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"Wir konnten unsere eigenen Namen nicht mehr hören": Die Kaulitz-Brüder sprechen die dramatische Seite des Schicksals an

Maren Zimmermann
06. Okt. 2020
07:00

Die Kaulitz-Brüder von Tokio-Hotel sind bereits in jungen Jahren sehr berühmt geworden mit ihrer Band. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten. Sie sprachen nun über eben jene.

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Vor 15 Jahren eroberte die Band “Tokio Hotel” die Charts und die Herzen vieler Teenies und Fans mit der Single “Durch den Monsun”.

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In einem Interview mit T-Online sprachen die Kaulitz-Brüder über ihren Ruhm und darüber, was es mit ihnen gemacht hat. Es mag dabei die Erkenntnis überraschen, dass die Musiker mit ihrer Karriere nicht zufrieden sind.

Die Band hat am 2. Oktober 2020, anlässlich des 15. Jubiläums von “Durch den Monsun” eine Neuaufnahme des Liedes herausgebracht. Die Brüder sprachen im Interview nun über den Druck, der jahrelang auf ihnen gelegen hat.

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Bill Kaulitz verriet, dass sie die ersten fünf Jahre, nachdem sie quasi über Nacht zu Teenie-Stars geworden sind, durchgearbeitet haben. Erst als sie irgendwann nicht mehr konnten, flohen sie vor allem und gönnten sich eine dringend benötigte Auszeit.

Es war sogar so schlimm, dass sie das Gefühl hatten, vor ihrer eigenen Karriere zu fliehen. Bill Kaulitz verriet:

“Wir hatten keinen Bock mehr und konnten unsere eigenen Namen nicht mehr hören. Aber es gibt keine richtige Karriere ohne Schmerz. Das haben wir früh gelernt.”

ETWAS GANZ BESONDERES FÜRS JUBILÄUM

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Für ihr 15-jähriges Jubiläum hatte die Band eigentlich vorgehabt, eine besondere Konzertreihe zu veranstalten. Besondere Gäste und alte Songs neu interpretiert als “Unplugged”-Versionen waren geplant, doch die weltweite Pandemie hat ihnen da einen Strich durch die Rechnung gemacht, ebenso wie vielen anderen Künstlern auf der Welt.

Ihre große Lateinamerika-Tour musste die Band nach nur drei Konzerten abbrechen, als die Reisebeschränkungen im ersten Quartal des Jahres eingerichtet wurden. Also musste die Band sich neu orientieren und hat sich etwas anderes einfallen lassen.

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Sie beschlossen, “Durch den Monsun” neu aufzunehmen, auf eine neue, moderne Art und Weise. Tom Kaulitz sagte dazu:

“Er klingt anders, frisch und auch wenn die Melodie komplett neu ist, ist das noch nahe genug am Original, dass der Hauch von Nostalgie und Melancholie mitschwingt.”

DAS INTERESSE AM PRIVATLEBEN

Die Brüder sind die Aufmerksamkeit der Medien gewöhnt. Sie wurden quasi mit ihnen groß, dennoch bedauern sie, dass teilweise das Interesse am Privatleben der Brüder größer ist als das Privatleben an ihrer Musik. Dies mag nicht zuletzt aktuell an der sehr öffentlichen Beziehung von Tom Kaulitz und Heidi Klum liegen.

Heidi Klum, Bill und Tom Kaulitz, STAPLES Center 26. Januar 2020 in Los Angeles, Kalifornien | Quelle: Getty Images

Heidi Klum, Bill und Tom Kaulitz, STAPLES Center 26. Januar 2020 in Los Angeles, Kalifornien | Quelle: Getty Images

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Bill verriet, dass er sich durchaus manchmal wünscht, eine Karriere ähnlich der “Ärzte” oder “Rammstein” zu haben, denn diese werden privat größtenteils in Ruhe gelassen. Er und Tom wollten laut eigener Aussage eigentlich nie wirklich berühmt werden. Sie wollten Musik machen und das erfolgreich, was ihnen gelang.

“Durch den Monsun” hat ihr Leben und ihre Karrieren quasi über Nacht völlig auf den Kopf gestellt und für immer im positiven Sinne verändert.

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Mittlerweile haben sie sich umorientiert. Anstatt dem Traum hinterher zu hetzen, an den Erfolg dieses berühmten Liedes anzuschließen, legen sie heute mehr Wert auf kreative Freiheit und wollen sich künstlerisch ausleben. Sie haben es nicht nötig, Kompromisse machen zu müssen und können so die “wildesten Projekte” angehen.

So konnten sie beispielsweise ihr Projekt “Dream Machine” in völliger Eigenregie und in ihrem eigenen Tempo kreieren - eine Freiheit, die viele Künstler nicht haben, die sich mit einem Verlag einigen müssen.

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