Marlene Dietrichs Privatleben: Ein Ehemann und ein Dutzend Liebhaber
Marlene Dietrich, die mit bürgerlichem Namen Marie Magdalene Dietrich hieß, war für ihre rauchige tiefe Stimme bekannt, die so manche Männer-Fantasie angeregt hat. Hier erfährst du, wie es zu Lebzeiten mit Männern in ihrem Leben aussah.
Marlene Dietrich unterzeichnet Gips eines Soldaten in Belgien, 1944 | Quelle: Wikimedia Commons
Die Hollywood- und Stilikone kam 1901 in Schöneberg (Berlin) zur Welt. Im Jahr 1939 erlangte sie zusätzlich zur deutschen Staatsbürgerschaft auch die Amerikanische und unterstützte während des Zweiten Weltkriegs die Truppen. Ihre Karriere als Schauspielerin und Sängerin in Hollywood ist legendär, weshalb Dietrich zu einer der wenigen deutschen Schauspielerinnen gehört, denen es gelungen ist, international zu Ruhm und Glanz zu gelangen.
Marlene Dietrich | Quelle: Wikimedia Commons
Vor ihrem Tod in Paris lebte sie in den letzten Lebensjahren ziemlich zurückgezogen. Die Filmdiva hatte ihr Image, ihr perfektes Aussehen, das einen großen Teil ihres Ruhmes ausmachte, nicht mit ihrem alternden Körper beschmutzen wollen und sich daher bis zu ihrem Tod von der Außenwelt so gut wie abgeschottet. Daher starb sie einsam - trotz zahlreicher Liebhaber zuvor.
"Von außen betrachtet würde sie keiner für einsam halten, schon gar nicht, was Männer angeht. Im Besitz ihrer Tochter Maria Riva befindet sich eine Art Daily Reminder, in dem sie laut ihrem Enkel Peter Riva bis zu drei Liebhaber pro Tag aufgelistet hat", sagte ihre Biografin Eva Gesine Baur.
Legendär machte sie allerdings nicht nur ihre Schauspielkarriere. "Durch ihre Kleidung, ihre Bisexualität, war sie sehr weit vorn. Dass sie auch in Männerkleidung aufgetreten ist, war damals sehr ungewöhnlich. Und sie konnte nicht nur spielen, sondern auch singen.", sagte Hans Helmut Prinzler, ehemaliger Direktor des Berliner Filmmuseums.
Marlene Dietrich, Mai 1933 in Paris | Quelle: Wikimedia Commons
"Männer umschwirren mich wie Motten das Licht / Und wenn sie verbrennen - ja dafür kann ich nicht." (Der blaue Engel)
Ihre Filmrollen, in denen sie meist die Femme Fatale spielte, passten wie angegossen zu ihr. So überraschte es nicht, dass sie viele Liebhaber hatte aus ihrem Umkreis - manche kurzfristig, viele jedoch auch über einen längeren Zeitraum.
Marlene Dietrich tritt für Soldaten auf, 1944 | Quelle: Wikimedia Commons
So mag es vielleicht überraschen, dass laut ihrer Tochter, die Berühmtheit Sex angeblich gehasst haben soll. "Aber jeder ihrer Liebhaber wollte sie zu seiner Ehefrau machen.", sagte sie gegenüber der Bunten.
Bis zu drei Liebhaber pro Nacht
"Denn niemand ist einsamer als ein polygamer Mensch. Sie hatte nach einem noch nicht publizierten Daily Reminder – der darf erst 25 Jahre nach dem Tod ihrer Tochter publiziert werden, so hat sie das vermacht –, da hat sie bis zu drei Liebhabern am Tag aufgelistet.", heißt es in ihrer Biografie.
Zu ihren Liebhabern zählten Männer und auch Frauen, denen sie vertraute mit ihrer konstanten Unsicherheit und mit ihren Selbstzweifeln - denn Dietrich hielt sich selbst weder für schön, noch für begabt - Erich Maria Remarque, Joseph Kennedy, Frank Sinatra, Friedrich Torberg und auch Ernest Hemingway.
Marlene Dietrich, 1951 | Quelle: Wikimedia Commons
Offene Beziehung
Schon zu Zeiten während ihrer Ehe hatte Marlene Dietrich zahllose Liebhabern beiden Geschlechtes. Was heute als "offene Beziehung" angesehen wird, war damals ein Phänomen, weshalb oft gesagt wurde, dass sie "Sex aber kein Geschlecht" hatte.
Es soll jedoch einen Unterschied gegeben haben, wie sie ihre Liebhaber behandeltt hat. So hat sie beispielsweise bei Männern ihre Sexualität bewusst genutzt haben, um sie zu manipulieren und zu kontrollieren, wohingegen sie ihre weiblichen Liebhaberinnen mit ihrer romantischen Seite verführt haben soll.
Ihr Erbe
Marlene hinterließ ihrer Tochter tausende Schriften, Fotografien und ähnliche Aufzeichnungen. Diese verwendet Maria für ihr Buch, das sie über ihre Mutter geschrieben hat. In ihren Äußerungen hat sie jedoch immer wieder durchblicken lassen, dass sie ihrer Mutter nicht unbedingt nahe stand und dass sie den Lebensstil der Hollywood-Ikone scharf kritisierte. Laut Maria sei vieles nur Show gewesen, sagte sie einst.
Marlene Dietrich und Richard Todd, Trailer von Alfred Hitchcocks "Stage Fright" | Quelle: Wikimedia Commons
Dennoch hat Marlene es mit ihrer aggressiven und teilweise ruchlosen Art geschafft, auch noch Jahrzehnte nach ihrem Tod eine Legende zu bleiben - eine Errungenschaft, die nur sehr wenige Berühmtheiten erreichen.
Sie prägte mit ihren polyamorösen Liebschaften eine ganze Generation und tat viel für die zur Kenntnisnahme von Schwulen und Lesben während des 20. Jahrhunderts. Noch heute sind die Einflüsse ihrer Persönlichkeit in Werken ihrer Liebhaber zu finden - wie beispielsweise Worten von Ernest Hemingway. Sie nannte ihn "Papa". Was für einen Einfluss Marlene Dietrich auf Hemingway hatte, wird deutlichin einigen seiner Niederschriften:
"Wenn sie nichts hätte außer ihrer Stimme, dann könnte sie dir damit das Herz brechen. Aber sie hat diesen schönen Körper und die zeitlose Schönheit ihres Gesichts. Es spielt keine Rolle, wie sie dir das Herz bricht, wenn sie nur da ist, um es zu heilen."
Sie war für wahr eine starke und ungewöhnliche Frau des 20. Jahrhunderts, die ihrer Zeit weit voraus war und es schafft, noch heute die Mystik und den Glamour ihrer Jugend wie einen Mantel um sich zu legen.