Egoistisches Mädchen ändert seine Einstellung, als die Mutter ihrer Hysterie überdrüssig wird und sich eine Lektion ausdenkt

Ellen ist Kellnerin und sorgt dafür, dass ihre Tochter Kiara alles bekommt, was sie braucht. Doch als Kiara wegen ihrer Undankbarkeit Wutanfälle bekommt, ist Ellen mit ihrem Latein am Ende. Also versucht sie, ihrer Tochter an ihrem Geburtstag eine Lektion zu erteilen.

Als Kellnerin kenne ich die üblichen Bestellungen der Gäste. Ich weiß, was sie essen wollen, wie sie es essen wollen und welche Ersatzprodukte sie anstelle von fettigem Speck oder matschigen Tomaten haben wollen. Aber ich weiß nicht, wie ich die Einstellung meiner Tochter ändern kann.

Ich bin Mutter einer fast vierzehnjährigen Tochter, Kiara. Sie war ein süßes kleines Mädchen, bis sie in die Pubertät kam und das Verhalten von Teenagern sie wie ein Güterzug traf. Jetzt ist ihr mein Job als Kellnerin und der meines Mannes Joe als Elektriker peinlich.

Sie will, dass wir die coolen, angesagten Eltern sind, die nicht kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen, und ihr alles geben, was ihr kleines Herz begehrt, einschließlich üppiger und lächerlicher Geschenke.

Kiara ist nicht gerade das dankbarste Kind für die Geschenke, die wir ihr zum Geburtstag oder zu Weihnachten machen. Wutausbrüche sind an der Tagesordnung, meist gefolgt von Drohungen und dem schönen "Ich will dich nicht mehr sehen", bevor sie ihre Zimmertür zuknallt.

Natürlich schmerzte uns dieses Verhalten, denn für Joe und mich war es selbstverständlich, Kiara alles zu geben, was wir konnten, und wir versuchten unser Bestes, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden.

Aber die Wahrheit ist, dass wir das kleine Mädchen vermissten, das uns immer das Frühstück machte und dabei überall in der Küche Mehl oder Toastkrümel verschüttete. Das war das Liebenswerteste für uns.

"Tut mir leid, Mama", sagte sie und ihre Unterlippe zitterte, als ich die Sauerei entdeckte.

Ich hob sie hoch, küsste ihre Wangen und liebte alles an ihr.

Aber dann wurde sie erwachsen und alles änderte sich.

Letzte Woche hatte Kiara Geburtstag und eines Abends beim Abendessen ließ sie eine Bombe platzen.

"Mama", sagte sie, "ich will unbedingt eine Handtasche. Eine schicke, die Sophies Eltern ihr zu ihrem Geburtstag gekauft haben. Alle Mädchen bitten ihre Eltern um eine solche Tasche. Das wird unser Ding sein."

Als sie Handtasche sagte, meinte sie eine unverschämt teure Tasche. Ich spreche von den Designerklamotten, die mehr kosten als unsere Monatsmiete und wahrscheinlich unsere Lebensmittel. Ich wusste, dass Joe und ich uns das nicht leisten konnten.

Kiara kam ein paar Tage vor ihrem Geburtstag auf mich zu, als ich für Joe Kekse gebacken hatte.

"Mama", sagte sie und stocherte in den Rosinen, die ich in den Teig faltete. "Was ist mit dem Geburtstagsgeschenk? Die Handtasche, oder?"

"Schatz, du weißt doch, dass wir uns das nicht leisten können. Wir haben einfach nicht so viel Geld. Wünschst du dir nicht etwas anderes?"

"Nein! Du hast es versprochen!", rief Kiara. "Du hast gesagt, du würdest mir helfen, mich an die Mädchen in der Schule anzupassen. Es ist nicht meine Schuld, dass du dieses Leben für uns gewählt hast! Komm schon, Ellen."

Sie hatte die nervige Angewohnheit, Joe und mich beim Namen zu nennen, wenn sie uns ärgern wollte.

"Kia", sagte ich, "die Umstände des Lebens haben es so gewollt. Dein Vater und ich geben unser Bestes, also musst du dankbar sein für alles, was wir tun."

