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Berührender Brief einer Krankenschwester: "Manche nennen mich verrückt"

Edita Mesic
08. Dez. 2020
06:00

Krankenschwester Vicky Neville, die auf der Intensivstation arbeitet, schrieb einen Brief, in dem sie die letzten Momente eines zweifachen Vaters enthüllt, dessen Frau nicht an seiner Seite sein konnte, weil auch durch das Virus infiziert war.

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Eine Krankenschwester, die Zeit mit ihrem eigenen Baby geopfert hat, um sich dem Kampf gegen das Coronavirus anzuschließen, hat von den andauernden und schweren Momenten an der ersten Linie berichtet.

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Die 34-jährige Krankenschwester, Vicky Neville, hat einen offenen Brief geschrieben, in dem sie die Qual beschreibt, Patienten zu verlieren und ihre Angehörigen anzurufen, um die traurigen Nachrichten zu melden.

Sie sagte, sie entschied sich für diese Tat, um "die Augen der Menschen zu öffnen" und das sie über das Virus bewusst sind. In ihrem Brief erzählt die Krankenschwester über die letzte Momente eines zweifachen Vaters, dessen Frau nicht an seiner Seite sein konnte, weil auch sie das Virus hatte.

Leeres Krankenhausbett | Quelle: Getty Images

Leeres Krankenhausbett | Quelle: Getty Images

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Der Patient war ein freundlicher Mann, der den Krankenschwestern immer winkte und sie fragte, wie ihr Tag gewesen war, bevor sich sein Zustand verschlechterte und er an ein Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Vicky, die seit 10 Jahren als Krankenschwester arbeitet, schreibt: "Ich habe die unerwünschte Aufgabe, die Verwandten meines Patienten - seine Frau, anzurufen." Sie fügt hinzu:

"Ich erkläre, dass sich der Gesundheitszustand ihres Ehemannes verschlechtert hat und der Schichtleiter sagte, dass die Mitglieder der Familie hereinkommen können. Aber sie teilen mir mit, dass sie nicht hereinkommen können, da sie selbst an Covid-19 erkrankt sind und es niemanden sonst nahe genug gibt, der kommen kann."

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Globus aus Puzzles mit medizinischer Schutzmaske | Quelle: Getty Images

Globus aus Puzzles mit medizinischer Schutzmaske | Quelle: Getty Images

"Ich höre wie sie weinen und die Tränen zurückhalten. Ich sage, dass ich bei ihrem Ehemann bin und ihn nicht verlassen werde. Und ich verließ ihn nicht, ich blieb drei Stunden an seiner Seite. Er erlitt einen Herzstillstand. Wiederbelebung für 15 Minuten", schreibt die 33-Jährige. Weiter schreibt sie:

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"Wir haben ihn zurückbekommen. Er erlitt einen Herzstillstand erneut. Diesmal keine Wiederbelebung, wir haben ihn zurückbekommen. Aber das dritte Mal war es zu viel für seinen Körper und er starb. Ich hielt seine Hand durch Doppelhandschuhe, legte ein gestricktes Herz auf seine Brust und mein Visier dampfte von Tränen in meinen Augen. Er war 57, genauso alt wie meine Mutter."

Mann mit Maske schaut aus dem Fenster | Quelle: Getty Images

Mann mit Maske schaut aus dem Fenster | Quelle: Getty Images

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Die Krankenschwester erklärte, dass sie seine Frau anrief und erklärte, wie er starb und wie leid es ihr tat. Seine Frau dankte der Krankenschwester dafür, dass sie das Beste getan haben, was sie konnten. Der Brief geht mit folgenden Worten weiter:

"Ich ging hinter den Vorhang und führte die letzten Schritte durch, den letzten Teil der Pflege, den ich meinem Patienten geben kann. Ich sagte ihm die Worte, die seine Frau mir sagte, und ich hielt seine Hand, als ich sein Ehering abnahm. Ich stecke es in ein Plastik Tasche, die seine Frau bekommen soll."

Frauen mit Sicherheitsmaske vor Coronavirus. Covid-19-Ausbruch auf der ganzen Welt | Quelle: Getty Images

Frauen mit Sicherheitsmaske vor Coronavirus. Covid-19-Ausbruch auf der ganzen Welt | Quelle: Getty Images

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Vicky, die im Warrington-Krankenhaus in Cheshire arbeitet, sagte für die britische Mirror: "Diese Anrufe sind schrecklich. Einen empfangen zu müssen ist einfach herzzerreißend. Dieser Mann erkrankt in der ersten Welle, aber Menschen werden immer noch genauso krank."

"Wenn Sie sich als Krankenschwester anmelden, haben Sie sich nie für eine Pandemie angemeldet oder, um jemanden auf der Intensivstation zu pflegen, ohne dass seine Verwandten bei ihm sein können", sagt die Krankenschwester.

Ältere Frau, die Ehemann in Quarantäne durch Fenster besucht | Quelle: Getty Images

Ältere Frau, die Ehemann in Quarantäne durch Fenster besucht | Quelle: Getty Images

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"Das Traurige an Covid ist, dass es so schnell geht. Wir hatten Patienten, die sich von ihren Lieben durch die Maske verabschiedeten. Das ist die beängstigende Sache," fügt die 33-Jährige zu.

Vickys Sohn Leo war erst fünf Monate alt, als sie sich entschied, früh aus der Mutterschaftspause zurückzukehren und sich für die erste Welle der Pandemie einzusetzen. Sie hatte sich darauf gefreut, Zeit mit Leo zu verbringen, nachdem sie zwei Jahre lang versucht hatte, mit Partner Carl ein Baby zu bekommen. Als sie jedoch die Auswirkungen des Virus in dem Krankenhaus sah, war sie entschlossen zu helfen.

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