Vater im Rollstuhl wird Tanzpartner der Tochter zum Abschlussball, nachdem niemand sie gefragt hat – Story des Tages
Ericas Freund*innen überzeugten sie, auch ohne Date zum Schulabschlussball zu gehen. Plötzlich kam der Vater vorbei und tanzte mit seiner Kleinen. Leider fingen die anderen Jugendlichen an, sich lustig über sie zu machen und da tat der Vater etwas Unerwartetes.
"Hab einfach Spaß, mein Spatz", machte Gregory seiner Tochter Erica Mut, die endlich fertig war für den Abschlussball. Doch das Mädchen zögerte an der Tür, weil sie, anders als ihre zwei einzigen Freundinnen, kein Date hatte. Sie war immer schüchtern gewesen und niemand hatte sie zum Abschlussball gefragt. Doch Gregory und seine Frau Olivia waren sich sicher, dass sie eine tolle Zeit haben würde.
"Weißt du.. einige der anderen haben vielleicht auch kein Date und sie fordern dich vielleicht zum Tanz auf", fügte Olivia hinzu und schob ihre Tochter sacht aus der Tür. Eine von Ericas Freundinnen fuhr und sie winkten zum Abschied.
Nur zu Illustrationszwecken. | Quelle: Unsplash
Plötzlich stoppte die Musik und die Leute wandten sich zur kleinen Bühne, wo der DJ sein Set aufgebaut hatte.
Trotz ihrer Sorgen hatte Erica eine Menge Spaß beim Ball. Es war egal, dass sie kein Date hatte; ihre Mutter hatte Recht gehabt. Manche waren allein gekommen und andere in Freundesgruppen so wie sie. Ihre Sorgen waren unbegründet gewesen. Sie genoss es, mit ihren Freundinnen zu tanzen und Fotos zu machen, vor allem, weil dies mit die letzten gemeinsamen Erinnerungen sein würden, ehe sie alle zur Uni gingen.
Doch ein langsames Lied erklang und ihre Freundinnen wollten mit ihren Dates tanzen. "Ich setze mich hier hin. Ich bin so erschöpft", sagte sie und fächerte sich Luft zu, während sie auf einen der Tische zu ging.
Erica setzte sich und sah, wie alle in Pärchen tanzten; selbst die, die ohne Date gekommen waren, hatten jemanden gefunden.
Da fühlte sie sich noch miesepetriger. Die einzigen anderen, die nicht tanzten, waren einige der Eltern, die sich freiwillig gemeldet hatten, Aufsicht zu führen. Hoffentlich würden die Leute sie nicht bemerken und das langsame Lied bald vorbei sein.
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Doch da sah sie etwas aus den Augenwinkeln. Es war ihr Vater, der mit dem Rollstuhl auf sie zu kam und sie breit anlächelte. "Möchtest du mit mir tanzen, junge Dame?", fragte er und streckte die Hand aus.
"Papa!", rief sie grinsend, griff nach seiner Hand und stand auf. Sie gingen auf die Tanzfläche und wiegten sich zur Musik. Ihr Vater war auch im Rollstuhl ein toller Tänzer und sie fühlte sich so viel besser.
Leider war dieses Glück kurzlebig. Die Musik konnte nicht das gehässige Gelächter übertönen und als sie sich umsah, bemerkte sie, dass einige Schulkamerad*innen sie auslachten.
"Mann, was für ein Loser!"
"Sie muss mit Papi tanzen! Echt traurig!"
"Kann man das Tanzen nennen? Er sitzt ja!"
Die Kommentare wischten ihr das Lächeln vom Gesicht. Sie sah ihren Vater an und bat: "Papa, lass uns verschwinden."
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Er runzelte die Stirn, sah ihr trauriges Gesicht und bemerkte dann die Blicke und das Lachen der anderen. "Nein, Erica. Tanz weiter. Hab weiter Spaß", sagte er und versuchte, sie zum Tanzen zu animieren. Aber seiner Tochter war es zu peinlich und nichts ist schlimmer, als dein Kind leiden zu sehen.
"Okay, setz dich. Ich muss noch etwas tun", erklärte Gregory und verschwand von der Tanzfläche.
Erica kehrte zu ihrem Tisch zurück und öffnete eine Wasserflasche, um sich zu beruhigen. Sie wollte die Nacht nur noch hinter sich bringen und vergessen. Die Schule war furchtbar. Die Leute waren schrecklich und sie konnte die Uni kaum erwarten.
Plötzlich stoppte die Musik und die Leute wandten sich zur kleinen Bühne, wo der DJ sein Set aufgebaut hatte.
