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Solingen: 5 Kinder tot, eines überlebt - Polizei enthüllt neue Details der Familientragödie

Maren Zimmermann
06. Sept. 2020
15:37

Die tragische Geschichte aus Solingen hat am Donnerstag, den 3. September 2020 ganz Deutschland geschockt. Fünf Kinder wurden tot in einer Wohnung aufgefunden, ein Junge konnte überleben, während seine Mutter sich vor einen Zug warf.

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Nun gab die Polizei auf einer Pressekonferenz neue Details zum Fall bekannt. Die Polizei ermittelt gerade in dem Fall und versucht herauszufinden, weshalb fünf der sechs Geschwister sterben mussten.

Polizeieinsatz in Solingen, 3. September 2020 | Quelle: Getty Images

Polizeieinsatz in Solingen, 3. September 2020 | Quelle: Getty Images

Die Mutter, die versuchte, sich das Leben zu nehmen, indem sie sich in Düsseldorf vor einen Zug warf, überlebte verletzt und wurde ins Krankenhaus gebracht. Sie steht in dringendem Tatverdacht, ihre Kinder getötet zu haben.

"Schick die Polizei in die Wohnung. Die Kinder sind tot."

Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt, Einsatzleiter Robert Gereci und der Leiter der Mordkommission, Marcel Maierhofer, äußerten sich nun über den Fall und die neuesten Erkenntnisse zum Stand der Ermittlungen.

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Maierhofer beschrieb zunächst, was sich an diesem schicksalhaften Tag zugetragen hat und sagte:

"Wir haben gestern am Tatort fünf Kinderleichen in den Kinderbetten liegend vorgefunden. Wir haben keine Anzeichen für scharfe oder stumpfe Gewalt am Tatort entdeckt [...]"

MUTTER NANNTE EINEN VORWAND, UM SOHN NACH HAUSE ZU HOLEN

Er fährt fort und erläutert den Ablauf des Geschehens. Der 11-jährige Marcel ist der einzige Sohn der Familie, der überlebte. Neu hinzu kam die Information, dass Marcel morgends wie geplant zur Schule gegangen war.

Im Laufe des Tages hatte dann jedoch seine Mutter bei der Schule angerufen und behauptet, es hätte einen Todesfall in der Familie gegeben, weshalb Marcel nach Hause kommen sollte.

Polizeieinsatz in Solingen, 3. September 2020 | Quelle: Getty Images

Polizeieinsatz in Solingen, 3. September 2020 | Quelle: Getty Images

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Mutter und Sohn seien dann gemeinsam mit einem Zug Richtung Düsseldorf gefahren. Ihr Plan war, Marcel zur Großmutter nach Mönchengladbach zu bringen. Sie selbst war jedoch am Hauptbahnhof in Düsseldorf ausgestiegen und Marcel fuhr alleine weiter.

Rund 20 Minuten lang soll sie sich alleine am Bahnsteig aufgehalten haben, ehe sie sich schließlich vor den Zug warf. Schon während ihrer Fahrt zum Hauptbahnhof soll die Mutter in einem WhatsApp-Chat ihrer Mutter, Marcels Großmutter, gesagt haben, dass es ihr sehr schlecht gehe und sie nicht mehr könne.

Blumengestecke für die fünf toten Kinder, Solingen, August 2020 | Quelle: Getty Images

Blumengestecke für die fünf toten Kinder, Solingen, August 2020 | Quelle: Getty Images

Der Grund für ihren Zustand soll die Trennung von ihrem Ehemann gewesen sein. Die beiden leben nicht mehr zusammen.

Die Großmutter begann, sich Sorgen zu machen und gab an, die Polizei zu informieren. Daraufhin soll die Mutter geschrieben haben:

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"Schick die Polizei in die Wohnung. Die Kinder sind tot."

Nachdem sie sich vor einen einfahrenden Zug geworfen hatte, wurde sie innerlich verletzt. Doch ihre Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich.

EMOTIONALE ÜBERFORDERUNG

Das Motiv lässt sich nach aktuellem Stand der Dinge nur Mutmaßen. So gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass die Taten der Mutter mit der Trennung zu tun haben könnten. In diesem Jahr soll es schon einmal zu einem Familienstreit gekommen sein, bei dem ebenso die Polizei involviert gewesen ist.

Im Juni und August soll es zudem zwei, strafrechtlich nicht relevate, Rettungseinsätze gegeben haben. Maierhofer sagte:

"Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand können wir also davon ausgehen, dass sie die Tat in einem Zustand emotionaler Überforderung begangen hat und da auch das Motiv zu suchen ist."

Mittlerweile gibt es bereits einen Haftbefehl gegen die Mutter.

Die geschockten Solinger haben nun ein Spendenkonto für die Beerdigung der verstorbenen Kinder eingerichtet.

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