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Mann bemerkt, dass jemand jeden Monat Fotos seiner Mutter auf deren Grab legt – Story des Tages

Frida Kastner
11. Dez. 2021
12:00
Walter Franke vermisste seine Mutter. Auch ein Jahr nach ihrem Ableben wachte er nachts noch immer mit tränenüberströmten Gesicht auf. Es gab Momente, da fühlte er eine große Leere in seinem Herzen und er erinnerte sich wieder: Rebecca war fort.
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"Ich bin allein", flüsterte Walter dann zu sich selbst, "es ist niemand mehr da. Oh Mama, wie konntest du mich verlassen?" Und eine schreckliche Wut kochte in ihm hoch. Rebecca hatte ihn im Stich gelassen und er fühlte sich, als würde der Schmerz ihn umbringen.

Rebecca Walter war eine fröhliche, liebliche und liebevolle Frau, Witwe und alleinerziehende Mutter gewesen. Als man bei ihr Eierstockkrebs fand, war Walter erst 13 und sie hatte sich mit ihm hingesetzt und ihm berichtet, was ihnen bevorstand.

Walter hatte keine Ahnung, wer die seltsamen Andenken auf dem Grab seiner Mutter hinterließ. | Quelle: Shutterstock

Walter hatte keine Ahnung, wer die seltsamen Andenken auf dem Grab seiner Mutter hinterließ. | Quelle: Shutterstock

"Du bist ein starker Junge, Walter, wie dein Papa", hatte Rebecca gesagt. "Ich verspreche dir, so doll zu kämpfen, wie ich kann. Und ich will, dass du mir versprichst, dass du tapfer sein wirst, falls das Schlimmste eintritt."

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Natürlich hatte Walter ihr das versprochen. Wie sie lachend und lächelnd vor ihm saß, war es ein leichtes Versprechen gewesen. Als sie dünn wurde und ihr Haar verlor, wog das Versprechen viel schwerer. Nur ihr Lächeln verlor sie nie.

Walter war von seiner Mutter, einer Witwe, aufgezogen worden. | Quelle: Unsplash

Walter war von seiner Mutter, einer Witwe, aufgezogen worden. | Quelle: Unsplash

Eines Tages war auch dies verschwunden und Walter war allein. Vor ihrem Ableben hatte Rebecca ihm aufgetragen, den Tod seines Vaters zu untersuchen. "Ich weiß, er ist fort, Walter. Aber mein Herz will es nicht glauben – deshalb versprich mir, dass du herausfinden wirst, wie er gestorben ist."

Gib die Hoffnung niemals auf, Wunder geschehen tatsächlich.

Also hatte Walter ihr noch ein Versprechen gegeben und 2 Wochen später fand er sich an ihrem Grab wieder und sah zu, wie ihr Sarg hinabgelassen wurde. "Oh Mama", schluchzte er, "ich brauche dich so sehr."

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Walter heilt eines seiner Versprechen: er suchte nach seinem Vater. Georg Franke war ein Soldat gewesen und Teil einer UNO Friedensmission im Kosovo. Rebecca und Georg waren nur 6 Monate verheiratete gewesen, als er ins Ausland geschickt wurde.

Rebecca erhielt die Diagnose Eierstockkrebs. | Quelle: Unsplash

Rebecca erhielt die Diagnose Eierstockkrebs. | Quelle: Unsplash

Kaum 2 Monate später erhielt Rebecca zwei Nachrichten: Georg wurde vermisst und sie war schwanger. Georg Franke hatte nie gewusst, dass er einen Sohn hatte, doch Rebecca hatte diesem von seinem Papa erzählt.

Als Waise konzentrierte Walter sich aufs Lernen und darauf, herauszufinden, was auf der letzten Mission seines Vaters geschehen war. Jede Woche ging er zu Rebeccas Grab und ab und an fand er dort Fotos.

Das erste zeigte einer sehr junge Rebecca im Fußballtrikot. Einen Monat darauf war es eines von Rebecca an der Uni. Walter nahm die Fotos mit.

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Walter versprach seiner Mutter, herauszufinden, was mit seinem Vater geschehen war. | Quelle: Unplash

Walter versprach seiner Mutter, herauszufinden, was mit seinem Vater geschehen war. | Quelle: Unplash

Er fragte sich, wer diese seltsamen Erinnerungsstücke am Grab seiner jungen und schönen Mutter hinterließ. Ein halbes Jahr später besuchte er erneut Rebeccas Grab.

