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Staatsanwalt Hansjörg Mayr | Quelle: Getty Images
Staatsanwalt Hansjörg Mayr | Quelle: Getty Images

Mutter und Tochter nach monatelanger Suche in Österreich in Gefriertruhe gefunden

Edita Mesic
19. Nov. 2025
13:18

Mehr als ein Jahr war völlig unklar, was mit einer 34-jährigen syrischen Frau und ihrer zehnjährigen Tochter passiert war. Beide verschwanden spurlos im Juli 2024, nachdem ein Verwandter aus Düsseldorf den Kontakt zu ihnen verloren hatte.

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Sie lebten zuvor gemeinsam in Innsbruck, und ihr Verschwinden löste eine groß angelegte Suche aus. Nun steht mit grausiger Gewissheit fest: Mutter und Tochter sind tot. Ermittler fanden ihre Leichen in zwei tiefgekühlten Truhen – versteckt in einer Wohnung in Innsbruck.

Polizei | Quelle: Getty Images

Polizei | Quelle: Getty Images

Die Staatsanwaltschaft geht eindeutig von einem Gewaltverbrechen aus. Im Zentrum der Ermittlungen stehen zwei Brüder, ein 55-jähriger österreichischer Freund der Frau und dessen 53-jähriger Bruder. Beide befanden sich seit Monaten im Visier der Ermittler und sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.

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Die Polizei hatte früh Hinweise darauf, dass einer der Brüder kurz nach dem Verschwinden der Frau versucht hatte, ihre Möbel online zu verkaufen. Zudem soll er Schmuck der Vermissten veräußert haben. Kleine Zahlungen mit ihrer Bankomatkarte werteten die Ermittler als Versuch, eine falsche Spur zu legen.

Laut Staatsanwalt Hansjörg Mayr bestand zwischen der Frau und dem Hauptverdächtigen eine „schwierige Freundschaft“. Was genau das bedeutet, ließ die Justiz offen. Ein mögliches Motiv wird nicht genannt, und beide Männer haben bislang kein Geständnis abgelegt. Der 55-Jährige sprach erst vor wenigen Tagen von einem „Unfall“, der angeblich zum Tod der beiden geführt habe. Diese Darstellung hält die Staatsanwaltschaft jedoch für unglaubwürdig und wies sie öffentlich zurück.

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Der Fundort der Leichen befindet sich in der Wohnung des jüngeren Bruders. Nachdem der Hauptverdächtige die Version eines angeblichen Unfalls erwähnt hatte, durchsuchten Ermittler die Wohnung erneut. Dabei stießen sie auf zwei Tiefkühltruhen, in denen sich die stark verwesten Leichname befanden.

Schwer bewaffnete deutsche Polizei | Quelle: Getty Images

Schwer bewaffnete deutsche Polizei | Quelle: Getty Images

Besonders erschwerend für die Arbeit der Rechtsmediziner ist der Zustand der Körper: Die Truhen waren während der Untersuchungshaft der Verdächtigen nicht in Betrieb, weshalb die Leichen bereits weitgehend verwest waren. Die genaue Todesursache ist deshalb noch unklar.

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Die Frau und ihre Tochter waren seit Juli 2024 vermisst gemeldet. Der Hinweis kam von einem Verwandten in Düsseldorf, der die beiden dort besucht hatte und anschließend keinerlei Kontakt mehr herstellen konnte. Als die Ermittlungen begannen, geriet rasch der 55-jährige Freund der Frau ins Visier. Die Indizien verdichteten sich über Monate, bis schließlich im Juni dieses Jahres beide Brüder festgenommen wurden. Dennoch blieb der Fund der Leichen lange aus – erst die jüngste Aussage des Hauptverdächtigen führte zum entscheidenden Durchbruch.

Polizei | Quelle: Getty Images

Polizei | Quelle: Getty Images

Der Fall sorgt in Österreich und Deutschland für tiefe Bestürzung. Viele Menschen hatten ein Jahr lang gehofft, dass Mutter und Kind vielleicht noch am Leben sein könnten. Die grausame Wahrheit erschüttert nun Öffentlichkeit und Ermittler gleichermaßen. Vor allem die Art, wie die Leichen versteckt wurden, löst Fassungslosigkeit aus.

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Auch in den sozialen Netzwerken reagierten Nutzer entsetzt. Unter den Beiträgen finden sich zahlreiche Kommentare, die das Unfassbare kaum in Worte fassen können. Viele zeigen sich erschüttert darüber, wie lange die beiden verschwunden waren und welche Hoffnung die Angehörigen über ein Jahr hinweg getragen hatten. Ein weiterer Kommentar lautet: „Schrecklich. Den beiden Ruhet im Frieden. Ich hoffe, dass der Täter geschnappt wird. Der Familie herzlichen Beileid.“

Fsta

Besonders betroffen macht einige Nutzer, dass die Frau und das Mädchen aus Syrien stammten. Ein Kommentar fasst diese Perspektive zusammen: „Das ist so traurig. Sie kommen her und suchen Schutz. Diese Frauen lassen ein schreckliches Leben hinter sich. Müssen mit dem Leben hier bezahlen.“

Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft prüft nun alle verfügbaren Spuren, um die Tatabläufe und das Motiv zu klären. Ein endgültiges Gutachten steht noch aus. Fest steht jedoch bereits: Mutter und Tochter wurden Opfer eines brutalen Verbrechens – und ein Jahr voller Ungewissheit endet nun in tiefer Trauer.

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