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Ein Paar, das sich küsst | Quelle: Getty Images
Ein Paar, das sich küsst | Quelle: Getty Images

Glückliches Paar teilt Bild zum 10. Jahrestag online und wird prompt mit besorgten Anrufen überflutet - Story des Tages

Maren Zimmermann
07. Feb. 2024
09:00

Die Hölle brach aus, als Thomas und Sienna zur Feier ihres zehnten Hochzeitstages ein Foto in die sozialen Medien hochluden. Ein unheimliches Gesicht erschien auf dem Bild und löste eine Kette von Ereignissen aus, die das glückliche Paar mit einer erschreckenden Wahrheit konfrontierte.

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Thomas stellte schnell den Timer der Kamera ein, setzte sich zu Sienna vor den Kamin und sagte: "Zehn Jahre".

Sienna antwortete: "Zehn Jahre mit uns."

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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Während der Timer der Kamera herunterzählte, glaubte Sienna, ein leises Geräusch im Flur hinter sich zu hören. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich kurz darauf, doch sie beschloss, es zu ignorieren und konzentrierte sich stattdessen auf das Jubiläumsfoto, ein weiteres der Bilder, die ihr Leben festhielten.

In ihrem Haus lagen mehr als genug davon herum und schmückten die Wände.

Thomas seufzte und wurde auf einmal nostalgisch. "Ich weiß noch, als wir hier eingezogen sind... Wir haben zwei Nächte auf dem Boden geschlafen", sagte er, während sich in seinen Augenwinkeln Lachfalten bildeten.

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Sienna fügte hinzu: "Und jetzt steckt in jedem Winkel ein Stück unserer Geschichte. Und wir können diese Teile auch mit anderen teilen... in den sozialen Medien." Sie lachte, klickte auf ihr Handy und steckte es weg, um den Rest der Nacht zu genießen.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Unsplash

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Am Morgen wurde sie von der Sonne geweckt, aber als sie ins Licht blinzelte, bemerkte Sienna, dass noch etwas anderes ihre Ruhe störte.

"Sieh dir das mal an, Schatz", sagte Thomas, dessen Stimme vom Schlaf tiefer war. "Es piept schon eine ganze Weile."

Sienna griff mit halb geschlossenen Augen nach ihrem Nachttisch und hielt sich das Telefon vors Gesicht. Es waren zu viele Social-Media-Benachrichtigungen auf einmal. Sie überprüfte sie und erhob sich ein wenig auf dem Bett, um es sich bequem zu machen.

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"Die Leute sagen, dass auf unserem Foto etwas Seltsames zu sehen ist", sagte sie und runzelte die Stirn. "Ich habe auch mehrere verpasste Anrufe."

Thomas bewegte sich hinüber, um ihr Telefon zu betrachten. "Seltsam. Was denn?"

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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Siennas Stirn legte sich in Falten, als sie einige Kommentare las. "Ein fremdes Gesicht ist im Hintergrund zu sehen, heißt es. Aber das ist doch unmöglich, oder?"

Er seufzte, schnappte sich das Telefon und studierte das Foto. "Wahrscheinlich nur ein Schatten oder so. Lass dich davon nicht beunruhigen." Er schüttelte den Kopf und gab ihr das Telefon zurück, dann erhob er sich vom Bett. Doch Sienna las weiter.

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Es gab einen Kommentar mit einem Screenshot, der ein unheimliches Kindergesicht in der Nähe ihrer Schulter auf ihrem Foto zeigte. "Thomas... Was zum Teufel ist das?", flüsterte sie entsetzt und berührte mit dem Finger den Bildschirm.

Thomas, der sich inzwischen die Zähne geputzt hatte, kam zurück und schaute hinüber. "Das muss ein Scherz sein."

Aber Sienna war entsetzt, denn sie erinnerte sich an das Geräusch, das sie gehört hatte, als die Kamera das Foto aufnahm. Also suchte sie auf ihrem Handy, bis sie das Originalbild in der Galerie-App fand.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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"Das ist keine Störung. Es ist zu eindeutig, zu echt. Sieh dir seinen Ausdruck an", argumentierte sie mit großen, wilden Augen.

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Thomas war immer noch nicht überzeugt, aber Sienna wollte nicht locker lassen. Sie ging die Bilder durch. "Schau. Auf jedem Foto ist diese seltsame, verschwommene Präsenz zu sehen", sagte sie. "Ich glaube... es könnte ein Geist sein. Vielleicht spukt es in unserem Haus."

