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Ein Trauerzug | Quelle: Shutterstock
Ein Trauerzug | Quelle: Shutterstock

70-jährige Frau tauchte bei der Beerdigung meines Vaters in einem Hochzeitskleid auf und enthüllte eine Geschichte, die niemand in unserer Familie kannte

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09. Apr. 2025
10:56

Bei der Beerdigung ihres Vaters erwartet Kate, dass sie sich verabschieden muss. Stattdessen tritt eine geheimnisvolle Frau in einem Hochzeitskleid vor und enthüllt eine Liebesgeschichte, die in der Zeit eingefroren ist. Während sich Geheimnisse enthüllen und Herzen aufeinanderprallen, entdeckt Kate, dass wahre Liebe nicht immer endet. Manchmal wartet sie... und sei es nur, um ein letztes Mal gesehen zu werden.

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Es gibt eine seltsame Taubheit, die sich einstellt, wenn man zu lange getrauert hat.

Als wir in der Kirche ankamen, konnte ich nicht mehr weinen. Eine Woche lang hatte ich genau das getan: unter der Dusche geweint, beim Kaffee geweint und mich an der Schulter meiner Mutter ausgeweint.

Ein Begräbnisaltar in einer Kirche | Quelle: Midjourney

Ein Begräbnisaltar in einer Kirche | Quelle: Midjourney

Aber bei der Beerdigung, in der Stille des polierten Holzes und der Lilien, schwebte ich einfach....

Mein Name ist Kate. Daniel war mein Vater und an dem Tag, an dem wir ihn zu Grabe trugen, geschah etwas Außergewöhnliches.

Zuerst war alles so, wie es sein sollte. Die Orgel spielte sanft. Der Priester murmelte etwas Freundliches. Meine Mutter Catherine saß neben mir, ruhig, aber blass, die Hände fest in ihrem Schoß gefaltet.

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Eine trauernde Frau sitzt in einer Kirche | Quelle: Midjourney

Eine trauernde Frau sitzt in einer Kirche | Quelle: Midjourney

Wir waren mitten im Gottesdienst und in ein stilles Gebet vertieft, als sich die Türen öffneten.

Und sie kam herein.

Eine ältere Frau, vielleicht 70 Jahre alt, vielleicht auch älter, schritt langsam den Gang hinunter. Sie trug ein weißes Hochzeitskleid.

Kein Kostüm. Kein Märchen mit Schleier und Tüll. Es war schlicht. Bescheiden. Geschnürte Ärmel, hoher Kragen und zarte Handschuhe. Ihr Haar war ordentlich zu einem Dutt zusammengesteckt und ihr Gesicht strahlte trotz seines Alters mit einer Mischung aus Mitleid und Gewissheit.

Eine alte Frau, die ein Hochzeitskleid trägt | Quelle: Midjourney

Eine alte Frau, die ein Hochzeitskleid trägt | Quelle: Midjourney

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Zuerst dachte ich, sie müsse sich verlaufen haben.

Dann sah ich meine Mutter an. Ihr Gesicht hatte jede Farbe verloren. Die Frau ging direkt zum Sarg meines Vaters.

Sie legte ihre behandschuhte und zitternde Hand auf das dunkle Holz. Und dann flüsterte sie etwas.

"Endlich kannst du mich in Weiß sehen, Daniel."

Ich schnappte schnell nach Luft und verschluckte mich dabei fast an der Luft. Das Keuchen hallte durch den Raum. Flüstern.

Eine Witwe sitzt in einer Kirche | Quelle: Midjourney

Eine Witwe sitzt in einer Kirche | Quelle: Midjourney

Dann drehte sie sich um.

Ihre Stimme zitterte, als sie sprach, aber ihre Worte waren klar.

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"Nein, ich bin nicht verrückt. Und ja, ich weiß genau, wie ich aussehe. Aber wenn es euch nichts ausmacht... würde ich euch gerne eine Geschichte erzählen."

