"Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers"-Star Wil Wheaton über sein Leben und Depressionen
Das Thema Depression ist oftmals ein stilles Thema, welches nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist. Jeder kann daran leiden, egal ob Promi oder nicht. Immer mehr Stars gehen offen mit ihren psychischen Problemen um und teilen ihre Erfahrungen mit der Öffentlichkeit. So auch Wil Wheaton.
In einem Blogeintrag hat der Star aus "Raumschiff Enterprise" über seine psychische Erkrankung geschrieben und dabei offen ein Thema angesprochen, welches in vielen Kreisen noch als Tabu-Thema gilt.
Der Titel ist bereits sehr aussagekräftig, denn dort steht: "Mein Name ist Wil Wheaton. Ich lebe mit einer chronischen Depression und ich schäme mich nicht".
Bei dem Blog-Eintrag handelt es sich um ein Manuskript eines Vortrags. Diesen Vortrag hielt der berühmte Schauspieler einst auf einer Konferenz der Nationalen Allianz für psychische Krankheiten, heißt es.
Die Welt machte mir jede Nacht meines Lebens Angst und ich wusste nicht warum, oder was ich dagegen tun konnte.
Als Fähnrich Wesley Crusher begeisterte Wheaton lange Zeit in der "Star Trek"-Serie "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert". Doch Fans kennen ihn auch aus anderen Rollen, unter anderem seinem Gastauftritt in der bekannten Comedy-Serie "Big Bang Theory".
Wheaton kam sehr früh zur Schauspielerei. Bereits im zarten Alter von 13 Jahren erlangte er ein hohes Maß an Bekanntheit. Solch ein Ausmaß an Bekanntheit kommt meist mit einer ebenso großen Portion Druck.
Es ist daher nicht überraschend, dass dieser Ruhm und Erfolg manchen Künstlern mehr Probleme bereitet, als nützt. Wheaton gestand, bereits als Kind unter Panikattacken gelitten zu haben. Hilfe erhielt er damals nicht, denn die Erwachsenen in seinem Leben hielten diese Panikattacken lediglich für Albträume. Er fügte an:
"Ich wurde so erzogen, als sei das eine Schande"
Mit den Jahren wurden diese Panikattacken nicht besser. Als er größer würde, blieben die Angstzustände und depressiven Phasen fester Bestandteil seines Lebens. Er habe nicht gelebt, so Wheaton, sondern nur existiert.
Dadurch verpasste er einige schöne Dinge in den besten Jahren seines Lebens. Die Sorgen darum, dass etwas schiefgehen könnte, sorgten für viele schmerzhafte Momente, wie er rückblickend feststellte. Er war dem hilflos ausgeliefert. Er schrieb:
"Die Welt machte mir jede Nacht meines Lebens Angst und ich wusste nicht warum, oder was ich dagegen tun konnte."
Viele Jahre lang hat Wil Wheaton mit seinen Depressionen gekämpft. Im Alter von 34 Jahren erkannte er jedoch, dass es nichts gibt, wofür er sich schämen muss und dass es keine Schwäche repräsentiert.
Viel mehr erkannte der Schauspieler, dass es sich um eine Krankheit handelt, für die man einen Arzt aufsuchen kann. Das tat er auch. Seine Frau sei es gewesen, die ihn schließlich dazu überredete, diesen Schritt zu tun und die Worte, die der Arzt ihm sagte, werden ihn wohl für den Rest seines Lebens begleiten: "Lassen Sie mich Ihnen helfen."
Er bekam Antidepressiva verschrieben und konnte eine merkliche Veränderung in seinem Leben erkennen. Zum ersten Mal in seinem Leben, erkannte Wheaton die Schönheit in seinem Leben und konnte diese bewusst wahrnehmen.
Es ist bewundernswert, dass er den Mut fassen konnte, diesen Schritt zu wagen und der Öffentlichkeit einen Teil seiner Seele zu offenbaren. Als Promi, der im Augenmerk der Presse und der Öffentlichkeit steht, ist es vielleicht sogar noch schwerer, als für manch anderen, so über seine Erkrankung zu sprechen.
Doch Wheaton möchte seine Erlebnisse und seine Geschichte nutzen, um anderen Menschen zu helfen. Rückblickend gebe es einige Dinge, die er gerne früher gewusst hätte. Er schrieb:
"Ich wünschte, ich hätte gewusst, dass es nicht normal und nicht nötig war, wie ich mich gefühlt habe."
Seine ersten 30 Lebensjahre beschrieb er als dunklen, lauten Raum, in dem er gefangen war. Er kannte das Gefühl von absoluter Hoffnungslosigkeit. Doch nun zeigt sein Mut, dass es sich lohnt, Hilfe anzunehmen.
Es gibt nichts, wofür man sich schämen muss, wenn man alleine nicht weiterkommt. Das Leben ist zu kostbar, um es im Dunkeln zu verschwenden.
Wenn du oder jemand den du kennst Suizid-Gedanken hat, wende dich bitte an die Telefon-Seelsorge, die sich verstärkt mit der Suizidprävention beschäftigt. Die Hotline ist 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr erreichbar. Diese erreicht man per Chat oder unter den Nummern: 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder unter 116 123.
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