"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo": Schicksal von Natja Brunckhorst - Jahre nach dem Erfolg
"Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" lief in den 80er Jahren. Der Spielfilm mag auch heute noch dem ein oder anderen Zuschauer im Gedächtnis geblieben sein. Wir werfen einen Blick auf Natja Brunckhorst, die die Hauptrolle in dem Film spielte.
Es gibt immer mal wieder Filme, die einen nachdrücklichen Eindruck bei Zuschauern hinterlassen. "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zählt definitiv in die Kategorie. Er feierte in den 80er Jahren einen riesigen Erfolg. Und auch heute noch hängt der Hauptdarstellerin dieser Erfolg nach.
In dem Film geht es um die drogenabhängige Christiane F., die von der Schauspielerin Natja Brunckhorst dargestellt wurde. Zu dem Zeitpunkt war sie 14 Jahre alt. Mittlerweile ist die talentierte Künstlerin 53 Jahre alt und hat weiter als Schauspielerin gearbeitet.
Natja Brunckhorst in Berlin im Jahr 1981 | Quelle: Getty Images
Die Schauspielerin aus Deutschland wurde für ihre beeindruckende Leistung im Alter von 14 Jahren sogar von Kritikern in den Himmel gelobt. Der Film aus dem Jahr 1981 erhielt beim Montreal World Film Festival die Goldene Leinwand in der Kategorie "Most Popular Film".
Der Film, der ihr einen solchen Erfolg bescherte, sollte allerdings nicht der Letzte für Brunckhorst sein. Sie blieb bei der Schauspielerei und spielte 1992 bei "Babylon - Im Bett mit dem Teufel" mit. 2010 war sie auch in der bekannten Serie "SOKO Leipzig - Wut im Bauch" zu sehen. 2011 folgte "Totem".
Doch mittlerweile ist sie nicht nur als Schauspielerin aktiv. Die Schauspielerin hat sich auch als Drehbuchautorin einen Namen gemacht. 2002 erhielt sie für ihre Arbeit an dem Film "Wie Feuer und Flamme" sogar den Deutschen Filmpreis.
Natja Brunckhorst in Berlin im Jahr 1981 | Quelle: Getty Images
2019 schrieb sie zudem Drehbücher für die Werke "Alles in bester Ordnung" und "The Opposite of White". Sie führte hierbei auch Regie. Bislang sind dies die letzten Drehbücher von ihr.
Zwar hat sie nach ihrem unglaublichen Erfolg als Kinderstar in den 80ern weiter vor der Kamera gestanden, doch scheint sie sich mittlerweile hinter der Kamera wohler zu fühlen. Der Erfolg, den sie erlangte, schien auch negative Folgen mit sich zu bringen und sie zu überrumpeln. In einem Interview verriet sie:
"Ich würde […] so einen starken Erfolg niemandem wünschen in so einem jungen Alter. Also besser so mit 18. Das haut einen so bisschen links aus der Kurve."
Autorin Natja Brunckhorst hält den Preis "Kindertiger" für das beste Kinderfilm-Drehbuch auf dem Kongress des Netzwerks für Film- und Medienkompetenz "Vision Kino" in der Hand, Thüringen, 2018 | Quelle: Getty Images
In der Theorie sei der Erfolg "immer hübsch", aber in der Praxis sei es nur anstrengend. Sie fügte an, dass das Problem gewesen sei, dass plötzlich "unheimlich viele Leute" auf einen zugestürmt wären und
:
"Und man selbst ist so irritiert, dass du unheimlich schnell als arrogant verurteilt wirst, obwohl du es gar nicht bist, sondern du nur darauf reagierst, mit so vielen Leuten klarzukommen. Das ist eine Kette von ungünstigen Ereignissen, die einen nicht unbedingt in die Gemeinschaft einbinden."
Der Erfolg überforderte die damals noch junge Schauspielerin. Sie konnte nicht einmal mehr in Ruhe U-Bahn fahren, da sie überall erkannt wurde. Sie hatte die bekannteste Drogenabhängige der Geschichte gespielt und dieser Erfolg, wenn auch schmeichelhaft, hatte seinen Preis.
Natja Brunckhorst besucht den FFF-Empfang während des Filmfests München 2017 auf der Praterinsel am 29. Juni 2017 in München | Quelle: Getty Images
So floh Brunckhorst nach England und Paris. Doch dann zog es sie zurück nach Bochum, wo sie bis 1991 Schauspielerei studierte. Mittlerweile hat sie ihr Talent für das geschriebene Wort bewiesen. Zum Schreiben soll sie aufgrund einer Krebserkankung gekommen sein, heißt es Medienberichten zufolge. 1993 und 1994 pausierte sie ihre Karriere, um sich zu erholen.
1998 wechselte sie dann die Seiten und stand fortan hinter der Kamera. Sie begann ihre Karriere als Drehbuchautorin und bewegt ihre Fans und Zuschauer mit ihren Drehbüchern. Dies sei ihr viel lieber, denn damit gehe es ihr gut, verriet sie selbst.
Obwohl der Erfolg von "Christiane F." sie überfordert hatte, ist sie mittlerweile sehr dankbar dafür, denn ohne ihn, so Brunckhorst, hätte sie ihren Traumberuf nie gefunden.
Erinnerst du dich an den Film? Hast du ihn damals auch gesehen?