"Ich zählte": taube Freundin bricht nach liebevoller Geste der Braut in Tränen aus
Dass es auf Hochzeiten schon einmal das ein oder andere Tränchen verdrückt wird, ist nichts Neues. Es ist ja auch rührend, wenn zwei Menschen sich vor ihren Familien und ihren Freund*innen zu ihrer Liebe bekennen. Eine Frau aus England jedoch hatte noch einen ganz anderen Grund zu Weinen.
Sian Tigwell und ihr Verlobter Nick – heute ist er ihr Ehemann – freuten sich riesig auf ihren großen Tag. Wie die meisten Paare planten sie den Tag der Eheschließung weit im Voraus.
Eines war dabei für die zukünftige Braut von Beginn an klar: alle ihre Gäste sollten sich willkommen fühlen und an allem teilnehmen, was sie geplant hatten.
Das galt natürlich auch für ihre enge Freundin Laura Driver, immerhin waren die beiden Frauen schon seit 12 Jahren schon beste Freundinnen. Dass Laura taub ist, sollte am Tag der Hochzeit keinen Unterschied für sie machen.
Laura wurde mit stark verringertem Hörvermögen geboren, das stetig abnahm. Mittlerweile besitzt sie ein Cochlear-Implantat, das über die Schädelknochen Schall leiten und so das Hören ermöglichen kann.
Dennoch sind das Lippenlesen und die Gebärdensprache für sie noch immer unabdingbar. Auf Feiern mit vielen gleichzeitig sprechenden Menschen kann sie deshalb oft nicht folgen.
Gerade auf Hochzeiten sind meist nicht nur viele Gäste anwesend, sondern es spielen oft auch noch Reden eine große Rolle, die nicht selten sehr humorvoll sind.
"Wenn man taub ist und alle lachen über die Witze, die man nicht hören kann, fühlt man sich oft ausgeschlossen," erklärte Laura. Das kann man gut verstehen.
Genau so sollte es Laura auf Sians Hochzeit aber nicht gehen. Die Braut organisierte eine Überraschung für ihre jahrelange Freundin.
Sie und ihr Bräutigam sorgten dafür, dass mehrere Leinwände aufgestellt wurden. Auf diesen wurden automatische Untertitel gestrahlt, während Reden gehalten wurden.
Wie der Name verrät, werden diese Untertitel maschinell erzeugt. Dabei läuft nicht immer alles perfekt. Das tat der Sache aber keinen Schaden, ganz im Gegenteil.
"Einige Ungenauigkeiten bei den Untertiteln sorgten für ordentliche Lacher bei allen Gästen," erinnerte Laura sich. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Freundin plante.
Es war eine Überraschung. Deshalb brach Laura ob der herzerwärmenden Geste der Braut auch prompt in Tränen aus. Sie war sehr gerührt, dass das Paar so bemüht war, ihr denselben Zugang zur Feier zu ermöglichen wie allen anderen Gästen.
"Es hat mir das Gefühl gegeben, dass ich zähle," so Laura, "und es war toll zu wissen, dass ich genau so wichtig war wie alle anderen Anwesenden." Es ist wirklich eine tolle Geste und wir hoffen, dass es immer selbstverständlicher wird, dass wir für alle Gäste gleiche Bedingungen schaffen.