Niemand bewegte sich auch nur einen Zentimeter.

Sie stand mit einem Lilienstrauß in der Hand am Sarg und atmete tief durch.

Eine Frau steht neben einem Sarg | Quelle: Midjourney

Eine Frau steht neben einem Sarg | Quelle: Midjourney

"Vor fünfzig Jahren", sagte sie leise. "Ich habe mich auf unserem Highschool-Ball in einen Jungen namens Daniel verliebt. Ich war 17. Er war 18. Er trug eine blaue Krawatte, die nicht zu seinem Anzug passte, und er tanzte, als wäre es ihm egal, was die anderen dachten."

Ein leises Lachen drang durch ihre Traurigkeit.

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"In dieser Nacht sagte er zu mir: 'Eines Tages werde ich dich in einem Hochzeitskleid sehen, Ellen. Vielleicht nicht morgen, aber eines Tages...' Und ich habe ihm geglaubt."

Ein Teenager beim Abschlussball | Quelle: Midjourney

Ein Teenager beim Abschlussball | Quelle: Midjourney

Sie hielt inne.

"Wir waren jung. Voller Träume. Aber zwei Wochen später wurde er eingezogen. Vietnam. Er küsste mich zum Abschied unter einer Straßenlaterne und sagte, er würde mir jede Woche schreiben. Und das tat er auch. Das tat ich auch. Ich schüttete mein Herz in diese Briefe. Wir planten ein Leben auf Papier."

Stille herrschte im Raum.

"Aber eines Tages hörten seine Briefe auf. Und zwei Wochen später kam das Telegramm."

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Ein trauriges Teenagermädchen | Quelle: Midjourney

Ein trauriges Teenagermädchen | Quelle: Midjourney

Sie griff nach dem Rand des Sarges.

"Im Kampf gefallen", flüsterte sie. "So stand es darin. Ein Telegramm in einem schlichten Umschlag. Schwarze Tinte auf dünnem Papier. Ich habe es so lange angestarrt, dass ich die Worte nicht mehr sehen konnte... nur die Form, wie Worte auf einer Seite."

Ihre Stimme knackte leicht, aber sie hörte nicht auf.

"Und einfach so brach die Welt unter meinen Füßen weg. Ich konnte nicht atmen. Ich konnte nicht mehr sprechen. Ich erinnere mich, dass mein Vater etwas darüber sagte, wie stolz er auf Daniel wäre... und ich starrte einfach nur die Wand an. Stundenlang. Tagelang."

Ein Briefumschlag auf einem Tisch | Quelle: Midjourney

Ein Briefumschlag auf einem Tisch | Quelle: Midjourney

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In der Kirche war es so still, dass ich den alten Deckenventilator über uns leise ticken hören konnte.

"Ich trug monatelang Schwarz. Ich habe meine Haare nicht geschnitten. Ich bin nicht zum Tanzen gegangen. Ich lehnte jeden Jungen ab, der mich nach Hause begleiten wollte. Ich bewahrte seine Briefe in einem Schuhkarton unter meinem Bett auf und las sie wie die Heilige Schrift. Immer und immer wieder. Und als ich 20 wurde, sagte ich meiner Mutter, dass ich nie heiraten würde. Sie weinte noch mehr als damals, als wir das Telegramm vergruben."

Ein langes, ehrfürchtiges Schweigen entstand.

Eine aufgeregte junge Frau, die auf einem Bett sitzt | Quelle: Midjourney

Eine aufgeregte junge Frau, die auf einem Bett sitzt | Quelle: Midjourney

"Aber dann... zehn Jahre später", ihre Augen wurden weicher. "Ich war in einem kleinen Lebensmittelladen in einer anderen Stadt. Ich war nur auf der Durchreise. Ich griff nach einem Roggenbrot und da war er. Daniel."

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Sie atmete den Namen wie ein Gebet aus.