"Wir leben hier seit zehn Jahren. Das hätten wir bemerkt", spottete er, aber es war ein skeptischer Ton. Sienna konnte erkennen, dass er verwirrt, wenn nicht sogar besorgt war.

Während sie über die unheimliche Entdeckung nachdachten, ging Sienna zu der Stelle, an der die Kamera gestanden hatte, und begann Fotos zu machen, um nach einer logischen Erklärung zu suchen. Aber das Experiment wurde unterbrochen, als sie vor Schreck aufschrie, als sich Hände um ihre Schultern schlossen.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Unsplash

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"Entspann dich, Liebes. Ich bin's", sagte ihr Mann und kicherte ein wenig. "Vergiss das Foto. Wir haben eine Reservierung für das Mittagessen, schon vergessen?"

Sienna stimmte zu und machte sich fertig, schaute sich aber noch einmal ängstlich im Haus um, bevor sie ging. Sie schaute sich weiter aufmerksam um, als Thomas ihr die Autotür öffnete und dann zum Fahrersitz ging.

Eine Bewegung ließ sie auf das Fenster blicken. Das gleiche unheimliche Gesicht war aufgetaucht und ließ sie aufschreien. "Halt den Wagen an!", forderte sie und zeigte auf das Haus. Thomas blinzelte, konnte aber nichts sehen. Es war weg, aber Sienna war sich sicher, was sie gesehen hatte.

***

In dieser Nacht wurde Sienna von einem klagenden Schrei und Schritten in ihrem Haus geweckt. "Liebling, wach auf. Hörst du das?", flüsterte sie und hörte Schluchzen aus dem Flur.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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Thomas wachte auf und hörte das Geräusch ebenfalls. Sofort griff er nach dem Telefon.

"Wir können doch nicht wegen eines Geistes den Notruf anrufen!", argumentierte Sienna, aber er bestand darauf, sie vor einer realen Bedrohung zu schützen. Nachdem er den Anruf beendet hatte, schnappte er sich seine Waffe und ging los, um nach dem Rechten zu sehen.

Sienna weigerte sich, zurückzubleiben und sagte: "Ich komme mit dir!"

Vorsichtig näherten sie sich der Quelle der mysteriösen Geräusche in ihrem Haus. Thomas überprüfte das Gästezimmer, aber unten hallten Schritte wider. Sie machten jeden Schritt vorsichtig und hörten weitere Geräusche - eine andere Sprache - aus der Küche.

Sienna zuckte zusammen und schrie erneut auf, als sie endlich die Wahrheit über den Eindringling in ihrem Haus erkannte. Dies war kein Geist. Stattdessen entdeckten sie die beunruhigende Anwesenheit eines unterernährten Jungen - derselbe wie auf dem Foto. Er weinte, sein blasses, knochiges Gesicht war komplett mit Tränen und Rotz bedeckt.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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"Stehen bleiben!", rief Thomas, aber der Junge schluchzte und schüttelte den Kopf. Ihr Mann konzentrierte sich auf den Eindringling und ließ seinen Arm sinken, als er merkte, dass keine Gefahr bestand. "Hey, du, es ist alles in Ordnung. Wir werden dir nichts tun."

"Hilfe?" Die Augen des Kindes weiteten sich voller Hoffnung.

Trotz ihres rasenden Herzens verwandelte sich Siennas Angst bei seinen Bitten in Mitleid. "Du hast doch Hunger, oder?", fragte sie und lächelte zärtlich.

"Hungrig, ja." Der Junge nickte.

"Wie heißt du?"

"Nikolai."

Während Sienna ein Sandwich für Nikolai zubereitete, wurde dem Paar klar, dass der Junge nicht einbrechen wollte. Er brauchte wirklich Hilfe. "Woher kommst du?", fragte sie sanft.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Unsplash

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Nikolai schwieg und verriet, dass er von einem "schlechten Ort" weggelaufen war.

"Wo ist deine Mutter jetzt?", erkundigte sie sich.

Das munterte ihn ein wenig auf. "Wirst du Mama helfen?", fragte er und schniefte.

Sienna stutzte kurz, nickte dann aber: "Natürlich werden wir das, mein Schatz. Sag uns einfach, wie wir sie finden können."

