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Arme schwangere Frau verschwindet nach ihrer Hochzeit, Ehemann trifft 53 Jahre später seinen Sohn – Story des Tages

Frida Kastner
06. Feb. 2022
16:30

Maurice hatte lange nach seiner Frau gesucht, die wenige Monate nach ihrer Hochzeit verschwunden war. Sie war schwanger gewesen und er hatte keine Ahnung, was mit ihr geschehen war. Doch mit 78 Jahren erhielt er eine Facebook Nachricht und konnte nicht glauben, wer sie geschickt hatte.

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“Das kann nicht wahr sein. Clark Garrison muss lügen“, flüsterte Maurice zu sich selbst, als er die Nachricht anstarrte. Obwohl er mit 78 nicht der Jüngste war, war er auf der Höhe der Zeit geblieben und hatte einen Laptop und Profile in den sozialen Medien.

Doch er wusste auch, dass manche im Netz die Gutgläubigkeit von Senior*innen ausnutzten und er vorsichtig sein musste. Die Menschen in seinem Leben wussten, dass Maurice jahrelang nach seiner Frau gesucht hatte und Betrüger*innen hatten alle möglichen Taktiken, um ihre Opfer hereinzulegen. Er würde nicht auf so etwas hereinfallen. Andererseits wuchs seine Hoffnung...

Vor vielen Jahren...

Mit 17 hatte Maurice Naomi an ihrer Privatschule in Zürich getroffen. Sie hatte ein Stipendium und war die aufregendste Person, die er je getroffen hatte. Sie träumte davon, Modedesignerin zu werden und ihr Werk auf der Fashion Week in Paris zu präsentieren.

Maurice fühlte sich ebenfalls künstlerisch, doch seine Eltern waren Businessgrößen in der Stadt und drängten ihn, nach seinem Bachelor zur Business School zu gehen. Sein Weg war vorgezeichnet, aber Naomi konnte frei träumen.

Sie mochten einander auf Anhieb, doch Maurices Eltern entdeckten die Freundschaft rasch und waren nicht begeistert. Sein Vater war außer sich vor Wut darüber.

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“Du kannst dich nicht mit solchen Mädchen abgeben, Maurice. Wir haben einem Namen, dem du gerecht werden musst“, sagte sein Vater angewidert, als Maurice versuchte, mit ihm über Naomi zu sprechen.

Maurice hasste es, wie seine Eltern andere betrachteten, bloß weil sie weniger Geld hatten. Es war ihm egal, was sie dachten, also begannen Naomi und er, zusammen auszugehen. Seine Eltern hassten es, ließen ihn jedoch in Ruhe, um keinen Ärger zu machen. Sie glaubten, die Gefühle der beiden würden sich schon ergeben, wenn sie einmal auf der Uni wären.

Sie blieben während der Unizeit zusammen. | Quelle: Pexels

Sie blieben während der Unizeit zusammen. | Quelle: Pexels

Doch das geschah nicht. Maurice ging nach Paris, während Naomi in London angenommen wurde und sie sahen sich, so oft es ging. Nach ihrem Abschluss machte er ihr einen Antrag und sie planten ihre Hochzeit.

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Natürlich waren Maurices Eltern schockiert und sagten ihm, er solle sie nicht heiraten, aber er drohte damit, nicht das Familienunternehmen zu übernehmen und aus ihrem Leben zu verschwinden.

Seinen Eltern war es enorm wichtig, was andere dachten und es wäre das Schlimmste für sie, wenn ihr Sohn einfach verschwände. Also akzeptierten sie die Verlobung widerwillig. Zumindest glaubte Maurice das. Er wusste nicht, was Naomi durchmachte.

Dennoch heirateten sie mit 24 und waren überglücklich. Naomi verkündete ein Jahr später ihre Schwangerschaft und sie hätten nicht ekstatischer sein können. Doch eines Tages kehrte Maurice heim und etwas fehlte. Nichts schien anders, doch er spürte eine Leere, die er nicht beschreiben konnte.

Schließlich ging er in ihr Zimmer. Naomis Rucksack war verschwunden und ihr Pass ebenso. Er sah, dass Naomi ihre Handtasche auf dem Bett liegen gelassen hatte und, was noch schlimmer war, auch ihren Ehering. Maurice kniete sich neben das Bett und fing an, zu weinen. Er wusste, dass sie fort war und er sie vielleicht nie wieder sehen würde.

Er dachte darüber nach, was nach ihrem Verschwunden geschehen war. | Quelle: Pexels

Er dachte darüber nach, was nach ihrem Verschwunden geschehen war. | Quelle: Pexels

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In der Gegenwart...