"Lebendig. Er lachte. Sein Haar war kürzer und an den Rändern etwas grau. Und er hielt die Hand eines kleinen Mädchens."

Ein lächelndes kleines Mädchen | Quelle: Midjourney

Ein lächelndes kleines Mädchen | Quelle: Midjourney

Ein leises, kollektives Einatmen ging durch den Raum.

"Ich dachte, ich sehe einen Geist. Meine Knie gaben nach. Ich hielt mich an dem Regal fest, um nicht zusammenzubrechen. Und ich habe getan, was ich mir abgewöhnt hatte."

Sie lächelte schwach und verbittert.

"Ich bin gerannt."

Ihre Hände zitterten leicht.

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Eine aufgebrachte junge Frau in einem Lebensmittelladen | Quelle: Midjourney

Eine aufgebrachte junge Frau in einem Lebensmittelladen | Quelle: Midjourney

"Ich habe den Laden verlassen. Ich habe kein einziges Wort gesagt. Ich stieg in mein Auto und fuhr fünf Meilen weit, bevor ich anhalten musste, weil ich vor lauter Tränen die Straße nicht mehr sehen konnte. Mein Körper konnte es nicht verarbeiten. Mein Herz schrie, dass er am Leben ist. Aber mein Kopf erinnerte mich ständig daran, dass ich ihn begraben habe."

Sie stemmte sich gegen den Sarg.

"Aber etwas ließ mich nicht vergessen. Ich habe das Militär angerufen. Ich habe in Archiven gegraben. Ich habe jede Anfrage gestellt, die ich finden konnte. Ich sprach mit jemandem in einem muffigen Büro, dessen Wände mit Medaillen und Schweigen übersät waren. Und nach Wochen... fand ich die Wahrheit."

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Das Innere eines Militärbüros | Quelle: Midjourney

Das Innere eines Militärbüros | Quelle: Midjourney

Sie wandte sich dem Raum zu, ihre Stimme war jetzt klarer und kräftiger.

"Es hatte eine Verwechslung gegeben. Der Daniel, der als tot aufgeführt war, war nicht mein Daniel. Aber es war jemand mit demselben Namen. Gleiches Alter. Dieselbe Einheit. Sie nannten es einen Schreibfehler."

Ihr Mund zitterte.

Eine alte Frau, die in einer Kirche steht | Quelle: Midjourney

Eine alte Frau, die in einer Kirche steht | Quelle: Midjourney

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"Mein Daniel war nach Hause gekommen. Aber nicht zu mir. Als ich ihn wiederfand, hatte er bereits eine Frau. Eine Familie. Ein kleines Mädchen mit den gleichen Grübchen, mit denen er mich immer aufgezogen hat."

Sie fasste sich an die Brust und legte ihre behandschuhte Hand auf ihr Herz.

"Und so ließ ich ihn gehen. Aber ich habe ihn nie vergessen. Und ich habe mein Versprechen nie gebrochen."

Eine Nahaufnahme eines lächelnden Mannes | Quelle: Midjourney

Eine Nahaufnahme eines lächelnden Mannes | Quelle: Midjourney

Ich seufzte. Mein Herz klopfte wie wild. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich trauerte um meinen Vater und meine Mutter auch... aber diese Frau? Sie tat es auch.

"Ich habe nie geheiratet", flüsterte Ellen und ihre Stimme zitterte vor etwas, das tiefer als Traurigkeit war. "Nicht, weil ich keine Chance hatte, sondern weil ich ihm ein Versprechen gegeben habe. Dass er mich eines Tages in Weiß sehen würde. Und ich wollte es einhalten. Auch wenn es nur jetzt war."

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Der Raum atmete nicht. Nicht eine Regung. Nicht ein Husten. Nur das Gewicht dieser Worte, die wie heiliger Staub in der Luft schwebten.

