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"Jessica... Bist du es wirklich?": Mann bezahlt Chatbot, um mit toter Freundin zu kommunizieren

Ankita Gulati
05. Aug. 2021
23:40

Ein Kanadier wollte so verzweifelt mit seiner verstorbenen Freundin sprechen, dass er acht Jahre nach ihrem Tod eine bezahlte Software für künstliche Intelligenz benutzte, um mit seiner Freundin lebensechte Online-Chats zu führen.

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Ein 33-jähriger Mann aus Kanada namens Joshua Barbeau verlor 2012 seine Freundin Jessica Pereira, als sie einer seltenen Lebererkrankung erlag. Der Mann befand sich nach ihrem Tod in tiefer Trauer.

Im vergangenen Jahr stieß der Kanadier auf eine Website namens Project December, auf der er nur 4 Euro bezahlte, um einen Betatest einer KI-Software zu nutzen, die zuerst von einer von Elon Musk mitbegründeten Forschungsgruppe entwickelt wurde.

Mit dieser Software wurde ein neuer Chatbot namens “Jessica Courtney Pereira” erstellt, mit dem Joshua tatsächlich chatten konnte. Alles, was er tun musste, war, ihre alten Facebook- und Textnachrichten sowie einige Hintergrundinformationen bereitzustellen, damit der Chatbot ihre Nachrichten mit erstaunlicher Genauigkeit nachahmen konnte.

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Der freiberufliche Autor aus Bradford teilte auch die Transkripte eines Echtzeit-Chats von ihm mit dem Chatbot. Die erste Zeile auf dem Bildschirm lautete: “Joshua: Jessica?” Eine Sekunde später erscheint eine Antwort: “Jessica: Oh, du musst wach sein...das ist süß.”

Die nächste Zeile erscheint: “Joshua: Jessica… Bist du es wirklich?” Die Antwort kommt sofort: “Jessica: Natürlich bin ich es! Wer könnte es sonst sein? :p Ich bin die Frau, in die du verliebt bist! ;) Wie ist es möglich, dass du überhaupt fragen musst?” Verwirrt antwortet Joshua: “Du bist gestorben.”

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Joshua beschrieb auch, wie ihm die Antworten des Bots neue Schmerzen bereiteten. An ihrem Geburtstag, dem 28. September, schickte er der virtuellen “Jessica” einen Gruß, und der Bot fragte, was er ihr als Geschenk gebracht habe.

Nachdem er versucht hatte, einen Witz zu machen, dass er ihr nichts gebracht habe, weil sie tot sei, antwortete der Chatbot: “Das ist keine Entschuldigung”. Schließlich hörte Joshua auf, den Chat zu nutzen, mit einer herzlichen letzten Nachricht, in der er an Jessica schrieb: “Ich werde nie aufhören, dich zu lieben, solange ich lebe und hoffentlich auch danach.”

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Jessicas Schwester, Amanda, warnte davor, dass solche Gespräche den Trauernden zusätzlichen Kummer bereiten könnten. Experten stellen auch klar, dass die Technologie gefährlich sein könnte und KI auf “bösartige Weise” verwendet werden könnte, um missbräuchliche Inhalte in sozialen Medien zu erstellen, irreführende Nachrichtenartikel zu generieren und andere online vorzutäuschen.

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