Diesmal hatte er Neuigkeiten über seinen Vater. Walter hatte entdeckt, dass jeder alleinstehende Mann, der mit seinem Vater gedient hatte, verstorben war, und dass die meisten Hundemarken der Soldaten gefunden worden waren – nicht jedoch die seines Vaters.

"Alles, was ich weiß, Mama, ist, dass er zuletzt am 24. September 1999 gesehen wurde. Er und seine Kameraden sollten ein Dorf vor einer Miliz beschützen, aber irgendetwas ist schief gelaufen. Seine Freunde, seine Kameraden, sie sind alle gestorben..."

Walter fand alte Fotos auf dem Grab seiner Mutter. | Quelle: Unsplash

Walter fand alte Fotos auf dem Grab seiner Mutter. | Quelle: Unsplash

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Hinter ihm flüsterte eine Stimme: "Etwas lief sehr schief, ja. Sie wussten, dass wir da waren und sie überrumpelten uns..." Die Stimme gehörte zu einem großen, schlanken Mann mit einer schrecklichen Narbe im Gesicht.

Der Fremde schluchzte. "Tot. Ja, meine Freunde, sie sind alle tot und ich konnte sie nicht retten... Ich konnte nicht zu dir heimkehren, Rebecca..."

Walter streckte die Hand aus und berührte die Schulter des Mannes. "Papa", sagte er, "sie hat immer geglaubt, dass du zurückkommen würdest."

"Aber das konnte ich nicht. Ich konnte nicht!", weinte der Mann. "Sie nahmen mich als Geisel mit in die Berge und schleppten mich jahrelang von Ort zu Ort… bis ich eines Tages entkam."

Sein Vater war auf einer Friedensmission der UNO gefangen genommen worden. | Quelle: Unsplash

Sein Vater war auf einer Friedensmission der UNO gefangen genommen worden. | Quelle: Unsplash

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"Ich wusste nicht, wie lange ich gefangen gewesen war. Ich rannte und ein Junge fand mich im Wald. Er half mir. Er und sein Vater halfen mir über die Grenze und zur Botschaft zu kommen. Die haben mich dann nach Hause geschickt."

"Papa", flüsterte Walter, "bist du es wirklich?"

Georg rannen die Tränen übers Gesicht. "Ich wusste es nicht. Ich wusste nichts von dir. Ich hatte ihr versprochen, zurückzukommen und ihre Fotos zurückzubringen und das habe ich getan. Mein Versprechen gehalten."

Walter nahm den Arm seines Vaters und kniete neben dem Grab seiner Mutter. "Mama, ich habe mein Versprechen auch gehalten. Immerhin ist Papa hier. Wir, die Franke Männer, halten unsere Versprechen an dich." Trotz ihrer Trauer fanden Walter und sein Vater einen Weg, für Rebecca stark zu sein und die Erinnerung an sie aufrecht und hell zu halten, so hell, wie sie gewesen war.

Georg und Walter hielten ihr Versprechen an Rebecca. | Quelle: Unsplash

Georg und Walter hielten ihr Versprechen an Rebecca. | Quelle: Unsplash

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Was können wir von dieser Geschichte lernen?

  • Gib die Hoffnung niemals auf, Wunder geschehen tatsächlich. Georg entkam der Gefangenschaft, um heimzukommen und für seinen Sohn da zu sein.
  • Höre auf dein Herz, es weiß mehr als du. Die Armee hatte Rebecca gesagt, George sei tot, doch in ihrem Herzen glaubte sie das nie – und sie hatte Recht.

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Wenn dir diese Geschichte gefallen hat, magst du vielleicht auch diese über eine Frau, deren Schwiegervater ihre Kinder in den Wald führt und ohne sie zurückkommt.

Dieser Bericht wurde von einer Geschichte unserer Leser inspiriert und von einem professionellen Autor geschrieben. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Namen und Orten ist reiner Zufall. Alle Bilder dienen ausschließlich dem Zwecke der Illustration. Erzähl uns deine Geschichte; vielleicht wird sie das Leben eines anderen Menschen verändern. Wenn du deine Geschichte mit uns teilen möchtest, schicke sie bitte an info@amomama.com.

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