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„Ich wünschte, ich hätte eine Spät-Abtreibung gehabt, anstatt meine Tochter zu kriegen.”

Maren Zimmermann
19. Feb. 2019
19:52

Dina Zirlott ist eine dreifache Mutter aus Alabama. Sie teilte ihre Gedanken zu Abtreibungen in späteren Trimestern.

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In einem Artikel, der in der Huffington Post veröffentlicht wurde, sprach sie darüber, wie ihr erstes Kind zur Welt kam und wie sie es verlor.

Dina Zirlott, heute 31 Jahre, war gerade mal 17 Jahre alt gewesen, als sie von einem Schulkameraden vergewaltigt wurde, den sie für ihren Freund gehalten hatte.

Sie hatte den Jungen zu sich nach Hause eingeladen, während ihre Mutter schlief.

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Er fing an, sie unangemessen am Bein zu berühren. Also war sie aufgestanden, um sich aus der Küche ein Wasser zu holen und die unangenehme Situation zu unterbrechen.

Doch er folgte ihr und vergwaltigte sie in der Küche.

Er verschwand, nachdem er fertig war. Sie rief weder die Polizei, noch weckte sie ihre Mutter.

„Ich konnte nicht verarbeiten, was gerade geschehen war. Ich legte mich in mein Bett, wollte die Arme um mich legen und konnte nicht einmal meine eigenen Berührungen ertragen.”, sagte sie.

Sie spielte mit dem Gedanken, sich im Pool der Familie zu ertränken, tat es jedoch nicht.

Stattdessen ließen ihre Noten in den folgenden drei Monaten rapide nach. Sie trat aus ihrem Cheerleader-Team aus und begann, oft krank zu sein und nicht zur Schule zu gehen.

Sie verlor an Gewicht und versuchte aktiv, Suizid zu begehen. Ungefähr acht Monate später fand ihre Mutter ein Buch unter ihrem Bett, das dabei helfen sollte, mit den Folgen einer Vergewaltigung umzugehen.

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Zirlott erinnert sich noch heute daran, dass ihre Mutter weinte und sich bei ihr entschuldigte, die Anzeichen, die Zirlott die letzten Monate gezeigt hatte, nicht richtig interpretiert zu haben.

Ihre Mutter brachte sie zum Arzt. Dort erfuhren die beiden Frauen, dass Zirlott schwanger war. Die Krankheitssymptome, die sie die letzten Monate erleiden musste, waren auf die Schwangerschaft zurückzuführen.

Sie hatte keine Anzeichen einer Schwangerschaft gezeigt, da sie so viel Gewicht verloren hatte. Auch ihre Tage waren immer unregelmäßig gekommen, weshalb sie sich darüber keine Gedanken gemacht hatte.

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Sie hatte jedoch nicht glauben können, dass etwas in ihr heranwachsen konnte, da sie sich selvst für „Gift” hielt.

Der Gynäkologe hatte wenig Taktgefühl bewiesen und sie gefragt:

„Weißt du, wer der Vater ist?”, woraufhin sie erwiderte:

„Ich wurde vergewaltigt.”

Sie hatte Angst gehabt, sich das Ultraschallbild anzusehen, da es ihre Angst bestätigen würde.

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Das Baby schien jedoch nicht gesund zu sein.

„Der Fötus entwickelte sich weiter, weil der Hirnstamm noch intakt war, aber sie würde blind, taub, völlig kognitiv verkümmert, anfällig für Anfälle, Diabetes insipidus, Schlaflosigkeit, Hypothermie und noch mehr geboren werden. Die Liste jeder qualvollen Erkrankung, an der sie leiden würde, war enorm.”

Übersetzung: Es war mutig von dir, eine so persönliche Geschichte mit Fremden zu teilen. Danke für deine Geschichte.

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Eine Abtreibung kam nicht in Frage, da sie schon zu weit war.

Als sie 18 Jahre alt wurde, war es in Alabama gestattet, eine Abtreibung bis zur 24. oder 26. Schwangerschaftswoche vornehmen zu lassen.

Sie musste die Schule abbrechen, da sie ihren Vergewaltiger immer wieder auf dem Schulgelände sah und seinen Anblick nicht ertrug.

Ihre Mutter und ihr Stiefvater fragten sie, ob sie ihn anzeigen wolle, doch sie wollte über den schrecklichen Vorfall nicht mit Fremden sprechen.

Zoe Lily wurde am 27. Oktober 2005 geboren.

Sie wurde gefragt, ob sie sie am Leben lassen oder sterben lassen wollte.

Zirlott entschied sich dazu, sie am Leben zu lassen. Doch Zoe überlebte nur ein Jahr, das sie immer wieder im Krankenhaus verbringen musste.

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Übersetzung: Danke für deine ehrliche, offene und wunderschön geschriebene Geschichte.

Obwohl es schon 12 Jahre her ist, trauert Zirlott noch immer um ihre Tochter.

„Wenn man mir eine Spät-Abtreibung gestattet hätte, hätte ich sie angenommen? Ja. Hundertfach ja. Es wäre eine Gnade gewesen. Zoe hätte in ihrem kurzen Leben nicht so viel Schmerz durchleben müssen. Ihr Herz hätte in der sicheren Wärme meines Körpers aufhören können zu schlagen. Und ihr wäre all das erspart geblieben, was danach kam. Vielleicht hätte es mir auch erspart bleiben können.”

Zirlott teilte ihre Geschichte, da sie diese nicht länger für sich behalten hatte können. Sie wollte, dass die Menschen, die gegen späte Abtreibungen sind, ihre Geschichte erfahren.

In den letzten Jahren ist weltweit immer wieder eine Debatte darüber entbrannt, ob Abtreibung legal sein sollte oder nicht. Viele Menschen sind dagegen und vor allem die Tatsache, dass Männer entscheiden dürfen sollen, was eine Frau mit ihrem Körper macht, hat vielerorts für hitzige Proteste und Bewegungen gesorgt.

Was ist deine Meinung zu dem Thema? Sollte Abtreibung verboten werden oder sollte es einer Frau freistehen, zu entscheiden, was mit ihrem Körper geschieht?

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