Mein Mann zwang mich, zwischen ihm und meiner gelähmten Mutter zu wählen - Story eines Abonnenten
Eines Tages zwang mein Ehemann mich, zwischen ihm und meiner gelähmten Mutter zu wählen, weil er es satt hatte, dass ich ihr und nicht ihm meine Zeit widmete. Es war wirklich schwer für mich, aber ich traf eine Entscheidung.
Seit mein kleiner Bruder Kevin und ich klein sind, hatte meine Mutter mehrere Jobs, damit es uns an nichts mangelte. Außerdem hatte sie immer Zeit für uns, egal, wie müde sie war.
Auch als wir beide erwachsen waren und auszogen, arbeitete sie weiter, weil sie uns nicht zur Last fallen wollte. Ich fragte sie mehrmals, ob sie zu mir und meinem Mann Kai ziehen wollte, aber sie lehnte stets ab und sagte, sie sei auf der Arbeit glücklich und wolle nicht fort.
Meine Mama hatte einen Unfall und kam ins Krankenhaus. | Quelle: Shutterstock
Leider erhielt ich eines Tages einen Anruf, dass meine Mutter ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Ich eilte dorthin und fand sie voller Pflaster und Verbände vor. Meine Mutter war auf dem Nachhauseweg vom Arbeiten gewesen, als sie in den Unfall verwickelt wurde.
Das Schlimmste war, dass die Mediziner*innen mir berichteten, dass sie wegen ihrer Verletzungen das Gefühl in ihren Armen und Beinen verloren hatte.
Doch auch nach allem, was sie durchgemacht hatte, bestand sie darauf, nach dem Krankenhausaufenthalt allein zu bleiben. Sie sagte, sie würde mir und Kai nur zu Last fallen, wenn sie bei uns bliebe. Diesmal jedoch hörte ich nicht auf sie. Ich blieb eisern bei meinem Plan und holte sie zu uns nach Hause.
Einige Tage später rief ich Kevin an, um ihn zu bitten, unsere Mutter besuchen zu kommen. Aber Kevin lehnte einfach ab, weil er angeblich zu viel zu tun hatte, um sich für sie Zeit zu nehmen. Ich konnte während des Telefonats Musik im Hintergrund hören und wusste, dass er mich anlog, aber ich wusste auch, dass es keinen Zweck hatte, mit der treulosen Tomate zu reden.
Klar war ich eine Weile fuchsteufelswild auf ihn, aber ich beruhigte mich rasch. Ich wusste, dass ich mich auch ohne Hilfe anderer um meine Mama kümmern würde. Außerdem dachte ich, dass Kai mir zur Seite stehen würde. Leider hätte ich diesbezüglich nicht weiter daneben liegen können.
Ich war sauer auf Kevin. | Quelle: Pexels
Nachdem Mama bei uns eingezogen war, fiel mir auf, dass Kai oft gereizt war. Er half mir kaum im Haushalt und wenn Mama ihn etwas fragte, tat er einfach so, als hätte er sie nicht gehört und verließ den Raum. Jedes Mal, wenn ich ihn um Hilfe bat, fuhr er mich bloß doof an.
Sein Verhalten ging mir auf die Nerven. Also beschloss ich irgendwann, ihn darauf anzusprechen. Ich ging direkt zu ihm und fragte: !Was stimmt denn nicht, Kai? Due verhältst dich seit Tagen schon total arrogant. Wenn du so viel im Büro zu tun hast, kann ich das verstehen, aber wenn das nicht der Grund ist, musst du mir erklären, was los ist!!
Kai funkelte mich zornig an. "Ach, ist das so, Ebru? Hast du denn den Mumm, die Wahrheit zu hören?" "Ja. Ich muss den Grund für dein abgehobenes Verhalten wissen, blieb ich eisern, außerdem ist mir aufgefallen, dass du meine Mama einfach ignorierst, wenn sie dich um etwas bittet. Das macht mich wütend!"
Ich konfrontierte Kai, warum er so reizbar war. | Quelle: Pexels
"Schön! Wenn du es unbedingt wissen willst, bitte sehr," sagte Kai nach einer Pause, "der Grund, warum ich so reizbar bin, sind du und deine Mutter. Ich meine, wie lang wird sie denn noch bleiben?! Sie kriegt deine ganze Aufmerksamkeit. Wann haben wir das letzte Mal schöne Zeit allein zusammen verbracht, Ebru?"