Maurice dachte zurück an den Tag, an dem Naomi verschwunden war und fing beinahe erneut an zu weinen. So geschah es jedes Mal. Damals hatte er für volle zwei Stunden geweint und war dann aufgestanden. Er hatte sein Bestes getan, um sie zu finden, doch damals gab es noch keine Mobiltelefone. Sie hatten kein Internet es gab nichts, was er ohne eine Adresse tun konnte. Sie hätte das Land verlassen haben können und er hätte es nicht herausgefunden.

Doch Maurice wollte nicht aufgeben. Er beauftragte einen Privatdetektiv, doch es führte zu nichts. Er drucke Vermisstenanzeigen in den Zeitungen, nichts. Er sprach mit allen, die sie gekannt hatten, doch ein Großteil ihrer Familie war ebenfalls verschwunden. Diejenigen, die noch in Zürich waren, weigerten sich, mit ihm zu sprechen. Es war ein Alptraum und wohin er auch sah, es waren alles Sackgassen.

Schließlich drängten seine Eltern ihn, es aufzugeben. Sie besorgten ihm eine Eheauflösung, doch er weigerte sich, das Dokument zu unterzeichnen. Er verheiratet, basta. Sie konnten ihn nie überzeugen, erneut zu heiraten und nun, 53 Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau, hatte er eine Nachricht von einem Mann namens Clark Garrison erhalten, der behauptete, sein Sohn zu sein.

Er beschloss, zu antworten. | Quelle: Pexels

Er beschloss, zu antworten. | Quelle: Pexels

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Er musste die Nachricht erneut lesen.

Herr Maurice Matthis,

Mein Name ist Clark Garrison. Ich bin Naomi Garrisons Sohn und ich glaube, auch Ihrer. Sie hat mich in Bonn großgezogen und mir nie viel über Sie erzählt, bis vor ein paar Monaten, als sie mir einige unglaubliche Dinge erklärt hat. Endlich konnte ich sie überzeugen, mir zu erlauben, Sie zu finden und das habe ich getan.

Sie nutzt keine sozialen Medien und weiß damit nicht umzugehen. Aber ich kann Ihnen Fotos als Beweis schicken, wenn Sie möchten. Antworten Sie einfach auf diese Nachricht. Ich möchte Sie wirklich gerne treffen und denke, Sie verdienen es, zu erfahren, was geschehen ist.

Herzlichst,

Clark.

Obwohl Maurice fürchtete, dies könnte ein Betrug sein, musste er sicher sein. Dies war die Nachricht, nach der er all die Jahre gesucht hatte. Er musste wissen, ob Clark sein Sohn war.

Maurices Eltern waren vor vielen Jahren gestorben und er hatte nie wieder geheiratet. Er musste es versuchen, also tippte er eine Antwort.

Naomi wartete auf ihn. | Quelle: Pexels

Naomi wartete auf ihn. | Quelle: Pexels

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Nach mehreren Nachrichten, einem Videoanruf und vielen Fotos von Clark, wie er aufwuchs, kaufte er ein Zugticket nach Bonn, um seinen Sohn zu treffen.

Am Flughafen sah er dann Naomi und es war, als sei keine Zeit vergangen. Sie war noch immer die Eine. Und sie lächelte, als ginge ihr dasselbe durch den Kopf. Sie begrüßten sich, als wären sie noch immer verliebte Teenager und alle weinten.

Danach umarmte er Clark, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war. “Ich kann all das nicht fassen“, sagte Maurice und wischte sich die Tränen fort, nachdem er sich von seinem Sohn gelöst hatte.

“Ich auch nicht! Aber wir sind noch nicht fertig. Du musst meine Frau und meine Kinder treffen, die ganz wild darauf sind, ihren Opa zu treffen“, enthüllte Clark überraschend.

Sie fuhren zu Clarks Haus, der eine große Party zu Ehren von Maurice organisiert hatte. Sie akzeptierten ihn in die Familie, als hätten sie ihn ewig gekannt und Maurice hätte nicht glücklicher sein können.

Doch es gab noch immer etwas, das er herausfinden musste. Als die Feier sich beruhigte nahm er Naomi deshalb zur Seite und stellte die Frage, die ihn 53 Jahre beschäftigt hatte: “Warum bist du verschwunden?“

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“Ich dachte, deine Eltern hätten es dir vielleicht gesagt“, begann Naomi und hielt inne. Sie sah auf ihre Füße.

