Frau, die glaubt, Kindheitsfreundin sei im Holocaust verstorben, trifft sie 82 Jahre später
So wie lebenslange Freundinnen es tun würden, verbrachten zwei Frauen ihre Tage mit Weinschlürfen und gemeinsamen Lachen. Niemand hätte gedacht, dass ihr letztes Treffen auf einem Schulhof unter der Naziherrschaft stattfinden würde.
Ilse und Anne Marie wurden mit nur 6 Jahren Freundinnen. Sie gingen gerne zusammen zum Ballett und verkleideten sich.
Doch während dieser dunklen Zeit in Deutschland durften jüdische Kinder nicht an Aktivitäten teilnehmen, die Kindern Spaß machen. Doch das begriffen die Mädchen nicht ganz.
Betty Grebenshikoff und Ana María Wahrenberg. | Quelle: Youtube.com/NBCNews
ALS SICH ALLES VERÄNDERTE
Erst in der Progromnacht in den späten 1930ern wurde ihnen die Realität der schrecklichen Situation klar. Bald wurde Anne Marie Ana Maria Wahrenberg und Ilse wurde Betty Grebenschikoff, Namen, die sie nutzten, um dem Land zu entkommen, das einmal ihr Zuhause gewesen war.
EIN TRAUERVOLLER ABSCHIED
In der Progromnacht zogen die Nazis durch Deutschland und verwüsteten jüdische Geschäfte und Gebetsstätten. Sie nahmen außerdem Juden fest, bloß, weil sie Juden waren. Grebenschikoff sagte:
"In der Nacht begriff ich, warum sich meine arischen Freund*innen gegen mich gewandt hatten, mich mit Steinen beworfen hatten und mich eine dreckige Jüdin genannt hatten."
Das letzte Mal, dass die Freundinnen sich sahen, war auf einem Spielplatz 1939, als sie sich zum Abschied umarmten, weil beide mit ihren Familien in verschiedene Ecken der Welt fliehen würden.
WELTEN ENTFERNT
Wahrenberg landete in Santiago in Chile und Grebenschikoff schaffte es mit ihrer Familie nach Shanghai in China.
Sie waren Teil der 20.000 jüdischen Menschen dort. Irgendwann jedoch kam Grebenschikoff nach Florida, wo sie sich niederließ.
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Betty Grebenshikoff. | Quelle: Youtube.com/Global News
DIE NICHT ENDENDE SUCHE
Sie suchten immer nacheinander, obwohl Grebenschikoff und Wahrenberg davon ausgingen, dass die jeweils andere wohl tot sei.
Doch Ita Gordon, Indexerin und Katalogführerin der USC Shoah Foundation, konnte den lange verlorenen Freundinnen helfen.
Die Frau stieß auf die Geschichten der beiden und zählte Eins und Eins zusammen, sodass Grebenschikoff und Wahrenberg sich nach 80 langen Jahren endlich wiedersehen konnten.
ZWILLINGSSEELEN
Endlich, mit 91 Jahren und nach online Gesprächen, konnten die beiden sich am 5. November 2021 in einem Hotel in Florida wieder treffen und verstanden sich sofort. Jennifer Grebenschikoff, die 70-jährige Tochter Grebenschikoffs, sagte:
"Wir alle waren erstaunt, zu sehen, wie die beiden Frauen sich auf Anhieb verstanden und zu lachen begannen, als seien sie 9 Jahre alt."
Die zwei besten Freunde verbrachten ihre Tage mit Weinschlürfen, gemeinsamen Lachen und Shoppen. Jetzt stehen sie dauerhaft in Kontakt – ein Beweise für das Durchhaltevermögen der Freundschaft.
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