Erica erhob sich und sah ihren Vater dort, der um Aufmerksamkeit bat. "Hallo, Kinder. Ich hoffe, ihr genießt den Ball", begann er und die Gäste jubelten. Doch Erica sah, wie die Leute, die sich über sie lustig gemacht hatten, höhnisch grinsten. Sie wollte ihn vor ihnen beschützen. Doch ihr Vater war dabei, sie zu verteidigen.
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"Vor Jahren, als ich etwa in eurem Alter war, haben wir einen Bus für den Ball gemietet. Es sollte der beste Abend unseres Lebens werden... war es aber nicht. Wir hatten einen Unfall und es gab ein Feuer. Ich wurde verletzt, als ich versuchte, alle aus dem Bus zu holen. Es gelang mir, aber ich musste einen Preis zahlen", erklärte Gregory und deutete auf seine Beine.
Der ganze Saal war jetzt still. Niemand höhnte, niemand kicherte. Nichts. Erica konzentrierte sich nur auf ihren Papa, der die Details des Unfalls nie mit ihr besprochen hatte.
"Ihr wart überrascht, zu hören, dass manche der Leute, die ich gerettet habe, heute hier sind. Samantha und Katharina stehen zum Beispiel da drüben in der Ecke", er deutete auf sie und viele sahen die beiden Mütter an. "Eure Kinder sind doch Austin und Richard, die mich und meine Tochter beim Tanzen ausgelacht haben."
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Alle sahen die beiden Jungen an und sie schienen sich zumindest zu schämen.
"Aber sie waren nicht die einzigen. Egal, ich wollte nur sagen, dass ich glaube, genug Leute gerettet und hart in meinem Leben gearbeitet zu haben, sodass ich beim Abschlussball meiner Tochter mit ihr tanzen darf, ohne verhöhnt zu werden. Ich dachte, wir wären weiter gekommen und die neueren Generationen glaubten an Inklusion, Toleranz und Verständnis. Aber ich bedaure, zu sehen, dass meine alten Schulkamerad*innen Kinder großgezogen haben, die sich über einen behinderten Mann und seine Tochter lustig machen, nur, weil sie tanzen... Ich hoffe, ihr alle lernt daraus. Meine Tochter und ich werden jetzt weiter Spaß haben. Danke." Gregory war fertig. Er gab das Mikro zurück und einige Kinder halfen ihm von der Plattform.
Erica lächelte und Tränen rannen ihre Wangen hinab. Sie hatte nie gewusst, dass ihr Vater ein Held gewesen war und hatte vor, ihn später nach mehr Einzelheiten zu fragen.
Gregory kam zu ihr, streckte wieder die Hand aus und sie konnte nicht nein sagen. Die Musik erklang erneut und sie tanzten die ganze Nacht. Ihre Freundinnen und deren Dates stießen für die schnelleren Lieder zu ihnen.
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Irgendwann sah Erica, wie die Mütter, die ihr Vater erwähnt hatte, ihre Kinder zurechtwiesen und sie grinste. Geschieht ihnen recht, dachte sie eigensüchtig und hatte weiterhin Spaß. Einige der ausgeschimpften Kinder kamen später zu ihnen, um sich zu entschuldigen und ein Junge bat Erica sogar um einen Tanz. Sie lehnte jedoch ab und genoss weiter den Abend mit ihrem Papa.
Am Ende der Party kaufte Gregory ihnen eine abendliche Runde Eis und Erica fragte ihn über den Unfall aus. Sie staunte über seinen Mut, als er gerade so alt gewesen war wie sie. Da beschloss sie, später Rettungssanitäterin zu werden. Sie wollte auch Leben retten.
Was können wir von dieser Geschichte lernen?
- Mache dich nie über andere lustig, unabhängig von den Umständen. Mit 18 sollte jede*r wissen, dass es furchtbar ist, andere aufgrund von Aussehen, Gender, Sexualität oder etwas anderem zu verurteilen. Gregory und Erica hätten diesen Hohn beim Ball nicht erleiden sollen.
- Verpasse niemals ein Event, bloß weil du kein Date hast. Es gibt keinen Grund, keinen Spaß zu haben, selbst wenn du solo unterwegs bist.
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Wenn dir diese Geschichte gefallen hat, magst du vielleicht auch diese diese über eine Braut, die ihren Vater im Rollstuhl nicht erlaubt, sie zum Altar zu führen, bis sie ihn im Fernsehen sieht.
Dieser Bericht wurde von einer Geschichte unserer Leser inspiriert und von einem professionellen Autor geschrieben. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Namen und Orten ist reiner Zufall. Alle Bilder dienen ausschließlich dem Zwecke der Illustration. Erzähl uns deine Geschichte; vielleicht wird sie das Leben eines anderen Menschen verändern. Wenn du deine Geschichte mit uns teilen möchtest, schicke sie bitte an info@amomama.com.