Ein hungriger Elefant stürmte auf Futtersuche durch eine Küchenwand
Eine Familie in Thailand bekam unerwarteten nächtlichen Besuch. Dieser klopfte jedoch nicht höflich und kam durch die Eingangstür. Stattdessen verschaffte er sich selbstständig Zugang zur Küche – und zwar durch die Wand. Allerdings war das noch nicht das Ende der Überraschungen.
Die Familie von Ratchadawan Puengprasopporn schlief bereits, als die Mutter von rumpelnden Geräuschen wach wurde. Sie weckte ihren Mann und beide gingen, dem Lärm auf der Spur, in die Küche.
Amazing Line of Elephant Family Marching in Order at Amboseli, Kenya. | Foto: Stock Fotografie via Getty Images
Was sie dort fanden, würde in Deutschland sicher für helle Aufregung und einen potenziellen Großeinsatz von Feuerwehr und Tierpflegern führen. Ein großer Elefantenbulle streckte den Kopf durch die Küchenwand in die Wohnung der Familie.
Mit dem Rüssel stöberte er munter in Regalen und war offenbar nach der Suche nach Essbarem. Geistesgegenwärtig begann die Familie, das Ereignis zu filmen.
Riva Hi Way, a baby Asian elephant calf born last month at Chester Zoo, makes her public debut alongside her mother 15-year-old Sundara Hi Way (left). PA Photo. Picture date: Friday March 20, 2020. The calf was born after a 22 month pregnancy. Asian elephants are listed as endangered by the International Union for the Conservation of Nature (IUCN) and the species is highly threatened in the wild by habitat loss, poaching, human-wildlife conflict and a deadly herpes virus called Elephant Endotheliotropic Herpesvirus. Photo credit should read: Peter Byrne/PA Wire. | Foto: von Peter Byrne/PA Images via Getty Images
Der Guardian veröffentlichte das Video auf YouTube. Man sieht darin, wie der große Bulle in der Küche wühlt. Töpfe und Schalen fallen zu Boden, er schiebt sich den Rüssel ins Maul, ist offenbar fündig geworden.
Ratchadawan Puengprasopporn berichtete, dass die Familie zuvor bereits Bekanntschaft mit dem Tier gemacht haben. Der wilde Elefant hat sogar einen Namen, Boonmee. Er wird auf etwa 40 Jahre geschätzt und hat sich als regelmäßiger Besucher bei Anwohnern und Park-Rangern einen Namen gemacht.
Wie kommt es jedoch, dass er so weit geht, in menschliche Behausungen einzubrechen? Ein Tierarzt des Department of National Parks and Wildlife, Pattarapol Maneeon, stellate eine erklärende Vermutung auf.
Es sei möglich, dass es den Elefanten in der Regenzeit an salzigen Futterquellen mangele. So machten sie sich auf die Suche nach alternativen Salzquellen. Deshalb empfahl man der Familie, gerade salziges Essen aus der Küche zu entfernen.
Das Ereignis ist ein Symptom des Trends der Ausbreitung des Menschen. Menschliche Siedlungen rücken immer näher an die geringer werdenden unberührten Gebiete der Natur und damit den Lebensräumen der Tiere.
In Thailand leben noch etwa 3.000 wilde Elefanten, aber Bebauung und Landwirtschaft schränken sie mehr und mehr in ihrem Lebensraum ein. Kontakt zwischen Mensch und Elefant nehmen daher immer mehr zu.
Diese Zusammenkunft verlief glücklicherweise friedlich. Das ist aber nicht immer der Fall. Es gab durchaus schon Todesfälle, wenn die grauen Riesen sich bedroht fühlten oder von Menschen angegriffen wurden. Diese Probleme werden zunehmen, je mehr Menschen ihren Lebensraum besetzen.