James Dean: Leben des Schauspielers, der mit 24 Jahren zu früh starb

James Dean war die Ikone für Millionen, seine grüblerische Sinnlichkeit machte ihn sofort zum Star, doch sein sinnliches Aussehen verbarg einen verborgenen Schmerz.

James Dean, der ikonische Schauspieler der 50er Jahre, ist auch mehr als 65 Jahre nach seinem Tod noch eine Legende, obwohl er in seiner gesamten Karriere nur drei Filme drehte.

Seine Mystik rührt sowohl von seinem monumentalen Talent als auch von den Gerüchten über sein gequältes Liebesleben her, das zu seinem tragischen Tod im Alter von 27 Jahren geführt haben könnte.

DER AUFSTEIGENDE STERN

Dean wurde in Hollywood schlagartig berühmt. Er begann seine Karriere im Alter von 22 Jahren, nachdem er sein Studium an der UCLA abgebrochen hatte. Fünf Jahre später war er der angesagteste Hauptdarsteller der Branche und ergatterte Rollen, die ihm Paul Newman und Marlon Brando streitig machten.

Sein erster Film, "East of Eden", machte ihn sofort zum Star. Deans jungenhaftes Aussehen und seine Intensität, gepaart mit einer beunruhigenden Zerbrechlichkeit, beherrschten die Leinwand. Das Publikum fiel in Ohnmacht, und die Studios überhäuften ihn mit Angeboten.

DER VERLORENE JUNGE

Doch hinter dem Bild verbarg sich ein junger Mann, der noch immer mit dem Schmerz zu kämpfen hatte, seine Mutter, Mildred Marie Wilson, an Krebs verloren zu haben, als er gerade einmal 9 Jahre alt war. Sein Vater war damit nicht fertig geworden und hatte Dean zu Verwandten auf eine Farm in Indiana geschickt.

Hier sollte der verletzliche Junge in die Hände eines skrupellosen, verderblichen Kirchenmannes fallen. Elizabeth Taylor, die Deans enge Freundin und angebliche Geliebte war, enthüllte:

"Als Jimmy 11 Jahre alt war und seine Mutter starb, begann er, von seinem Pfarrer missbraucht zu werden. Ich glaube, das verfolgte ihn für den Rest seines Lebens. (...) das war eines der Dinge, die er mir gestanden hat."

AUF DER SUCHE NACH LIEBE

Eine Biografie über Dean, "James Dean: Tomorrow Never Comes", geschrieben von Darwin Porter und veröffentlicht im Jahr 2016, beschreibt detailliert seine ständige Suche nach Liebe, die zu unzähligen Affären mit Männern und Frauen führte, viele davon Hollywood-Stars.

Zu seinen Eroberungen gehörte die ebenso temperamentvolle wie verletzliche Marylin Monroe, die gestand, dass sie und Dean sogar von einer Hochzeit gesprochen hatten. Monroe beschrieb Dean als "romantisch und liebevoll", erklärte aber:

"Es funktionierte nicht. Wir hätten uns am Ende gegenseitig zerstört."

...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN

Seine zweite Hauptrolle spielte er in dem kultigen "Rebel Without a Cause" ("...denn sie wissen nicht, was sie tun") zusammen mit Natalie Wood. Der Film festigte seinen wachsenden Ruhm und bescherte ihm auch eine weitere Eroberung. Wood gestand, dass sie und Dean eine Liebesaffäre hatten, und verriet, warum diese zu Ende ging. Sie sagte:

"Manchmal mochte es Jimmy, seine Partnerin zu verletzen und verletzt zu werden. Darauf stehe ich nicht."

DIE LIEBE SEINES LEBENS

Dean versuchte verzweifelt, die Leere auszufüllen, die seine große Liebe Pier Angeli hinterlassen hatte. Er traf die italienische Schauspielerin im Januar 1954 im Studio bei den Dreharbeiten zu "East of Eden" ("Jenseits von Eden"). Dean und Angeli waren verliebt, aber ihre herrschsüchtige Mutter missbilligte die Beziehung. Dean gab zu, dass er nicht bereit für eine Bindung war, und sagte:

"Ich würde sie nicht heiraten, wenn ich mich nicht richtig um sie kümmern könnte. Und ich glaube nicht, dass ich im Moment emotional stabil genug bin, um das zu tun."

Dean war am Boden zerstört, als Angeli im Oktober 1954 ihre Verlobung mit dem Sänger Vic Damone bekannt gab und ihn einen Monat später heiratete. Ein ungläubiger Dean soll während der Zeremonie auf seinem Motorrad gesessen und die Kirche von der anderen Straßenseite aus beobachtet haben.

Der Hollywood-Biograf Joe Hyams behauptete in seiner 1992 erschienenen Biografie "James Dean: Little Boy Lost", Dean habe ihm erzählt, Angeli habe ihm offenbart, dass sie Damone geheiratet habe, weil sie schwanger war. Der weinende Dean vertraute ihm an, dass er glaubte, das Kind sei von ihm und nicht von Damone.

LIEBE ZUR GESCHWINDIGKEIT

Nach dem Ende der Romanze mit Angeli stürzte sich Dean in seine Leidenschaft für den Rennsport, eine weitere Aktivität, der er bis zum Äußersten frönte. Seine rücksichtslose Fahrweise beunruhigte Freunde und das Studio. Eine andere seiner Geliebten, die Sängerin Eartha Kitt, verriet, dass eine Fahrt mit Dean in seinem Spyder "ein Alptraum" gewesen sei, von dem sie dachte, sie würde ihn nicht überleben.

LETZTER AKT

Im September 1955 war Dean mit den Dreharbeiten zu seinem dritten Film, "Giant", an der Seite von Rock Hudson und Elizabeth Taylor fertig. Wieder einmal hatte Dean einen Ersatz für Angeli in den Armen einer Hauptdarstellerin gesucht. Dean sagte zu Taylors Ehemann Michael Wilding:

"Ich habe mich in deine Frau verliebt. Sie wird sich von dir scheiden lassen und mich heiraten."

Doch kurz darauf starb Dean, als er spät abends eine Landstraße hinunter raste und mit einem Auto zusammenstieß, das auf die Zufahrtsstraße einbog. Taylor war erschüttert und hatte nach seinem Tod einen Zusammenbruch.

Sie sprach erst Jahre später über ihre Beziehung in einem Interview. Sie bestand darauf, dass es bis zu ihrem Tod unveröffentlicht bleiben sollte.

GEBURT EINER LEGENDE

Der Tod von James Dean, dem Mann, war die Geburt von James Dean, der Legende. Der junge Schauspieler, der eine kurze Karriere im Fernsehen und drei Filme im Kino hatte, wurde für nachfolgende Generationen zu einem Symbol der rücksichtslosen, romantischen Rebellion.

Traurigerweise hatte der Liebhaber von so vielen sein ganzes Leben lang verzweifelt und erfolglos nach Liebe gesucht. James Dean wird für immer als das unerfüllte Versprechen in Erinnerung bleiben, der junge Mann, der der Größte aller Hollywood-Stars hätte werden können, der jedoch zu schnell lebte und zu jung starb.