Wolfgang Pauritsch ("Bares für Rares"): Schwere Kindheit, Weg zum Händler und sein Leben
Wolfgang Pauritsch ist eines der Urgesteine der beliebten Serie "Bares für Rares". Heute ist er äußerst erfolgreich, doch im Laufe seines Lebens musste er so manche Hürde überwinden.
Pauritsch ist seit 2013 Teil der beliebten TV-Show mit Horst Lichter. Als erfolgreicher Kunsthändler feilscht er mit den Kandidaten um ihre mal seltenere und mal weniger seltene Schätze.
In seinem Privatleben musste Pauritsch schon so einiges durchmachen. Sein Elternhaus war zerrüttet; seine Eltern trennten sich schon sehr früh. Sein Vater verließ die Familie und "Schlager" berichtet, Pauritsch habe seinen Vater aufgrund dessen nie kennengelernt.
Wolfgang Pauritsch besucht die "Golden Society - Family & Friends" Charity Gala von McDonald's im Hotel Bayerischer Hof am 09. November 2019 in München | Quelle: Getty Images
In einem Interview fürs MDR-Riverboat verriet der TV-Händler, dass er nach dem Tod seines Vaters 2020 im Nachhinein erfuhr, sein Vater habe die ganze Zeit rund dreihundert Meter Luftlinie von seiner Halbschwester entfernt gewohnt — in Innsbruck, eine Tatsache, die er selbst nicht gewusst hat, bis es zu spät war.
Er erfuhr ebenfalls im Nachhinein, dass er einen Halbbruder hat und dass es sich bei seinem Vater um einen wahren Casanova gehandelt haben soll.
Pauritsch wuchs ohne Vater auf. Seine Mutter sorgte für die Familie und da sie dafür viel arbeiten musste, wuchs er größtenteils in einem Dorf in der Südsteiermark bei seinen Großeltern auf.
Gerade mal sechs Jahre soll er bei seiner Mutter verbracht haben können. Was für einen kleinen Jungen äußerst tragisch erscheint, hatte jedoch auch sein Gutes. Durch seine enge Beziehung zu seinen Großeltern habe Pauritsch nach eigenen Angaben seine Leidenschaft für 'alte Dinge' entdeckt, ebenso für die Geschichten hinter diesen Dingen.
Über seine eigene Kindheit hatte er dennoch auch schöne Erinnerungen und verriet, wie glücklich er gewesen war:
"Ich habe als Kind nichts vermisst, weil ich auch nichts anderes gekannt habe. Ich hatte eine glückliche Kindheit - trotz der Strenge meiner Großmutter, die mir Ordnung und Disziplin beigebracht hat. Aber auch das Sparen!"
SCHWIERIGE SCHULZEIT
Neben seinen familiären Problemen musste Pauritsch als Kind auch in der Schule so einiges über sich ergehen lassen. Dort wurde er nämlich ziemlich gemobbt.
Aufgrund seines Tiroler Dialekts soll er von den anderen Kindern in seinem Alter nicht nur gemobbt, sondern auch ausgeschlossen worden sein.
Als er dann das Fußballspielen für sich entdeckte, soll sich diese Situation dann gebessert haben, heißt es weiter. Dort habe er richtige Freunde gefunden. Sport ist auch heute noch Teil seines Lebens, allerdings hat sich Pauritsch heute eher auf das Golfen umgestellt.
SEINE HEUTIGE KARRIERE
Heute ist Pauritsch ein äußerst beliebtes Gesicht in der deutschen TV-Landschaft. Mit "Bares für Rares" ist er sogar so beliebt und erfolgreich geworden, dass er mittlerweile auch bei dem österreichischen Ableger der Sendung dabei ist.
Von seinem Großvater hat er einen Instinkt fürs Geschäft mitbekommen, der ihm in seinem Job gut zu Nutze kommt. Auch die "vererbte Bauernschläue" seiner Großeltern sei etwas, auf das er schwöre.
Dass er ausgerechnet in der Antiquitätenbranche landete war eher einem Zufall geschuldet. Pauritsch ging im Alter von 20 Jahren nach Deutschland und verdiente sein Geld mit diversen Jobs.
Er hat schon so gut wie alles einmal gemacht; er war Schlosser, Chauffeur, Nachtwächter, Hundeführer und Detektiv. Er wurde spontan Auktionator, als bei einer wichtigen Versteigerung eben jener fehlte. Pauritsch wurde kurzerhand zum Ersatz und sprang ein.
Das lief wohl so gut, dass er noch am selben Tag einen Job als Auktionator in der Tasche hatte — der Grundstein für seine äußerst erfolgreiche Karriere war gelegt. Was für Potenzial dieser Job hatte, wusste er schon damals und sagte:
"Lieber Gott, dachte ich mir damals, wie leicht kann man da Geld verdienen."
MIT EIFER UND HARTNÄCKIGKEIT
Er machte eine Ausbildung zum Sachverständigen für Edelsteine und erarbeitete sich ein eigenes Auktionshaus. Doch auch hier gab es Rückschläge. Nachdem er sein eigenes Auktionshaus eröffnet hatte, wurde er in den 90er-Jahren ausgeraubt.
Da er keine Versicherung hatte, musste er seinen Gläubigern alles selbst zurückzahlen. Dafür nahm Pauritsch extra einen gut bezahlten Job in Frankfurt an. 2013 wurde er dann bei einer Auktion durch Zufall für die TV-Sendung "Bares für Rares" entdeckt und der Rest ist Geschichte.
Auch heute betreibt er noch sein Auktionshaus, findet aufgrund seiner vielen anderen Verpflichtungen jedoch kaum noch Zeit für seine Stammkunden dort.