Mutter, 27: "Ein Jobcenter-Prüfer spionierte durch mein Fenster"
Die 27-jährige Mutter hörte von ihren Nachbarn eines Tages, dass ein älterer Herr bei ihr durch die Erdgeschossfenster schaute. Diese Nachricht schockierte sie zutiefst.
Was für ein älterer Herr wäre daran interessiert, durch die Fenster einer Alleinerziehenden zu schauen? Zum Beispiel ein Jobcenter-Prüfer.
Kim K. wohnt mit ihrem 7-jährigen Sohn und ihrer 3-jähriger Tochter in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Charlottenburg. Kim ist Hartz-IV-Empfängerin, sie hat keine Arbeit, holt aber ihren Schulabschluss nach. Das Jobcenter übernimmt seit drei Jahren die Miete der 27-Jährigen, berichtet BZ.
Allerdings bekommt Kim seit Juni kein Geld für die Wohnung nicht. Es scheint, dass das Amt nicht glaubt, dass sie und ihre Kinder dort leben.
„Wir waren 32 Mal zu verschiedenen Tageszeiten in einem Zeitraum von mehreren Monaten bei Ihnen“, sagt der Mann zu K. „Wir haben Sie nie angetroffen.“ Nach aktueller Rechtsprechung sei der Lebensmittelpunkt von K. somit „stark in den Zweifel zu ziehen.“, berichtet Berliner Zeitung, deren Journalisten dabei waren.
Somit bestätigte der Jobcenter-Prüfer, dass er tatsächlich durch die Fenster schaute. „Ich finde es eine fragwürdige und entwürdigende Methode, bei Menschen ins Fenster zu schauen, das macht man nicht.“ , sollte laut BZ Kim K. gesagt haben. „…ich habe ein Recht auf ein Privatleben.“, setzt K. fort.
Der Mitarbeiter sah sich weiter um. Er prüfte, ob es genug Essen im Kühlschrank gibt, ob es genug Kleidung im Schrank gibt und ob alle Zahnbürsten im Bad sind.
Der Kühlschrank ist voll, die Kleidung ist auch da. Nur die Zahnbürsten der Kinder sind nicht im Hause. Darauf antwortet K., dass die Kinder neue in der Kita brauchen. Deshalb gab sie ihnen die von Zuhause.
„Morgens bringe in die Kinder in die Kita, nachmittags hole sie ab, dann gehen wir mal zum Rugby oder schwimmen. ich bin oft bei meiner Mutter, die Kinder sind einfach gern bei Oma. Ich sitze hier nicht rund um die Uhr zuhause“, erklärt die Mutter warum sie nicht immer zu Hause ist.
Das Jobcenter meint allerdings, dass solche Überprüfungsmethoden doch legal sind. Trotzdem stellte Kim K. die Strafanzeige gegen das Amt.