Eine melancholische Frau, die auf einer Beerdigung sitzt | Quelle: Midjourney

Eine melancholische Frau, die auf einer Beerdigung sitzt | Quelle: Midjourney

Ich warf einen Blick auf meine Mutter. Ihre Augen waren voll. Ihr Mund zitterte, irgendwo zwischen Brechen und Heilen.

Und dann, ohne ein Wort, stand sie auf.

Catherine, meine Mutter. Die Frau von Daniel. Die Witwe meines Vaters.

Sie trat langsam vor, ihre Absätze leise auf dem polierten Stein, ihre Hand war ruhig, obwohl ich den Sturm in ihr spüren konnte.

Eine aufgebrachte ältere Frau, die auf einer Kirchenbank sitzt | Quelle: Midjourney

Eine aufgebrachte ältere Frau, die auf einer Kirchenbank sitzt | Quelle: Midjourney

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Instinktiv streckte ich die Hand aus, meine Finger streiften die Luft, aber ich hielt sie nicht auf. Das musste ich auch nicht.

Sie ging direkt auf Ellen zu.

Die Frau in Weiß blickte erschrocken auf, ihr Atem blieb ihr im Hals stecken. Ihre behandschuhten Hände flatterten, als wüsste sie nicht, was sie tun sollte. Bleiben, fliehen oder sich zusammenklappen.

Und dann streckte meine Mutter ihre Hand aus.

Eine Frau, die in einer Kirche steht | Quelle: Midjourney

Eine Frau, die in einer Kirche steht | Quelle: Midjourney

"Ich wusste von dir", sagte sie sanft, ihre Stimme war sanft genug, um den ganzen Raum zu beruhigen. "Er hat es mir einmal beim Abendessen erzählt. Wir haben Knödel gemacht. Und er sprach davon, dass es vor mir ein Mädchen gab. Ein Mädchen, das er wegen dem Krieg verloren hatte. Aber er kam zurück... gebrochen. Er war nicht mehr derselbe Mann, der er vorher war."

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Ellen schnappte nach Luft und hielt sich eine Hand vor den Mund, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.

Meine Mutter lächelte durch ihre eigenen Tränen hindurch, ein Lächeln, das von Traurigkeit geprägt war, aber auch von etwas Tieferem.

Ein Teller mit Knödeln | Quelle: Midjourney

Ein Teller mit Knödeln | Quelle: Midjourney

"Er hat sehr geliebt", sagte sie. "Ich konnte es spüren. Und jetzt... jetzt weiß ich, wer sein Herz zuerst gehalten hat."

Sie griff nach vorne und nahm Ellens Hand. Und sie umarmten sich.

Es war nicht unangenehm. Es war nicht verkrampft. Es war heilend. Eine stille Anerkennung zweier Leben, die von demselben Mann berührt wurden, in verschiedenen Kapiteln, unter verschiedenen Himmeln.

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Und in diesem Moment verstand ich etwas, was ich vorher nicht wusste.

Eine Frau, die bei einer Beerdigung sitzt | Quelle: Midjourney

Eine Frau, die bei einer Beerdigung sitzt | Quelle: Midjourney

Dass wahre Liebe. Wahre Liebe... konkurriert nicht. Sie... existiert einfach.

Nach ein paar Atemzügen trennten sich die beiden, die sich immer noch an den Händen hielten und durch die Erinnerung verbunden waren.

Ich ging langsam auf sie zu. Meine Stimme war kaum ein Flüstern.

"Danke", sagte ich zu Ellen.

Eine Frau, die in einer Kirche steht | Quelle: Midjourney

Eine Frau, die in einer Kirche steht | Quelle: Midjourney

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"Wofür?", sie sah mich mit glasigen Augen an.

"Dafür, dass du ihn geliebt hast, als er jünger war", sagte ich. "Dass du dein Versprechen gehalten hast. Dass du mir... uns, einen Teil von ihm gezeigt hast, den wir nie kannten."