Clark stellte ihn seiner eigenen Familie vor. | Quelle: Pexels

Clark stellte ihn seiner eigenen Familie vor. | Quelle: Pexels

“Sie haben nie etwas gesagt, obwohl ich lange vermutet habe, dass sie etwas damit zu tun hatten“, erwiderte Maurice, “doch ich wollte es nicht wahr haben. Ich dachte, wenn sie uns als Kinder nicht trennen konnten, dann konnten sie es auch nicht, als wir verheiratet und schwanger waren.“

“Nun, sie waren es, Maurice. Und ich will, dass du weißt, dass es mir leid tut. Ich habe mich so sehr widersetzt. Sie haben mich jahrelang bedroht. Manchmal boten sie mir Geld, damit ich dich verlasse. Habe ich aber nicht. Dann wurde ich schwanger und sie bedrohten unser Kind“, verriet sie und Maurice schloss vor Schmerz die Augen.

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“Oh Gott…“, hauchte er und hielt sich die Hände vors Gesicht.

“Ja und da war meine Grenze erreicht. Sie sagten, das Kind würde nie akzeptiert werden und sie würden ihn entführen, damit wir ihn nie sehen. Ich wusste nicht, wozu sie fähig waren, aber ich konnte kein Risiko eingehen. Ich nahm alles mit und lief weg. Zum Glück kamen meine Eltern mit und ein Großteil der Familie gefiel Bonn, also zogen sie nach und nach hinterher. Ich habe auch meinen Namen geändert, in der Hoffnung, deine Eltern würden mich nicht finden“, sagte sie.

Maurice und Naomi setzten sich zusammen, um über die Vergangenheit zu sprechen. | Quelle: Pexels

Maurice und Naomi setzten sich zusammen, um über die Vergangenheit zu sprechen. | Quelle: Pexels

“Ich verstehen ja, dass du nach dieser Drohung geflohen bist. Aber wir hätten zusammen weglaufen können“, warf Maurice emotional ein. Naomi schüttelte sofort den Kopf.

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“Nein, deine Eltern hätten dich nie gehen lassen. Sie hatten so viel Geld und scheuten nicht davor zurück, es zu nutzen, um andere Leben zu zerstören. Ich konnte auch meine Familie nicht dieser Gefahr aussetzen. Wir bauten uns hier ein Leben auf, auch wenn es anfangs schwer war, weil wir das wenige Geld, das wir hatten, für die Flucht gebraucht hatten“, beharrte sie, “es war für uns damals die richtige Entscheidung.“

“Du hast mir einfach so gefehlt“, flüsterte Maurice und begann zu weinen.

“Und das tut mir leid. Ich hätte vor Jahren nach dir suchen sollen, als ich herausfand, dass deine Eltern gestorben waren. Aber ich nahm an, dass du eine neue Familie gegründet hattest.“

“Habe ich nicht. Wie auch? Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben“, sagte Maurice unter Tränen. Naomi lächelte gebrochen und hatte ebenfalls Tränen in den Augen.

“Ich habe auch nie aufgehört“, murmelte sie und umarmte ihren lange verlorenen Ehemann.

Er zog nach Bonn, weil er keine Zeit mehr verlieren wollte. | Quelle: Pexels

Er zog nach Bonn, weil er keine Zeit mehr verlieren wollte. | Quelle: Pexels

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Sie weinten während der Umarmung und Maurice wusste in dem Moment, dass er nach Bonn ziehen würde. Er würde keinen weiteren Moment seines Lebens vergeuden. Er wollte Clark und seine Enkel kennenlernen. Er hatte vielleicht nicht mehr viel Zeit haben und wollte sie mit den Menschen verbringen, die ihm am wichtigsten waren. Er durfte keine Zeit verlieren.

Was können wir von dieser Geschichte lernen?

  • Wahre Liebe überwindet Zeit und Entfernung. Auch Jahrzehnte der Trennung oder Entfernung konnten Maurice und Naomi nicht ihre Liebe für einander vergessen lassen. Und diese Liebe brachte sie am Ende wieder zusammen.
  • Wir dürfen keine Zeit verlieren. Das Leben ist zu kurz, um auf das Glück zu warten. Suche danach und lebe, als gäbe es kein Morgen.

Teile diese Geschichte mit deinen Freund*innen. Vielleicht inspiriert sie Menschen dazu, ihre eigenen Stories zu teilen oder anderen zu helfen.

Wenn dir diese Geschichte gefallen hat, magst du vielleicht auch diese über eine Frau, die glaubt, ihr Sohn sei gestorben, bis sie ihn im Fernsehen sieht.

Dieser Bericht wurde von einer Geschichte unserer Leser inspiriert und von einem professionellen Autor geschrieben. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Namen und Orten ist reiner Zufall. Alle Bilder dienen ausschließlich dem Zwecke der Illustration. Erzähl uns deine Geschichte; vielleicht wird sie das Leben eines anderen Menschen verändern. Wenn du deine Geschichte mit uns teilen möchtest, schicke sie bitte an info@amomama.com.

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