"Ich sehe einen Bären an der Wand und Blumen im Garten... Blumen wie der Himmel. Ich laufe zur Drahtwand, aber der große Hund ist da", schluchzte Nikolai wieder. "Ich böser Sohn. Ich bin weggelaufen, und jetzt ist Mama allein."

Ein Klopfen unterbrach sie. Es war die Polizei, die auf Thomas' Anruf reagiert hatte. Nikolai geriet in Panik und versuchte, durch ein Fenster zu fliehen, obwohl Sienna sagte: "Ist schon gut, es ist die Polizei. Sie werden uns helfen, deine Mutter zu finden!"

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Unsplash

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Aber der verängstigte Junge flüchtete und entkam sowohl Sienna als auch der Polizei. Am nächsten Tag ergriffen sie und Thomas die Initiative und suchten selbst nach Nikolai. Sie verteilten sein Foto in der Nachbarschaft und bekamen verschiedene Reaktionen, aber keine konkreten Hinweise.

Eine neugierige Nachbarin, Nancy, erkannte den "Geist" auf dem Foto von ihrem Jahrestag. Sie schloss sich der Suche an, und andere taten es schließlich auch.

Schließlich kam Sienna bei einem vernachlässigten viktorianischen Haus an und klopfte. Keine Antwort. Sie schreckte auf, als sie in der Nähe ein Bellen hörte. Es kam von hinter einem Metallzaun. "Drahtmauer", flüsterte sie, sah sich um und bemerkte die Zichorienblüten, als ihr Nikolais Worte in den Sinn kamen.

Als sie sich weiter umsah, entdeckte sie ein mit Brettern vernageltes Fenster und hörte, wie eine Frau von drinnen um Hilfe rief. In einer Sekunde hatte sie ihr Telefon in der Hand, um die Polizei zu rufen. Dann rief sie Thomas an. Bald darauf traf er ein, und andere Nachbarn versammelten sich.

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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Als die Behörden eintrafen, brachen sie in das Haus ein und entdeckten Nikolais Mutter, die dankbar weinte und ihre Geschichte erzählte. "Ich bin Asja. Ich bin mit meinem Jungen hierher gekommen, um mir ein neues Leben aufzubauen. Mann zu heiraten, aber er... ein Monster! Er hat mich gefangen gehalten", erklärte sie in gebrochenem Deutsch.

Die Suche nach Nikolai führte in den Keller, wo er gefunden und schnell wieder mit seiner Mutter zusammengebracht wurde. Ein Polizeibeamter dankte Sienna für ihre Rolle bei der Rettung. "Ma'am, danke, dass Sie uns auf diese Situation aufmerksam gemacht haben. Ihre schnelle Reaktion hat diesen Menschen geholfen."

"Was ist mit dem Mann, der das getan hat?", fragte Sienna und schlang ihre Arme um sich.

Der Beamte beruhigte sie: "Wir haben bereits Beamte geschickt, um ihn an seinem Arbeitsplatz zu verhaften. Nikolai und Asja werden an einen sicheren Ort gebracht. Es scheint, dass sie als eine Art Versandhausbraut aus Russland hierher gekommen ist. Die Rechtmäßigkeit ihres Einwandererstatus ist noch nicht bekannt, aber wir werden dafür sorgen, dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen."

Nur zu Illustrationszwecken | Quelle: Pexels

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Nikolai sah sie und kam herüber. Er sagte: "Danke. Mama und Nikolai jetzt in Sicherheit." Er ging zurück zu seiner Mutter und winkte. Dann wurden sie von einem freundlichen Sozialarbeiter begleitet, der sie in ein Heim brachte.

Nach einiger Zeit kehrten Thomas und Sienna nach Hause zurück. Sie setzten sich wieder auf die Couch und waren ungläubig, dass ihr Bild zu all dem geführt hatte. Thomas schnippte mit den Fingern, als ob er sich an etwas erinnern würde, und Sienna schaute neugierig zu ihm und legte den Kopf schief, als er nach seiner Aktentasche griff.

"Ich glaube, das neueste Foto für den Kaminsims verdient einen besonderen Platz", verkündete er und hielt einen gerahmten Druck des berühmt gewordenen Fotos hoch, das das Paar in den sozialen Medien gepostet hatte.

"Das ist das beste von allen", witzelte Sienna und beide lachten.

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