Landwirt Markus verkauft Mütze, um Flutopfern zu helfen: Aktuelles Angebot liegt über 130.000 Euro
Wem könnte eine zerrissene, alte graue Mütze wohl dienen? Wenn Sie dachten, dass diese Mütze in den Müllcontainer gehört, haben Sie sich geirrt, denn sie soll jetzt hunderten von der Flut betroffenen Menschen helfen.
Die Mütze des 48-jährigen Diplom-Bauerns Markus Wipperfürth ist nicht im besten Zustand. Sie wurde täglich von dem Landwirt selbst getragen, riecht auch mutmaßlich nicht gut. Doch wen interessiert das!
Die Menschen, die von den Überflutungen in Deutschland betroffen sind, brauchen Hilfe, und zwar schnell. Markus Wipperfürth kam auf eine sensationelle Idee. Er versteigert einfach seine Mütze in einer Auktion.
Der Landwirt aus Köln wurde bekannt, weil er schon wochenlang den Menschen an der Ahr, die Opfer der Überflutungen wurden, zur Seite steht und hilft.
Selbst die Bild-Zeitung hat ihn als den Helden der Todesflut geehrt. Für den 48-Jährigen gibt es nicht viel zu Reden, er packt gleich an. "Ich habe ein breites Wissen in vielen Themen“, erklärt der Pferde-Landwirt. "Ich war seit der Flutkatastrophe jeden Tag vor Ort, um zu helfen."
Seine Beiträge und Videos, die er auf Facebook teilt, erreichen tausende Menschen. Gemeinsam mit der Kreissparkasse Ahrweiler kam er auf die Idee, die Kappe zu versteigern. Dabei dachte er, dass bis zu 1.500 Euro zusammen kommen könnten.
Nur ein paar Tage später stieg das Angebot auf 40.000 Euro. Der Landwirt dachte, es handle sich um einen Spaßbieter und die Auktion wurde zurückgezogen. Doch nachdem die Kreissparkasse und Ebay alles überprüft hatten, wurde festgestellt, dass es sich um reguläre Angebote handelte.
Derzeit liegt das Höchstgebot bei 133.250 Euro (stand 05.08.2021). Für den Landwirt ist es kaum fassbar. Die Kappe trägt er schon seit vielen Jahren, erinnert sich nicht mehr, wie viel sie gekostet hat. Das wichtigste ist die Tatsache, dass der Erlös zu 100% an die Flutopfer gehen wird.
In den schlechten Zeiten, erkennt man, was wirklich zählt. Während der Überflutungen, in den viele Menschen ums Leben gekommen sind, entpuppten sich viele unbekannte Personen als tapfere Helden.
Der 15-jährige Bartek Zarebski, ein Schüler aus Altena hat einem Feuerwehrmann das Leben gerettet, indem er geholfen hat, ihn aus den Wassermassen herauszuziehen.
Die 42-jährige Btissan Klinker aus Altenahr konnte es rechtzeitig schaffen sich aus ihrem Haus zu retten. Doch obwohl sie selbst krebskrank ist, hat sie ihre 83-jährige Bekannte Ingrid gerettet. Fünf Tage lang hat sich Btissan, um Ingrid gekümmert und eine behindertengerechten Unterkunft für sie gesucht.
Der 24-jährige Hanan Janwa, ein Kampfsportler aus Altenahr hat 30 Menschen von dem Tod gerettet. Mit der Hilfe seiner Brüder rettet er seine Familie, aber auch die Nachbarn. Mit einem Fahrzeug fuhr er sie alle auf ein Berg in die Sicherheit.
Die Reihe geht weiter, doch die Menschen die geholfen haben, sehen ihr Handeln nicht als eine Heldentat. Für sie ist es etwas, dass selbstverständlich ist und sie würden es wieder tun. Genau, das ist der Grund, weshalb sie es verdienen, dass ihre Geschichten auf der ganzen Welt erzählt werden.