Das letzte überlebende Geschwisterkind von JF Kennedy ist gestorben
Jean Kennedy Smith starb im Alter von 92 Jahren. Sie war das letzte Kind einer Familie, die nicht nur amerikanische Geschichte schrieb, sondern auch weltweit bekannt wurde.
Jean Kennedy Smith war die erste Frau ihrer Generation, die eine ernsthafte politische Rolle einnahm. Sie wurde am 20. Februar 1928 geboren und war das achte von neun Kindern und die jüngste Tochter von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald Kennedy. In den 90er Jahren half sie als US-Botschafterin in Irland, die Grundlagen für eine formelle Einigung zu erzielen, die Jahrzehnte der Gewalt in Nordirland beenden sollte.
Jean Kennedy Smith, East Hampton, 2017 | Quelle: Getty Images
Sie starb am Mittwoch, den 17.06.2020 in ihrem Heim in Manhatten. Ihr Tod wurde von ihrer Tochter Kym Smith bestätigt.
DAS LETZTE KIND EINER BEDEUTSAMEN FAMILIE
Jean Kennedy Smith war das letzte noch lebende Geschwisterkind des Kennedy-Klans, der nicht nur einen US-Präsidenten und Senatoren hervorbrachte, sondern auch für seine tragische Familiengeschichte weltweit bekannt wurde.
Jean Kennedy Smith, New York City, 2016 | Quelle: Getty Images
Frau Smith lebte ein eher ruhiges, aber geschäftiges Leben. Im Alter von 65 Jahren übernahm sie 1993 dann die Rolle einer Botschafterin für die USA für Dublin unter Präsident Bill Clinton. Damit war sie die erste Frau ihrer Familie, die eine solch wichtige politische Rolle einnahm. Zwar hatte sie zusammen mit anderen Frauen ihrer Familie an politischen Kampagnen teilgenommen, doch sie war die erste, die im öffentlichen Dienst arbeitete.
EINE ARBEIT, AUF DIE SIE STOLZ WAR
Ihr Vater, Joseph P. Kennedy Sr. war Botschafter für Britannien, als sie noch ein kleines Mädchen war. Während dieser Zeit besuchte sie Irland viele Male. Ihre Rolle als Botschafterin schien genau zur rechten Zeit in dem aufgewühlten Land zu kommen. Ein Mitglied der Kennedy-Familie für Irland abzustellen erwies sich als kluge Entscheidung, denn Präsident Kennedy wurde damals vom Land sehr geschätzt.
John F. Kennedy, Köln, 1963 | Quelle: Getty Images
Sie nahm die ihr auferlegte Verantwortung sehr ernst und hatte die Unterstützung der irischen Führer. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Ulster-Vereinbarung, und scherte sich nicht über politische Nettigkeiten und Traditionen. Sie machte es auf ihre Weise, brach Regeln und kümmerte sich nicht darum, wer nicht mit ihr übereinstimmte.
Dafür schauten viele Menschen zu ihr auf, doch einige waren auch der Meinung, sie hätte ihre Autorität überschritten. Sie selbst sagte einst über ihre Arbeit:
"Das irische Volk war bereit, mich für bare Münze zu nehmen, um mich im Zweifelsfall zu begünstigen, weil ich ein Kennedy war [...] Ich war wirklich ein Rädchen in der Maschine, die sich bewegte. Ich hatte das Glück, hier zu sein, um dem Geschehen vielleicht noch mehr Schwung zu verleihen."
IHRE EIGENE FAMILIE UND DER FLUCH DER KENNEDYS
1956 heiratete sie Herrn Smith, einen Finanzexperten aus New York. Dieser verwaltete auch das Vermögen ihrer Familie, nachdem ihr Vater nach einem Schlaganfall im Jahr 1961 selbst nicht mehr dazu in der Lage war. Zusammen hatte das Paar 4 Kinder. Ihr Ehemann starb 1990.
Die Kennedy-Familie, 1948 | Quelle: Getty Images
Als letztes überlebendes Kind der Familie Kennedy, erlebte sie all die tragischen Tode ihrer Geschwister und Verwandten. Jene Tode werden oft auch als der "Fluch der Kennedys" bezeichnet, da sich über die Jahre hinweg die Zahl der vorzeitigen Tode in der Familie häuften.
Jean Kennedy Smith hinterlässt ihre beiden Söhne Stephen Jr. und William, ihre zwei Töchter Kym und Amanda, sowie sechs Enkelkinder.