Ich war immer neugierig, warum meine Mutter ihren Nachbarn hasste, aber als er starb, fand ich den wahren Grund heraus - Story of the Day
Lisa kehrte nur aus einem Grund in das Haus ihrer Kindheit zurück: Sie wollte ihre Mutter mitnehmen, weggehen und nie wieder zurückkehren. Doch eine Frage blieb offen: Warum verachtete ihre Mutter ihren verstorbenen Nachbarn so sehr? Als sie sein Haus betrat, bekam sie endlich die Antwort. Sie wünschte, sie hätte sie schon lange gewusst.
Als ich vor dem Haus meiner Kindheit anhielt, überkam mich ein Wechselbad der Gefühle. Das Haus sah fast genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte - ein bisschen abgenutzt, aber immer noch gut erhalten.
Als ich aus dem Auto stieg, nahm ich mir einen Moment Zeit, um den vertrauten Duft des Gartens und den schwachen Hauch von altem Holz einzuatmen.
Erinnerungen wurden wach, und jede einzelne zog mich tiefer in die Vergangenheit zurück.
Nur zu Illustrationszwecken. | Quelle: Midjourney
Das letzte Mal war ich vor Jahren hier, bei einem Familientreffen, das sich eher wie eine lästige Pflicht anfühlte als wie ein Fest.
Ich hatte mich immer von ihr ferngehalten, weil ich mit meinem eigenen Leben, meinem Job und meinen Freunden beschäftigt war - mit so vielen Dingen, die mir damals dringend und wichtig erschienen.
Ich wusste, dass es nicht richtig war, so lange wegzubleiben, aber meine Mutter und ich hatten uns nie nahe gestanden.
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Susan war eine Frau mit starken Ansichten und einem schnellen Temperament. Als Kind fiel es mir schwer, mit ihr zu reden, und als sie älter wurde, wurden unsere Gespräche noch schwieriger.
Wir gerieten oft wegen Kleinigkeiten aneinander und es schien einfacher, auf Distanz zu gehen.
Doch mit der Zeit bemerkte ich Veränderungen.
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Wenn wir telefonierten, erzählte sie, wie schwer es war, mit dem Haushalt zurechtzukommen, und dass Einkaufen und Putzen sich wie eine große Herausforderung anfühlten.
Ihre Stimme klang schwächer, ihre Worte langsamer. Ich wusste, dass es an der Zeit war, sie näher zu mir zu bringen, dorthin, wo sie sicher und umsorgt war.
Seltsamerweise stimmte sie schließlich dem Umzug zu, nachdem ihr Nachbar Jeremy gestorben war - ein Mann, den sie nie gemocht hatte.
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Ich konnte ihre Gefühle für Jeremy nie verstehen.
Ich erinnere mich, wie sie mich als Kind warnte, mich von ihm fernzuhalten und mir verbot, in der Nähe seines Gartens zu spielen. Er war immer nur nett zu mir gewesen.
Irgendwann habe ich aufgegeben zu fragen, warum sie ihn so sehr ablehnte, und habe einfach ihre Regeln befolgt.
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Aber selbst jetzt erinnere ich mich noch an sein sanftes, warmes und freundliches Lächeln, das so ganz anders war als die harschen Worte meiner Mutter über ihn.
Mit meinen Taschen auf den Armen atmete ich tief durch und ging auf das Haus zu, um die vertrauten Wände und die leicht verblasste Farbe zu sehen.
Als ich die Tür aufstieß, überkam mich eine Welle der Nostalgie.
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Der Eingangsbereich roch leicht nach altem Holz und Lavendel, so wie er es immer getan hatte. Fast sofort hörte ich die scharfe und unverwechselbare Stimme meiner Mutter, die von oben herab rief.
"Lisa, bist du das?"
"Ja, Mama. Hast du schon gepackt?" rief ich zurück, wobei ich versuchte, meinen Tonfall leicht zu halten.
"Ich brauche noch etwas Zeit. Räumt im ersten Stock auf!", antwortete sie mit einem Hauch von Ungeduld in der Stimme.
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Ich schaute die Treppe hinauf und überlegte, ob ich ihr meine Hilfe anbieten sollte, in der Hoffnung, die Sache zu erleichtern und vielleicht ein paar ruhige Momente mit ihr zu teilen. "Wie wäre es, wenn ich dir helfe? Das geht schneller, Mama."
"Nein!", schnauzte sie mit fester und unerschütterlicher Stimme. "Hast du gehört, was ich gesagt habe? Halt dich da raus - ich mache es selbst!"
