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"Sie ist weiß, ist das okay?", fragt eine Sozialarbeiterin einen Pflegevater, er antwortet, dass sie ein Zuhause braucht

Frida Kastner
18. Nov. 2021
00:00

Nachdem sie beinahe 15 Jahre lang mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen hatten, beschloss ein Paar, per Adoption Kinder zu bekommen. Sie adoptierten am Ende drei Kinder, die trotz ethnischer Unterschiede geliebte Teile der Familie wurden.

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Für Tierra Hamm und ihren Mann Patrick Hamm war Hautfarbe der am wenigsten entscheidende Faktor bei der Wahl, wer zur Familie gehörte. Das Duo berichtete von seiner Reise zur Elternschaft und wie sie innerhalb von sieben Monaten Eltern für drei weiße Kinder geworden waren.

Tierra erinnerte sich, wie sie ihren Mann mit 18 getroffen und sogleich mit ihm niedergelassen hatte und sofort bereit war, sich ihren großen Traum der Mutterschaft zu erfüllen.

Ein Foto von Tierra Hamm und ihrem Mann Patrick Hamm mit ihrer neuen Familie, wie sie mit der Richterin im Gericht Fotos machen. | Quelle: Facebook.com/LadyBrady

Ein Foto von Tierra Hamm und ihrem Mann Patrick Hamm mit ihrer neuen Familie, wie sie mit der Richterin im Gericht Fotos machen. | Quelle: Facebook.com/LadyBrady

Doch diese Träume wurden einfach nicht wahr. Nach Jahren der Ehe wusste Tierra, dass etwas nicht stimme. Sie probierten verschiedene Methoden, um schwanger zu werden, doch nichts gelang.

Schließlich akzeptierte sie ihr Schicksal und nahm an, dass Gott nicht wollte, dass sie Mutter würde. Zwischen 2011 und 2015 machten sie und ihr Mann eine Pause von allen Versuchen, Eltern zu werden, um den Druck rauszunehmen.

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2015 erhielt die Frau aus Washington erneut Hoffnung, nachdem sie von einigen medizinischen Eingriffen erfuhr, die bei der Befruchtung helfen konnten. Sie suchte Spezialist*innen auf, machte drei künstliche Besamungen durch und machte jeden Trend mit, den sie fand. Erneut liefen ihre Mühen ins Nichts.

Zu der Zeit kam sie mit einer*m Familienfreund*in ins Gespräch. Die Person war in Pflegefamilien großgeworden und hatte das Paar immer vom Adoptieren überzeugen wollen. Also beschlossen Patrick und sie nach einiger Überzeugungsarbeit, Pflegefamilie zu werden.

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Im Januar 2017 begannen sie mit der Ausbildung dafür. Fünf Monate später hatten sie die Lizenz, Pflegefamilie zu werden. Im Juli hatte man ihnen ihr erstes Pflegekind vermittelt, die 15 Monate alte Felicity. Doch die Sache hatte einen Haken. Tierra erinnerte sich:

"Die Sozialarbeiterin am Telefon sagte: ‚Sie ist sehr schüchtern und hat Bindungsprobleme.‘ Sie zögerte und furh dann fort: ‚Sie ist weiß. Ist das okay?‘"

Patrick antwortete rasch und sagte, der ethnische Hintergrund des Kindes sei irrelevant. Das Einzige, was wichtig sei, sei, dass das Kind ein Zuhause brauchte. Die ersten 24 Stunden als Pflegefamilie waren so emotional anstrengend, dass das Paar seine Entscheidung anzweifelte.

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Doch der Moment, in dem Felicity sich an ihr neues Zuhause gewöhnt hatte und anfing, sie "Mami" und "Papi" zu nennen, war das Paar sicher, das Richtige getan zu haben.

Das Paar nahm zwei weitere Kinder bei sich auf, die ebenfalls weiß waren. Samuel stieß 2018 zu ihnen, als er nur 5 Tage alt war. Seine biologische Mutter hatte Drogen genommen, deshalb war er 32 Tage auf der Intensivstation gewesen, doch das Paar scheute vor dem Risiko nicht zurück.

Im Dezember desselben Jahres folgte Judah, als er kaum 7 Tage alt war. Das Paar wusste nach einiger Zeit als Pflegefamilie mit den drei jungen Kindern, dass sie sich nie wieder von ihnen trennen könnte.

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Also begannen sie mit dem Adoptionsprozess. Im Juli 2020 wurden sie offiziell die Eltern der drei Kinder. Ihre abenteuerliche Reise zur Mutterschaft veränderte, wie Tierra sich selbst sieht. Sie sagte:

"Als jemand, der an Unfruchtbarkeit leidet, dachte ich nie, dass ich je Mama sein könnte. Und auch nicht, dass ich jemanden so sehr lieben könnte, wie ich es nun tue."

Obwohl sie jetzt eine wundervolle Liebe voller bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sind, werden sie immer noch von Fremden angestarrt, wenn sie zusammen unterwegs sind.

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Doch Tierra ist völlig egal, was die Leute denken. Nichts kann die Tatsache erschüttern, dass sie eine Familie sind. Sie erklärte:

"Familien müssen nicht zusammenpassen. Wenn unsere Kinder älter werden, werden wir mit ihnen mehr über Hautfarbe sprechen. Sie wissen jetzt schon, dass unsere Haut anders ist, aber das ist ihnen egal."

Neben den drei Kleinen hat das Paar bereits weitere Kinder als Pflegefamilie betreut, die meisten davon kurzzeitig. Ihr zuckersüßes Trio bleiben die einzigen konstanten Begleiter des Paares.

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Tierra und Patrick sind sehr glücklich, den Weg als Pflegefamilie eingeschlagen zu haben und ermutigen nun andere Familien, diesen Schritt zu gehen, um möglichst vielen Kindern ein Zuhause zu geben.

Als Teil ihres Abenteuers haben die Hamms einen Podcast ins Leben gerufen, in dem sie ihre Geschichte erzählen und über Ethnien-übergreifende Adoption informieren. Außerdem teilen sie interessant Details über ihren Alltag als multikulti-Familie.

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