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Kaiserin Elisabeth, bekannt als "Sisi": Blick auf ihr Leben und ihren Tod

Maren Zimmermann
01. Mai 2021
20:00

Ihr Leben wurde durch die Filme weltweit bekannt. Doch die wahre Geschichte hinter "Sisi" ist noch viel tragischer. Hier ein Blick auf das Leben von Kaiserin Elisabeth.

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Die Kaiserin von Österreich galt als Schönheit. "Sisi", wie sie auch genannt wurde, war reich, berühmt, hatte einen liebenden Ehemann und liebte es, zu reisen.

Und obwohl ihr Leben heute Filme und Geschichten inspiriert, war es in Wahrheit alles andere als märchenhaft. Elisabeth kam am 24. Dezember 1837 in München zur Welt.

"Sissi" von Winterhalter, mit den berühmten "Diamantsternen" des Juweliers Kochert, die ihr von Francois-Joseph geschenkt wurden | Quelle: Getty Images

"Sissi" von Winterhalter, mit den berühmten "Diamantsternen" des Juweliers Kochert, die ihr von Francois-Joseph geschenkt wurden | Quelle: Getty Images

Sie gehörte dem Wittelsbacher Geschlecht an. In ihrer Persönlichkeit wurde die Kaiserin sehr von ihrem Vater Herzog Max geprägt. Auch er lebte eher unkonventionell und genoss das Reisen sehr. Von ihm stammte Elisabeths Liebe zu körperlichen Betätigungen und zur Natur.

EINE UNKONVENTIONELLE KINDHEIT

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Ihre unkonventionelle Kindheit, in der sie auch zeitweise Kontakt zu Bauernkindern hatte, anstatt wie andere Adelige Sprachen und Tanzen zu lernen, sorgte für viel Unverständnis unter ihresgleichen.

Ihren späteren Gemahl Franz Joseph traf Elisabeth, als sie und ihre Schwester Helene den jungen Kaiser zwecks einer Heirat kennenlernen sollten. Dass er ihr Cousin war, war damals unerheblich.

Kaiserin Elizabeth von Bayern, bekannt als Prinzessin Sissi, posiert neben einem Hund. 1860er Jahre | Quelle: Getty Images

Kaiserin Elizabeth von Bayern, bekannt als Prinzessin Sissi, posiert neben einem Hund. 1860er Jahre | Quelle: Getty Images

Franz Joseph verliebte sich prompt in Sisi und er galt damals als der begehrteste Junggeselle aller Zeiten. Was für viele Mädchen ein wahrgewordener Traum gewesen wäre, ließ Sisi hingegen zögern. Sie war sich bewusst, dass ihr Cousin eine gute Partie darstellte, doch sie sorgte sich auch um das Leben, in welches sie dann geworfen würde.

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Schließlich entschied sie sich doch dazu, dem Werben des jungen Kaisers nachzugeben und zog nach Österreich. Sie war zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt. Sie heirateten am 24. April 1854, wodurch Elisabeth zur ersten Frau des Kaiserreiches wurde.

Elisabeth hatte Probleme, sich an das Leben bei Hofe zu gewöhnen. Da sie in ihrem vorigen Leben so gut wie keine Grenzen gekannt hatte und machen konnte, was sie wollte, empfand sie das Leben nach der Hochzeit als Kerker, der ihr Fesseln anlegte.

Porträt von Kaiser Franz Joseph und seiner Frau, der Kaiserin Elisabeth | Quelle: Getty Images

Porträt von Kaiser Franz Joseph und seiner Frau, der Kaiserin Elisabeth | Quelle: Getty Images

Sophie, die erste Tochter des Kaiserpaares, kam nur ein Jahr nach der Hochzeit zur Welt. Sie sollte nicht das einzige Kind der beiden bleiben. Es folgten Gisela und Kronprinz Rudolf.

