Christo, der Schöpfer des verhüllten Reichstags, starb im Alter von 84 Jahren: Einblick in sein Leben
Christo Vladimirov Javacheff war ein weltweit bekannter Künstler, der vor allem durch seine unüblichen "verhüllten" Monumente auffiel. Er starb am 31. Mai 2020 in seinem Haus in New York City.
Er schuf seine unglaublichen Kunstwerke zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude Denat de Guillebon. Sie waren in der Öffentlichkeit einfach als "Christo und Jeanne-Claude" bekannt.
Christo mit einem Bild des verhüllten Reichstags | Quelle: Getty Images
Berühmt wurden sie unter anderem dafür, dass sie Monumente verhüllten. Dazu zählte auch 1985 der Pont Neuf in Paris und 1955 der Reichstag in Berlin.
Christo starb im Alter von 84 Jahren in seinem zu Hause in New York. Er hinterlässt seinen Sohn Cyril Christo, der als Fotograf, Filmemacher und Tierschützer tätig ist. Seine Frau Jeanne-Claude starb bereits im Jahr 2009 an den Folgen enes Hirn-Aneurysma.
Christo und Rudolf Scharping am verhüllten Reichstag | Quelle: Getty Images
ER VERSCHRIEB SICH IHREN UNVOLLENDETEN PROJEKTEN
Nach dem Tod seiner Frau hatte Christo sich daran gemacht, all ihre unvollendeten Projekte zu beenden. 2016 gelang es ihm, ein Projekt in Italien zu vollenden, welches sie bereits in den 70er Jahren entworfen hatten.
2018 vollendete er "The London Mastaba", ein Projekt, welches im Serpentine Lake in London platziert wurde und 7.000 Öl-Tonnen beinhaltete, die auf dem Wasser schwammen. Es handelte sich um das erste große Outdoor-Projekt des Künstlers im Vereinigten Königreich.
Christo und seine Frau Jeanne-Claude | Quelle: Getty Images
2021 soll ein weiteres seiner Projekte vollendet werden. Dabei handelt es sich um die Verhüllung des berühmten "Arc de Triomphe" in Frankreich.
Nun, da beide Künstler tot sind, wurde jedoch versichert, dass ihre begonnenen Projekte auch in Zukunft vollendet werden. Dafür hätten sie zu Lebzeiten bereits gesorgt.
IHR PRIVATLEBEN
Die Eheleute wurden beide am 13. Juni 1935 geboren. Christo traf seine zukünftige Frau im Jahr 1958, als er nach seinem Studium in Wien nach Paris ging. Ihre gemeinsame Arbeit begann 1961, nachdem Christo bereits selbst begonnen hatte, verschiedenste Objekte zu verhüllen.
Bis einschließlich 1994 nutzte das Duo für ihre Kunst lediglich Christos Namen. Dann fügten sie den Namen seiner Frau nachträglich zu Werken hinzu. Sie brauchten teilweise Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, um die von ihnen erdachten Kunstwerke zu verwirklichen. Doch das alles sahen sie als Teil der Arbeit an.
Einen tieferen Sinn könnte man vor allem bei Projekten wie dem Reichstag vermuten, und für das ein oder andere schien es auch zuzutreffen, doch Christo sagte selbst einst:
"Es ist total irrational und sinnlos."
Christo auf einem seiner Kunstwerke | Quelle: Getty Images
Und er verriet einst ebenso die Beweggründe
"Jeanne-Claude und ich, wir machen diese Dinge für uns selbst [...] Wenn es jemand mag, ist es nur ein Bonus. Wir machen Dinge, die uns visuell gefallen. [...] iese Projekte bringen uns an Orte, die so viel reicher sind als die Kunstwelt oder die Galerie oder das Museum. Wir können mit vielen verschiedenen Menschen arbeiten. Es ist ein Abenteuer und sehr aufregend und töricht."