"Er war es wert, mein Schatz", nickte sie und lächelte.

Ein lächelnder Mann lehnt an einem Gebäude | Quelle: Midjourney

Ein lächelnder Mann lehnt an einem Gebäude | Quelle: Midjourney

Später erfuhren wir, dass sie die Briefe meines Vaters in einer Schachtel aufbewahrt hatte, die mit einem Band verschnürt war, gelb und abgenutzt vom jahrelangen Wiederlesen. Auch ihr Hochzeitskleid hatte sie in einer Schachtel aufbewahrt, das Kleid, in dem sie sich vorstellte, dass er sie sehen würde, jede Naht ein Gelübde, das sie nie laut aussprechen konnte.

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Und an diesem Tag ließ sie es endlich ans Licht kommen.

Nicht für eine Zeremonie, sondern für einen Abschluss... und für die Liebe.

Eine Schachtel mit Briefen, die mit einem Band verschnürt sind | Quelle: Midjourney

Eine Schachtel mit Briefen, die mit einem Band verschnürt sind | Quelle: Midjourney

An diesem Abend saß ich allein auf der Veranda, die Sonne stand tief und bernsteinfarben und umklammerte ein Fotoalbum, das noch immer leicht nach Staub und Zeit roch.

Darin befanden sich Seiten, die ich als Kind hundertmal durchgeblättert hatte. Mein Vater in einer Sportjacke, mein Vater, der mich auf den Schultern trägt, mein Vater, der meine Mutter vor dem Weihnachtsbaum küsst.

Sein Lächeln war auf jedem Foto zu sehen. Dasselbe Lächeln, das Ellen vor 50 Jahren unter einer Lichterkette auf dem Schulball gesehen haben muss. Ich starrte in sein Gesicht und erkannte etwas, auf das ich bis heute nicht vorbereitet war.

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Eine Nahaufnahme eines Teenagers | Quelle: Midjourney

Eine Nahaufnahme eines Teenagers | Quelle: Midjourney

Wir besitzen die Menschen, die wir lieben, nicht. Wir teilen sie. Manchmal mit der Welt und manchmal mit der Vergangenheit.

Und manchmal mit jemandem, der mit der Hälfte seines Herzens weggegangen ist, aber nie aufgehört hat, es zu tragen.

An diesem Tag habe ich mich nicht nur von meinem Vater verabschiedet. Ich habe ihn wieder getroffen.

Ein aufgeregtes Teenager-Mädchen | Quelle: Midjourney

Ein aufgeregtes Teenager-Mädchen | Quelle: Midjourney

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Nicht den Mann, der mir das Schulbrot eingepackt oder mir das Fahrradfahren beigebracht hat. Sondern den Jungen, der einem Mädchen Träume ins Ohr flüsterte und ihr versprach, dass er sie eines Tages in Weiß sehen würde.

Ich traf den Teil von ihm, der unter einer Discokugel getanzt hatte. Der Briefe von der Front eines Krieges geschrieben hatte. Der zu früh betrauert und zu spät wiederentdeckt worden war.

Ein lächelndes kleines Mädchen | Quelle: Midjourney

Ein lächelndes kleines Mädchen | Quelle: Midjourney

Und ich traf Ellen, die Frau, die ihr Versprechen hielt. Die nicht auf eine Hochzeit... sondern auf einen Abschluss wartete. Auf die Chance, die Liebe zu zeigen, wenn auch nur einmal.

Ich klappte das Album zu, drückte es an meine Brust und ließ die letzten goldenen Fäden des Sonnenuntergangs in meinem Haar verfangen.

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Ein paar Minuten später hörte ich die Fliegengittertür hinter mir knarren. Mom erschien mit zwei Bechern Tee und einer kleinen Papiertüte aus dem Café am Ende der Straße.

