Vater verliert Sohn, nachdem Mutters Familie ihn heimlich zur Adoption freigibt - er sucht ihn 46 Jahre lang
Ein Mann trauerte jahrzehntelang um seinen Sohn, der ihm gleich nach der Geburt entrissen wurde und er konnte ihn nie wieder sehen – so dachte zumindest der Vater.
Andy McNicol aus den West Midlands in England liebt Kinder. Er half seiner Frau Hazel, ihre drei Kinder großzuziehen und behandelte sie wie seine eigenen Kinder.
Darüber hinaus hat er zwei weitere Kinder aus einer früheren Ehe und sieben Pflegekinder mit seiner jetzigen Frau.
Ein Vater Andy McNicol umarmt seinen Sohn John [links]; Andy McNicol [rechts]. | Quelle: Youtube.com/Cinelic - Twitter.com/longlostfamily
ETWAS ODER JEMAND FEHLTE
Doch bei all dem Platz, den diese Kinder in seinem Herzen einnahmen, blieb in seiner Brust ein Loch für ein rothaariges Baby. Er war gezwungen, dieses Neugeborene vor über 40 Jahren ohne Abschied gehen zu lassen. McNicol erklärte:
“[Im Kinderzimmer] gab es diesen eingewickelten Wonneproppen mit einem Rotschiof, der oben herausragte, und ich habe nur geweint.”
Dieser neugeborene Junge, geboren 1970, war und ist McNicols lang verschollener leiblicher Sohn, der ihm gegen seinen Willen weggenommen wurde.
EIN BRECHENDES HERZ
Die Familie der von ihm geschwängerten Frau, der damals 22-jährigen Brenda, verbot ihm, das Baby zu sehen. Die beiden Turteltäubchen hatten ihr Kind gezeugt, als sie unverheiratet waren, was in dieser Zeit nicht akzeptiert wurde.
Darüber hinaus war McNicol, der damals 27 Jahre alt war, von seiner früheren Frau getrennt und immer noch nicht geschieden, was bedeutete, dass er Brenda nicht heiraten und das Problem lösen konnte.
Dies veranlasste ihre Familie, ihm zu verbieten, das Baby und Brenda selbst zu sehen. Tatsächlich hatte er keine Kommunikation oder Mitsprache im Leben seines Sohnes. Sein Name wurde nicht in die Geburtsurkunde eingetragen. Stattdessenhieß es im Feld des Vaters auf der Geburtsurkunde “unbekannt”.
Dazu gab die Familie das Kind tragischerweise ohne Rücksprache mit ihm auf. McNicol durfte seinen Sohn nicht einmal festhalten, bevor er weggebracht wurde.
UNBESCHREIBLICHER KUMMER
Der Vater war von dieser Adoption völlig am Boden zerstört, sodass er nie nach seinem kleinen Jungen suchte. Seine Frau Hazel sprach darüber, wie sehr ihr Mann gelitten hatte, und erinnerte sich:
“Das Baby wurde im Juni geboren und ich traf ihn im November und er war immer noch sehr, sehr betroffen. Er hat in meinen Armen geweint.”
Jahrzehnte vergingen, bis es ihnen schließlich im Jahr 2016 gelang, ITVs “Long Lost Family” zu ergattern. Das Team der Fernsehsendung schaffte es, seinen Sohn John Mundy zu finden, der nach Australien gezogen war.
EINE LANG ERWARTETE UMARMUNG
Das Fernsehprogramm schaffte es, die beiden zusammenzubringen, als John aus Australien einflog. Als McNicol und sein leiblicher Sohn sich gegenüberstanden, umarmte der Vater sein Kind sofort. Mundy erinnerte sich:
"Als wir uns endlich trafen, legte er seine Arme um mich und sagte: 'Das wollte ich schon seit 47 Jahren machen.'"
Obwohl die beiden auf verschiedenen Kontinenten leben, endete ihre Beziehung nicht einfach nach ihrer Umarmung. Jetzt telefoniert das Duo einmal pro Woche und holt all die Vater-Sohn-Gespräche nach, die sie vielleicht verpasst haben.
EINEN WEG NACH HAUSE FINDEN
In der Vergangenheit waren John und Brenda mit dieser unterschiedlichen Herangehensweise an Ehe, Weiblichkeit und gesellschaftliche Werte nicht die einzigen Personen, denen ihre Babys weggenommen wurden.
Die junge und naive Elizabeth war erst 22 Jahre alt und unverheiratet, als sie im August 1937 ein kleines Mädchen zur Welt brachte. Sie musste es jedoch aufgeben, weil sie keinen Ehemann hatte – ein beschämender Zustand in dieser Zeit.
Elizabeths Kind wurde in einem Waisenhaus untergebracht und verließ es im Alter von 19 Jahren, da es entschlossen war, seine Mutter zu finden. Jahrzehnte vergingen, und es schien, als wäre alle Hoffnung verloren.
Sie wandte sich jedoch an Liveline von RTÉ, die es schaffte, ihre Mutter in Schottland ausfindig zu machen. Elizabeth, die in Dublin lebte, machte sich auf den Weg nach Schottland, um ihre leibliche Mutter zu überraschen.
Obwohl sie ängstlich war, wurde sie nicht nur von ihrer leiblichen Mutter, sondern auch von Halbbrüdern, von denen sie nichts wusste, herzlich umarmt. Sie schaffte es, wie McNicol, ein fehlendes Stück Herz zu finden – eines, das sie für immer schätzen wird.