„Meine Schwester ließ ihren Sohn mit mir, weil sie im Ausland arbeitete. Zwei Monate später war sie weg.“
Als mich meine Schwester darum bat, auf ihren Sohn aufzupassen, konnte ich nicht „Nein“ sagen. Ich wusste damals noch nicht, wie das mein Leben verändern wird.
Meine Schwester, Elena, rief mich eines Tages an und sagte, dass sie das Land verlässt, um nach der Arbeit zu suchen. Sie bat mich, auf ihr Kind aufzupassen. Ich sagte, dass es finanziell für mich schwierig sein wird.
Meine Schwester versprach mir, dass sie mir Geld schicken wird. Wenn ich „nein“ gesagt hätte, würde sie ihren Sohn Paul in einem Kinderheim lassen. Ich sprach mit meinem Ehemann und er gab zu, erst als ich sagte, dass meine Schwester uns das Geld schicken wird.
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Elena brachte Paul zu uns und fuhr weg. Meine Tochter, Simone, wollte das Zimmer mit Paul auf keinen Fall teilen. Ich musste ihr eine Puppe versprechen, damit sie sich damit abfindet.
Elena schickte uns zwei Monate lang Geld, dann rief sie nicht mehr an. Wir hörten nichts mehr von ihr.
Mein Ehemann war außer sich vor Wut. Wir hatten einen großen Streit, aber er gab auf und Paul blieb mit uns. Zehn Monate später schickte Elena einen Brief, sie sei verheiratet und kommt niemals zurück.
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Paul fragte die ganze Zeit nach seiner Mutter, aber ich konnte ihm die Wahrheit nicht sagen. Ich hatte auch Angst, dass mein Ehemann das Kind rausschmeißen wird.
Ich hatte recht, mein Ehemann und meine Tochter waren gegen Paul. Ich musste ihm erklären, dass ich ihn in das Kinderheim bringen werde. „Paul, ich verspreche dir, ich werde dich jede Woche besuchen.“. „Danke, Tante, kommt Mama auch?“, fragte er. „Ich hoffe!“, sagte ich, aber ich konnte die Tränen nicht zurückhalten.
Ich wusste, er wird es im Kinderheim besser haben, als in meinem Haus, wo gegen ihn sowohl mein Ehemann, als auch meine Tochter waren.
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Einige Jahre später heiratete meine Tochter und zog aus. Ich fing an, mich schlecht zu fühlen, es stellte sich später heraus, ich hatte Krebs.
Meine Familie verließ mich. Mein Ehemann und meine Tochter ignorierten mich. Ich war zwei Monate lang im Krankenhaus, aber niemand besuchte mich. Als ich nach Hause kam, fand ich einen Zettel von meinem Ehemann. „Ich habe eine andere, ich kehre nicht zurück.“, stand dort.
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Einige Tage später klingelte jemand, ich dachte, das war Simone, aber das war Paul.
Mein Leben änderte sich komplett. Paul zog ein und kümmerte sich um mich, bis ich gesund wurde. Das Kind, das in einem Kinderheim aufgewachsen war, hatte mehr Verständnis für Familiensachen, als meine Tochter.
Paul ist meine Stütze, mein Neffe kümmert sich um mich, als ob er mein Sohn wäre. Ich danke meiner Schwester, dass sie mich so glücklich gemacht hatte. Ich versuchte vorzustellen, wie ich ohne Paul gelebt hätte. Mein Leben wäre düster gewesen.