Eine ältere Frau, die auf einer Veranda steht | Quelle: Midjourney

Eine ältere Frau, die auf einer Veranda steht | Quelle: Midjourney

"Kamille und Zitrone", sagte sie leise und reichte mir eine. "Und sie hatten diese kleinen Himbeertörtchen, die du so magst."

Ich lächelte und nahm die Tasse.

"Danke, Mama", sagte ich. "Aber ich hätte das für dich tun sollen. Ich sollte mich um dich kümmern."

"Kate", seufzte sie. "Es geht mir gut, mein Schatz. Ich habe Jahre mit deinem Vater verbracht. Jahrzehnte. Und so untröstlich ich auch bin, er hat seinen Frieden gefunden. Die letzten Jahre waren wirklich schwer für ihn. Mit seinen Herzproblemen, meine ich. Mir geht's gut, versprochen. Lass mich mich um dich kümmern, mein Schatz."

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Eine Auslage mit Himbeertörtchen in einer Bäckerei | Quelle: Midjourney

Eine Auslage mit Himbeertörtchen in einer Bäckerei | Quelle: Midjourney

Sie setzte sich neben mich, der Korbstuhl knarrte unter ihr und einen Moment lang sprachen wir nicht. Wir nippten nur an unserem Tee und ließen die Wärme in unsere Hände fließen.

"Er hat mir einmal von ihr erzählt", sagte sie nach ein paar Minuten. "Nur einmal. Er sagte, dass er vor mir schon einmal jemanden geliebt hat und dachte, sie sei weg. Aber er war jetzt ein anderer Mann und konnte nicht mehr zurückblicken. Er war stolz darauf, wer er geworden war, aber er war sich sehr bewusst, wie Vietnam ihn verändert hatte."

Ich nickte.

"Er hielt sich nicht mit Ellen auf. Ich glaube, er wollte sie beschützen... und mich."

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Eine Frau sitzt auf einem Korbsessel | Quelle: Midjourney

Eine Frau sitzt auf einem Korbsessel | Quelle: Midjourney

"Er hat dich geliebt", nickte ich langsam. "Das war offensichtlich."

"Und er hat sie geliebt", sagte sie, ohne Bitterkeit. "In einem anderen Leben."

Wir teilten ein stilles Lächeln.

Eine lächelnde Frau, die auf einer Couch sitzt | Quelle: Midjourney

Eine lächelnde Frau, die auf einer Couch sitzt | Quelle: Midjourney

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"Ich bin froh, dass sie gekommen ist", flüsterte ich. "Und ich bin froh, dass du dich dadurch nicht anders gefühlt hast als... Ich meine, Ellen hat uns etwas gegeben, von dem wir nicht wussten, dass wir es brauchen."

"Sie hat ihm auch etwas gegeben", sagte Mom. "Das Ende, das er nie bekommen hat."

Wir stießen mit unseren Bechern an und ließen die Stille zwischen uns summen, nicht leer, sondern voll. Und einfach so wusste ich es:

Die Liebe verschwindet nicht. Sie wartet. In einem Kleid. In einem Versprechen. In dem Raum zwischen Abschied und für immer.

Zwei Tassen Tee auf einem Couchtisch | Quelle: Midjourney

Zwei Tassen Tee auf einem Couchtisch | Quelle: Midjourney

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Dieses Werk ist von realen Ereignissen und Personen inspiriert, wurde aber aus kreativen Gründen fiktionalisiert. Namen, Personen und Details wurden geändert, um die Privatsphäre zu schützen und die Erzählung zu verbessern. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.

Der Autor und der Verlag erheben keinen Anspruch auf die Richtigkeit der Ereignisse oder die Darstellung der Charaktere und haften nicht für Fehlinterpretationen. Diese Geschichte wird so zur Verfügung gestellt, wie sie ist, und alle Meinungen, die geäußert werden, sind die der Charaktere und spiegeln nicht die Ansichten des Autors oder des Verlags wider.

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