Ich seufzte, etwas niedergeschlagen, aber nicht überrascht. Meine Mutter war schon immer stur gewesen, ihre Worte waren so unnachgiebig wie sie selbst.
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Im Laufe der Jahre hatte ich gelernt, dass es besser war, sie gewähren zu lassen, als eine Diskussion über etwas so Einfaches wie das Packen anzufangen.
"Schon gut, Mom", murmelte ich leise und rollte mit den Augen, als ich meine Taschen abstellte und mich im Wohnzimmer umsah.
Mein Blick blieb an den Regalen hängen, die mit Nippes und gerahmten Fotos vollgestopft waren. Da war ein vertrautes Foto von Mama, Papa und mir, das wir in einem längst vergessenen Urlaub aufgenommen hatten.
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Ich hob es auf und betrachtete die Gesichter meiner Eltern. Mir wurde klar, dass ich meinem Vater überhaupt nicht ähnelte - nicht in seiner Haltung oder der Farbe seiner Augen.
Seine hatten ein tiefes, warmes Braun, genau wie die meiner Mutter.
Meine waren grün, ein seltsames Detail, das mir schon als Kind aufgefallen war, obwohl ich nie danach gefragt hatte.
Mein Vater war bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen, als ich noch klein war, und danach gab es nur noch mich und meine Mutter.
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Sie hat nie viel über ihn gesprochen, und alle Details über ihn waren in diesen wenigen Fotos versteckt.
Vorsichtig legte ich das Foto in eine Schachtel und behandelte es mit Sorgfalt, bevor ich weiterging. Ich ging in mein altes Schlafzimmer, einen kleinen, ruhigen Raum, der immer noch einen Hauch meiner Kindheit enthielt.
Als ich den Kleiderschrank öffnete, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich hinten einen vertrauten, versteckten Schatz entdeckte: Mr. Peebles, ein abgenutzter, aber geliebter Plüschbär.
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Jeremy, der Nachbar, hatte ihn mir vor Jahren geschenkt. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem er mir den Bären übergab, sein Gesicht war freundlich und sanft.
Als meine Mutter davon erfuhr, war sie wütend, gab mir eine Woche lang Hausarrest und verlangte, dass ich Mr. Peebles wegwerfe.
Ich weigerte mich und versteckte ihn stattdessen hier in meinem Kleiderschrank, wo er mein stummer Begleiter blieb.
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Ich hob Mr. Peebles auf, bürstete ein bisschen Staub ab und fragte mich wieder, warum meine Mutter Jeremy so sehr gehasst hatte. Sie hatte mir nie eine Antwort gegeben, nur strenge Regeln, ihn zu meiden.
Mit der Zeit hatte ich aufgehört, das zu hinterfragen. Aber jetzt, wo ich hier mit diesem kleinen Bären stand, fühlte ich eine Welle der Neugier und den Drang, es endlich zu verstehen.
Es musste einen Grund für ihre Wut geben - etwas, das ich nie gesehen oder verstanden hatte.
Etwas unruhig ging ich zurück zur Treppe und rief wieder zu ihr hoch.
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"Mama! Wie lange noch?"
"Eine Stunde... vielleicht mehr", antwortete sie, ihre Stimme war durch die Entfernung gedämpft.
Ich seufzte und spürte den bekannten Zug der Ungeduld und Frustration. "Dann gehe ich eben spazieren."
"Gut, aber geh nicht zu weit weg!", antwortete sie mit einem mütterlichen Ton in der Stimme, auch wenn ich ihn ein wenig unnötig fand.
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"Mama, ich bin 42 Jahre alt! Da wird schon nichts passieren."
"Tut mir leid, Gewohnheit", murmelte sie fast abwehrend.
Ich schüttelte den Kopf und ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Manche Dinge ändern sich nie.
Ich trat nach draußen und spürte die kühle Brise, als ich zu Jeremys altem Haus hinüberschaute.
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Es gab kein Lebenszeichen, denn niemand hatte es nach Jeremys Tod in Besitz genommen. Es war klar, dass er keine Familie hatte, die es erben würde, und auch niemanden, der sich um das Haus kümmerte, jetzt wo er nicht mehr da war.
Mit einem tiefen Atemzug machte ich mich auf den Weg zur Haustür.
Zu meiner Überraschung ließ sie sich leicht drehen und die Tür öffnete sich knarrend.
"Hallo? Ist jemand zu Hause?" Meine Stimme hallte durch die leeren Flure, aber wie erwartet herrschte nur Stille.
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Einsamkeit ist eines der schwersten Dinge, mit denen man leben kann, und hier ist der Beweis für ein Leben in Einsamkeit.
