Razzia in Köln: Polizei verhaftet ganze Familie in Ostheim
Nach einer Razzia in Köln hat die Polizei eine ganze Familie in Ostheim verhaftet.
Am Mittwochmorgen, den 24. Juni 2020, wurden im südosthessischen Rödermark mehrere Haftbefehle vollstreckt. Auch in Bondy, nahe Paris, soll es Verhaftungen im selben Zusammenhang gegeben haben.
Geld in Hosentasche | Quelle: Pixabay
Bereits seit mehreren Monaten, soll gegen eine Großfamilie aus Ostheim ermittelt worden sein, heißt es.19 Objekte sollen durchsucht worden sein, und die Polizei beschlagnahmte mehrere Immobilien.
EINBRUCH, DIEBSTAHL UND ILLEGALE SOZIALLEISTUNGEN
Die betroffene Familie soll aus dem früheren Jugoslawien stammen. Ihnen wird vorgeworfen, besonders ältere Menschen durch Einbrüche um ihr hartverdientes Geld gebracht zu haben. Zudem sollen sie durch Betrug Sozialleistungen erhalten haben.
Die Ermittlungen sollen sich gegen insgesamt zwölf Männer im Alter von 20-53 Jahren, sowie 17 Frauen, im Alter von 19-84 Jahren, richten. Insgesamt wurden acht Haftbefehle vollstreckt. Sechs davon galten Frauen, zwei den Männern.
Mann mit Handschellen | Quelle: Pixabay
Die Polizei hat wahrlich einen Großeinsatz durchgeführt. Es wurden nicht nur fünf Immobilien in Ostheim und Flittard beschlagnahmt, sondern auch mehrere Luxusgüter, darunter Autos, Uhren und Bargeld. Berichten zufolge sollen die beschlagnahmten Immobilien einen Wert von rund 2,4 Millionen € haben.
Die ermittelnden Beamten und die Staatsanwaltschaft vermuten, dass die teuren Häuser und anderen Luxusgüter mithilfe von illegalen Gewinnen erstanden wurden. Der leitende Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker sagte:
"Die Tatverdächtigen haben nach jetzigem Ermittlungsstand auf Kosten von Seniorinnen und Senioren sowie anderen Geschädigten ein luxuriöses Leben geführt."
Polizist | Quelle: Pixabay
Zudem fügte er hinzu, dass er sich nun freue, dass die Opfer nun zumindest eine finanzielle Entschädigung erhalten werden. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer verriet, dass die verbrecherische Bande durchaus mit System vorgegangen sei.
"Ein Teil der Gruppierung soll zu mehrtägigen Einbruchstouren durch ganz Deutschland gefahren sein. Von Hotels aus sollen sie für eine Vielzahl von Einbrüchen unter anderem die Senioren in Heimen und Wohnanlagen aufgesucht haben."
DIE BANDE BETROG AHNUNGSLOSE BEWOHNER
Sie dachten sich bei ihren Touren willkürliche Vorwände aus, um die ahnungslosen Bewohner aus dem Haus zu locken. Zeitgleich verschafften sich andere illegal Zugang zu diesen Häusern, und stahlen Gold, Schmuck und Bargeld. Insgesamt sei ein Schaden von mehr als 220.000 € entstanden. Andere Beschuldigte der Großfamilie sollen jahrelang Sozialleistungen bezogen haben, auf die sie eigentlich keinen Anspruch gehabt hätten.
Mann wird verhaftet | Quelle: Pixabay
Der Schaden in diesem Fall soll sich ebenfalls im sechsstelligen Bereich befinden. Die Gruppe soll so organisiert gewesen sein, dass sie sogar Verwalter für das gestohlene Vermögen hatten, die das Geld gewinnbringend in Immobilien investierten oder auch anlegten. Der Vorwurf von gewerbsmäßiger Geldwäsche steht im Raum. Die Ermittlungen dauern an.