Ich fiel aus allen Wolken. "Aber Kai, sie ist krank. Sie braucht unsere Hilfe", sagte ich ihm. "Hilfe? Wirklich? Das ist alles, was dir wichtig ist?", fragte Kai dickköpfig, "was ist mit mir und meinen Wünschen? Schau dir meine Freunde an. Die nehmen sich ständig frei, um mit ihren Frauen Zweisamkeit zu genießen, aber ich sitze hier mit deiner alten, kranken Mutter fest!"
Ich war wie gelähmt. "Ich fasse nicht, was du da sagst, Kai. Wenn ich geahnt hätte, wie gemein und selbstsüchtig du bist, hätte ich dich nie geheiratet. Aber egal, es schert mich nicht, was du denkst. Ich werde meine Mutter nicht im Stich lassen. Ich werde mich um sie kümmern, egal, was passiert!"
Ich erklärte Kai klipp und klar, dass ich Mama nicht im Stich lassen würde. | Quelle: Pexels
"Tja, wenn du darauf bestehst, mit der alten Schachtel zusammen zu hocken, dann mache ich dir das möglich!", schrie Kai mich an. "Entscheide dich jetzt: deine Mutter oder ich?"
"Tickst du nicht mehr richtig, Kai?", ich starrte ihn böse an, "sag mir nicht.."
"Doch, Ebru, genau das sage ich! Wenn du dich für deine Mutter entscheidest, lasse ich mich scheiden!", erklärte Kai.
Ganz ehrlich, das war das erste Mal, dass ich es bereute, Kai geheiratet zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass er mich vor so eine Wahl stellen könnte! Ich wählte jedenfalls meine Mutter. Das hatte Kai nicht erwartet und er schrie, dass ich das bereuen würde, während ich ging, aber ich habe mich nie auch nur einmal umgesehen.
Ich wählte Mama ohne zu zögern. | Quelle: Pexels
Mama und ich zogen in ihr altes Haus. Anfangs hatten wir Geldprobleme, weil Mama nicht arbeiten konnte und ich keinen gut bezahlten Job fand, weil ich wenig Arbeitserfahrung hatte. Alle hielten mich für verrückt, weil ich Kai für meine Mutter verlassen hatte und solche Schwierigkeiten durchmachte.
Sie schlugen mir vor, Mama in ein Altersheim zu geben, aber ich hörte nicht zu. Meine Mutter hatte nie aufgegeben und alles für mich getan. Jetzt war ich an der Reihe, ihr zu helfen. Zum Glück fand ich bald einen besseren Job und verdiente genug Geld, um meine Mutter zu einem der besten Ärztinnen der Stadt zu bringen. Ihr Zustand verbesserte sich und sie konnte wieder laufen.
Kai hingegen ging es immer schlechter. Eines Tages stand er vor der Tür und bat mich um Hilfe. Er berichtete, dass er seinen Job verloren hatte, weil er es nicht gewohnt war, Arbeit und Hausarbeit gleichzeitig zu managen.
Kai stand eines Tages vor meiner Tür. | Quelle: Pexels
Selbst, als er einen neuen Job ergriffen hatte, habe er weiterhin Fehler gemacht, weil er sich nicht konzentrieren konnte, beichtete er. Wieder war er gefeuert worden. Am Ende ertrank er in Schulden und verlor sogar das Haus, sodass er auf der Straße leben musste.
Er flehte mich an, ihn bei mir und meiner Mutter aufzunehmen. Aber ich knallte ihm der Tür vor der Nase zu und warnte ihn, sich nie wieder bei uns blicken zu lassen. Ich bin froh, dass er bekommen hat, was er verdient.
Was können wir von dieser Geschichte lernen?
1. Wenn du anderen Unrecht tust, wird das Karma es dir früher oder später heimzahlen.
2. Lasse nie deine Eltern im Stich, den sie waren für dich da, als du sie brauchtest
3. Das Leben ist ein Zyklus. Alles kommt irgendwann zu dir zurück.
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Diese Geschichte wurde inspiriert von einem Beitrag eines Abonnenten, aber geschrieben wurde sie von einer*m professionellen Autor*in. Alle Namen wurden abgeändert, um die Privatsphäre der beteiligten Personen zu wahren.