts (Foto vom WM-Endspiel 1974 gegen Holland) wird am 30. Dezember 1996 50 Jahre alt. Der Teamcheffs12 fs16 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kann mit dem Gewinn der Europameisterschaft in diesem Jahr eine erfolgreiche Bilanz seiner Arbeit ziehen | Quelle: Getty Images
Auch etwas Kurioses gab es damals zu berichten. Der Mentalist Uri Geller behauptete, er habe mit Hilfe seiner Willenskraft den Ball bewegt, ehe der Schotte Gary McAllister seinen Elfmeter gegen England verschoss, berichtet die UEFA. Damit verpatzte er den Ausgleich zum 1:1. Dieter Eilts erinnerte sich in einem Interview an die damalige Vorfreude aufs Turnier und sagte:
"Obwohl ich bereits zu den etwas älteren Spielern gehörte, war das mein erstes Großturnier. Wir sind alle mit einem positiven Gefühl nach England gereist und wollten so erfolgreich spielen wie möglich. Das Minimalziel war das Überstehen der Gruppenphase."