EIN TRAGISCHER VERLUST

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Ihre älteste Tochter starb, was für Sisi einen herben Einschnitt in ihrem Leben bedeutete. Sophie starb während einer Reise nach Ungarn, nachdem sie und ihre Schwester an Durchfall gelitten hatten. Gisela überlebte die Strapazen.

Dieses Trauma sorgte dafür, dass Sisi sich von ihren noch lebenden Kindern immer mehr entfremdete. Sie litt an Depressionen und unter Krankheiten. zwei Jahre lang ging sie auf Reisen und als sie zurückkehrte, kannte ihr Sohn sie kaum noch.

Kaiser Franz Joseph mit seiner Frau Elisabeth und seiner Familie. Fotografie nach einer Zeichnung von Georg Decker. Wien. Österreich | Quelle: Getty Images

Kaiser Franz Joseph mit seiner Frau Elisabeth und seiner Familie. Fotografie nach einer Zeichnung von Georg Decker. Wien. Österreich | Quelle: Getty Images

Die Erziehung ihrer Kinder hatte die Kaiserin so gut wie an ihre Schwiegermutter abgetreten. Das einzige Kind, um das sie sich noch voller Hingabe kümmerte, war ihre jüngste Tochter Marie Valerie.

Nach ihrer zweijährigen Reise schien sie ein flammendes Interesse für Ungarn entwickelt zu haben. Ihre Leidenschaft für das Land und die Leute stieß bei Hofe auf Ablehnung. Das hielt Sisi jedoch nicht davon auf, Ida Ferenczy zu ihrer engsten Vertrauten zu machen — auch sie stammte aus Ungarn.

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KÖNIGIN VON UNGARN

Ihre Liebe für Ungarn wurde sowohl vom habsburgischen Hof als auch von Gyula Andrássy genutzt, um sich anzunähern. Es kam zu einem Ausgleich mit Ungarn und Sisi wurde zur ungarischen Königin gekrönt, an der Seite ihres Mannes Franz Joseph.

Elisabeth Amalie Eugenie (1837 - 1898), Ehefrau von Kaiser Franz Josef I. von Österreich, um 1865 | Quelle: Getty Images

Elisabeth Amalie Eugenie (1837 - 1898), Ehefrau von Kaiser Franz Josef I. von Österreich, um 1865 | Quelle: Getty Images

Ihr Sohn Rudolf, der sich sein Leben lang immer Aufmerksamkeit von seiner Mutter ersehnt und doch nie erhalten hatte, nahm sich später das Leben und erschoss dabei auch seine Freundin Mary Vetsera. Sein Selbstmord stürzte Elisabeth in tiefe Trauer und sie nahm dies als Anlass, um sich noch mehr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

DER TOD DER KAISERIN

1898 befand sich Sisi am Genfer See. Am 10. September verließ sie das Hotel, in dem sie sich befand, um für ihre Tochter noch etwas einzukaufen. Dies sollte sich als fataler Fehler herausstellen.

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Begräbnis von Kaiserin Elisabeth von Österreich, Der Trauerzug verlässt den Hof der Hofburg, Wien, Foto, 18. September 1898 | Quelle: Getty Images

Begräbnis von Kaiserin Elisabeth von Österreich, Der Trauerzug verlässt den Hof der Hofburg, Wien, Foto, 18. September 1898 | Quelle: Getty Images

Ein fremder Mann holte Sisi und ihre Hofdame Irma Starei ein und stach die Kaiserin nieder. Sie konnte sich zusammen mit ihrer Hofdame noch bis zu der Anlegestelle schleppen, von der aus sie am Nachmittag für eine Bootsfahrt ablegen wollten.

Sisi verlor das Bewusstsein und wurde wieder ins Hotel gebracht, wo von einem Arzt nur ihr Tod festgestellt werden konnte. Die Polizei konnte ihren Mörder, einen italienischen Wanderarbeiter namens Luigi Lucheni, festnehmen. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

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