Lara van Ruijven, Shorttrack-Weltmeisterin, stirbt im Alter von 27
Lara van Ruijven, Weltmeisterin im Shorttrack aus den Niederlanden, ist im Alter von 27 Jahren gestorben.
Sie starb bereits am Freitag, den 10. Juli 2020, an Komplikationen einer Autoimmunerkrankung, dies bestätigte das niederländische Olympia-Team. Sie war auf dem Eis ein aufsteigender Star und hat in ihren jungen Jahren schon viel erreicht.
Die Sportlerin war am 25. Juni ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sie sich in einem Trainingslager in den französischen Pyrenäen nicht mehr gut gefühlt hatte und offenbar erkrankt war. Der niederländische Eislaufdirektor Herman de Haan sagte laut einer Übersetzung der Associated Press:
"Es ist unverständlich, dass sie uns in der Blüte ihres Lebens genommen wurde"
Van Ruijven ist amtierende Weltmeisterin auf 500 m. Bei den Olympischen Spielen in PyeongChang holte sie im Rahmen der 3000-m-Staffel Bronze.
Bei der Weltmeisterschaft 2019 führte van Ruijven die 500 m fast vom Start bis zum Ziel an. Die Italienerin Martina Valcepina holte sie ein und nahm mit van Ruijven Kontakt auf, als sie die Ziellinie überquerten. Dadurch stürzte van Ruijven, als Valcepina sie mit einer halben Kufe überholte. Nach einer Videoaufzeichnung wurde Valcepina zwei Minuten später wegen eines Armblocks disqualifiziert.
Van Ruijven war die erste Niederländerin, die einen Shorttrack-Weltmeistertitel gewann (das 3000-m-Superfinale nicht eingerechnet). Der Sieg bedeutete er fiel und sie bezeichnete es damals als einen wahrgewordenen Traum.
Im Jahr 2018 gehörte van Ruijven zu einem Quartett, das mit dem Gewinn des B-Finales in einer Weltrekordzeit olympische Staffelbronze holte. Zwei der vier Teams im A-Finale wurden disqualifiziert, so dass die Niederländer auf das Podium aufsteigen konnten.
Bereits im zarten Alter von 6 Jahren begann sie, den Sport zu betreiben und dieser hat sie seither nicht mehr losgelassen. Die Anfänge in der Sportart machte sie auf der Langstrecke, ehe sie dann auf Kurzstrecke wechselte. Im Alter von 10 Jahren wusste sie, dass sie einen Sieg bei den Olympischen Spielen erreichen wollte.
Lara van Ruijven | Quelle: Getty Images
Als sie 17 war erhielt sie eine Einladung ins Trainingszentrum nach Heerenveen und ließ dafür sogar ihren Abschlussball sausen. Sie wechselte die Schule und verfolgte ihren Traum mit ganzem Herzen. Sie wurde Teil der Nationalmannschaft und war ein Star in der Eislaufszene des Landes. Sie gewann unzählige Medaillen in verschiedenen Europa- und Weltmeisterschaften.
Lara van Ruijven, 2019 | Quelle: Getty Images
Die Olympischen Winterspiele in Peking im Jahr 2022 sollten dazu dienen, der Welt noch einmal zu zeigen, was sie drauf hat. Bereits in der Vergangenheit hatte sie daran gedacht, aufzuhören. Ein "jämmerliches Ende" für ihre Karriere hatte sie nicht gewollt. Es sollte einen gebührenden Abschluss geben. Die Bronzemedaille in Pyeonchang sollte eigentlich schon einmal ein Schlussstrich gewesen sein, doch sie strebte etwas Besseres an und wollte nochmal einen drauflegen.