Sie starrte mich an, drehte sich um und ging. Einen Moment später fiel die Tür ihres Zimmers ins Schloss.

Ich konnte es nicht mehr ertragen. Diese Respektlosigkeit war zu viel für mich. Also schmiedete ich einen Plan. Eine Lektion - wie man zu schätzen lernt, was man hat.

An Kiaras Geburtstag stellte ich ihren Geburtstagskuchen und ihr Geschenk auf den Kaffeetisch. Joe musste sowieso arbeiten, also tat ich so, als würde ich noch eine Schicht im Diner übernehmen. Die Wahrheit war, dass ich Kiaras Reaktion auf ihre Geschenke sehen wollte, während sie versteckt war.

Joe und ich waren uns einig, dass wir alles tun würden, um ihr eine Lektion zu erteilen. Wir kauften die Tasche, was unsere Ersparnisse erheblich schmälerte, aber wir sahen es als Lektion an.

Als ich hörte, wie sie durch ihr Zimmer schlurfte, zog ich meine Uniform an und rannte zur Tür.

"Kiara, ich gehe jetzt! Bis später!", rief ich und schloss die Haustür hinter mir.

Dann ging ich auf die andere Seite des Hauses. Wir hatten eine Bank unter dem Wohnzimmerfenster, und ich wollte dort warten, bis sie sich ihre Geschenke ansah.

Ich brauchte nicht lange zu warten, denn ein paar Minuten später hörte ich ihre schweren Schritte auf den Holzdielen. Ich spähte durch das Fenster, denn ich wusste, dass ich mich so gut wie möglich versteckt hatte.

Als sie das Wohnzimmer betrat, leuchteten Kiaras Augen auf. Aber als sie den Zettel las, wurde ihr Gesicht ganz rot.

Alles Gute zum Geburtstag, Kia. Wir lieben dich und es tut uns leid, dass wir nicht mit dir feiern konnten. Dein Geburtstagsgeschenk bedeutete, dass wir Überstunden machen mussten, um es zu bezahlen. In Liebe, Mama und Papa.

Dann ließ ich sie für den Rest des Tages allein und ging zu unserer Nachbarin, um Tee zu trinken und ihr zu erzählen, was ich mit Kiara vorhatte.

Später am Abend, als wir uns alle zum Essen trafen, konnte ich eine Veränderung in Kiaras Verhalten feststellen. Ja, sie hatte bekommen, was sie wollte, aber zu welchem Preis? Sie hatte ihren Geburtstag ganz allein verbracht.

Ich reichte ihr den Teller und sie lächelte mich an, als die Erinnerung an das Kind, das wir einmal gekannt hatten, auf ihrem Gesicht erschien.

"Mama", sagte sie und stürzte sich auf ihr Hähnchen, "du kannst die Handtasche zurückgeben."

"Warum sollten wir das tun?", fragte Joe sie und zwinkerte mir zu.

"Weil ich sie so sehr liebe, und das tue ich. Das tue ich wirklich. Aber es ist es nicht wert, an meinem Geburtstag allein zu sein, weil ihr arbeiten müsst, um sie abzubezahlen. Das ist nicht fair für euch beide, und es tut mir leid."

Die Lektion funktionierte sogar besser, als ich geplant hatte.

Am Ende sprachen wir über die Kosten der Dinge und darüber, dass das Leben ganz anders ist als damals, als Kiara jünger war. Wir haben ihr beigebracht, dass es jetzt einfach mehr Ausgaben gibt und dass wir ihr zwar alles geben wollen, aber realistisch sein müssen.

Sie hat mir sogar beim Abwasch geholfen.

Joe sagte ihr, sie solle die Tasche behalten, wir würden unser Wort halten und daran arbeiten, sie abzubezahlen, aber sie solle nicht vergessen, dass sie sparen müsse, wenn sie sich etwas gönnen wolle.

Jetzt essen wir den Geburtstagskuchen, während Kiara eine Liste von Nebenjobs aufschreibt, die sie in den Ferien machen könnte. Sie hat gelernt, zu schätzen, was sie hat.

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