Margaret Rutherford: Einblicke in das Leben, die Karriere und den Tod der "Miss Marple"-Legende
Die Schauspielerin Margaret Rutherford wurde als "Miss Marple" zur Legende. Mit ihrer Rolle prägte sie ganze Generationen. Hier ein Einblick in ihr Leben, ihre Karriere und auf die Umstände ihres Ablebens.
Die britische Schauspielerin wurde mit ihrer Rolle als "Miss Marple" weltberühmt. Für ihre Arbeit bekam sie sogar einen Oscar verliehen.
Margaret Rutherford, Schauspielerin | Quelle: Getty Images
RUTHERFORDS ANFÄNGE
Margaret Rutherford kam 1892 in London zur Welt. Ihre Kindheit war nicht einfach. Ihr Vater litt immer wieder an gesundheitlichen Problemen, die dafür sorgten, dass er lange Zeit im Krankenhaus verbrachte.
Ihre Mutter Florence nahm sich das Leben, als Rutherford gerade mal zwei Jahre alt war. Zu dem Zeitpunkt war ihre Mutter zum zweiten Mal schwanger. Dies führte dazu, dass sie bei Verwandten aufwuchs.
Margaret Rutherford, Buckinghamshire | Quelle: Getty Images
Doch nicht nur der Selbstmord ihrer Mutter prägte sie. Auch ihr Vater war geistig labil, erschlug im Wahn seinen eigenen Vater,
Margaret Rutherford selbst soll ihr Leben lang unter Depressionen gelitten haben, vermutlich stark geprägt durch die Geschichte ihrer Familie. Zeitweise soll ihr Zustand so schlimm gewesen sein, dass sie wochenlang nicht ihr Bett verließ.
IHRE LEIDENSCHAFT FÜR DIE BÜHNE
Sie erkannte schon recht früh, dass sie eine Leidenschaft für die Schauspielerei empfand und sammelte ihre ersten Erfahrungen auf der Theaterbühne bereits zu Schulzeiten.
Ihr erster professioneller Auftritt auf einer Bühne sollte, trotz des Erbes ihrer Eltern, viele Jahre auf sich warten. Das Stück, mit dem sie erstmals auf der Bühne stand, trug den Titel "Die lustigen Weiber von Windsor". Zu diesem Zeitpunkt war Rutherford bereits 33 Jahre alt.
Margaret Rutherford, Radio Times, September 1970 | Quelle: Getty Images
Ihrer Tante zuliebe, bei der sie aufgewachsen war, war sie zunächst Klavierlehrerin geworden. Später pflegte sie ihre Tante. Ihre erste Rolle, als sie dann endlich auf die Bühne kam, sollte ihr Leben für immer verändern.
Diese Rolle sollte den Grundstein für ihre spätere Karriere legen. Doch der Durchbruch als Schauspielerin gelang ihr erst 1952, als sie in dem Film "The Importance of Being Earnest" mitspielte.
Der internationale Erfolg folgte so dann mit ihrer Rolle in den Filmen von "Miss Marple". Die Rolle der schrullig-wirkenden Amateurdetektivin verhalf der Britin zu weltweitem Ruhm, der ihr bis heute anhaftet.
Margaret Rutherford, Schauspielerin, UK - 1971 | Quelle: Getty Images
EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN
Für ihre Rolle in dem Film "Hotel Intercontinental" erhielt Rutherford 1963 einen Oscar und einen Golden Globe. Zu dem Zeitpunkt war sie bereits 71 Jahre alt.
Ihr wurde eine weitere Ehre zuteil. 1967 erhielt sie von Königin Elizabeth II. die Ehre und wurde geadelt. Sie wurde zur "Dame Commander of the British Empire" ernannt.
AGATHA CHRISTIE WAR NICHT BEGEISTERT
Die Autorin Agatha Christie hingegen war Medienberichten zufolge sehr enttäuscht von der Darstellung der "Miss Marple" von Rutherford. Grund dafür soll gewesen sein, dass sich ihre Darstellung von der Vorstellung in ihrem Kopf unterschied.
Die beiden Frauen wurden dann jedoch enge Freundinnen, nachdem sie sich bei den Dreharbeiten der Filme persönlich kennenlernten. Die berühmte Autorin hat ihrer Freundin später sogar einen ihrer Romane gewidmet, was zeigt, wie eng die Freundschaft der beiden geworden war.
DER TOD VON MARGARET RUTHERFORD
Die legendäre Schauspielerin, die ganze Generationen mit ihrer Arbeit geprägt hat, und der ihr Ruf noch heute nachhallt, starb im Jahr 1972.
Sie verstarb im Alter von 80 Jahren, elf Tage nach ihrem Geburtstag, an den Folgen einer Zahn-OP. Bereits in den paar Jahren vor ihrem Tod machte ihr eine Alzheimer-Erkrankung zusehends zu schaffen.
Tragischerweise folgte ihr ihr Ehemann, der Schauspieler Stringer Davis, ein Jahr später. Man beerdigte ihn im gleichen Grab, wie die "Miss Marple"-Schauspielerin. Er wurde 74 Jahre alt.
Das Paar blieb kinderlos. Allerdings adoptierte das Paar recht spät eine Schriftstellerin, die, Berichten zufolge, eine der ersten Menschen wurde, die sich einer Operation zur Geschlechtsangleichung unterzogen, da sie im Körper eines Mannes geboren worden war.