Oben angekommen, betrat ich Jeremys Schlafzimmer, ein einfaches Zimmer mit einem Einzelbett am Fenster.
Daneben, auf einem kleinen Tisch, bemerkte ich eine staubige Schachtel. Ich ging hinüber, wischte den Staub weg und entdeckte etwas Unerwartetes.
Oben drauf standen in sauberer Handschrift die Worte: "Für Lisa".
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Ich erstarrte und mein Herz klopfte wie wild. Für mich? Kannte Jeremy noch jemanden mit demselben Namen? Ich konnte nicht widerstehen - ich musste wissen, was drin war.
Als ich den Deckel vorsichtig anhob, sah ich Stapel von Briefen, verblichene Fotos und ein altes, abgenutztes Tagebuch. Ich hob eines der Fotos auf und spürte, wie mir der Atem stockte. Darauf war Jeremy zu sehen, jung und lächelnd, mit meiner Mutter neben ihm.
Sie standen dicht beieinander, die Arme umeinander gelegt, und grinsten in die Kamera. Ich konnte es nicht glauben.
Meine Mutter, die mir gesagt hatte, ich solle nie mit ihm sprechen, sah in seiner Umarmung so glücklich aus.
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Mit zitternden Händen schlug ich das Tagebuch auf und blätterte durch die Seiten.
Schließlich kam ich zu einem Eintrag, der auf meinen Geburtstag datiert war. Ich las ihn sorgfältig und mein Herz klopfte, als ich die Worte vernahm.
"Heute war der elfte Geburtstag meiner lieben Lisa. Susan ist immer noch wütend auf mich, und ich bezweifle, dass sie mir jemals verzeihen wird. Schließlich kann ich hier nicht das Opfer spielen. Als sie mich am meisten brauchte, an dem Tag, an dem sie erfuhr, dass sie schwanger war, bekam ich Angst und lief weg. Wenn ich doch nur die Zeit zurückdrehen und für mein kleines Mädchen da sein könnte."
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Eine Welle von Emotionen überspülte mich und meine Augen füllten sich mit Tränen. Er hatte von mir gesprochen. Seite für Seite las ich weiter und spürte, wie sich die Teile zusammenfügten.
"Heute habe ich Lisa einen Teddybär geschenkt. Sie hat ihn Mr. Peebles genannt. Ich habe fast geweint, als ich sah, wie sie ihn umarmte. Aber Susan wird sie wahrscheinlich dazu bringen, ihn wegzuwerfen, und Lisa wird vielleicht nie wieder mit mir sprechen."
Die Ähnlichkeit auf den Fotos, die Worte, die er schrieb, und die Art, wie er mich "seine Lisa" nannte - Jeremy war mein richtiger Vater.
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Als ich so dasaß und versuchte, das alles zu verarbeiten, fiel mein Blick auf einen versiegelten Brief, der unten in der Schachtel steckte.
"Ich hoffe, dieser Brief erreicht dich, Lisa. Du sollst wissen, dass ich dich immer geliebt habe und dass es keinen Tag gab, an dem ich nicht bereut habe, nicht für dich da gewesen zu sein. Gib deiner Mutter nicht die Schuld für all das; sie hatte jedes Recht, so zu empfinden. Ich war derjenige, der schuld war, nicht sie. Ich hinterlasse dir meine gesamten Ersparnisse und das Haus, Lisa, als meine einzige verbliebene Familie."
Ich schluchzte leise und spürte sowohl den Schmerz des Verlustes als auch die Wärme der Liebe, die ich mein Leben lang vermisst hatte. Ich wischte mir die Tränen ab, faltete den Brief sorgfältig zusammen und steckte ihn in meine Manteltasche.
Ich kehrte zu Mutters Haus zurück.
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Mutter wartete auf der Veranda mit gepackten Taschen auf mich.
"Lisa, wo warst du? Ich bin schon seit zehn Minuten fertig", sagte sie.
Als sie meine roten Augen sah, schaute sie überrascht.
"Lisa, geht es dir gut?"
"Ja, ja, ich habe nur Staub in die Augen bekommen. Es war schwer, ihn auszuwaschen. Also, wollen wir gehen?"
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"Ja, lass uns gehen, Schatz. Ich will hier nicht mehr leben. Hier gibt es niemanden mehr für mich."
"Finde ich auch, Mama. Mach dir keine Sorgen, ich werde mich um dich kümmern."
Wir luden ihre Sachen ins Auto und fuhren von dem Haus weg. Endlich, nach all den Jahren, kannte ich die Wahrheit und erkannte, dass es wirklich besser spät als nie war.
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