Martin Rütter ("Der Hundeprofi") trauert um seine Mutter: "Es war ein langer Kampf"
Martin Rütter trauert um seine verstorbene Mutter Hanni. Diese war vor Jahren bereis an Demenz erkrankt. Wie er mit dem Verlust umgeht, verriet er kürzlich in einem Interview.
Am 12. Mai 2020 war es das erste mal seit längerer Zeit, dass man Hundetrainer Martin Rütter live sah. In letzter Zeit hatte er sich zurückgezogen, und nun kennt man auch den Grund dafür.
Die ernsten Töne des Interviews mit Jana Ina Zarrella mögen ungewohnt vom sonst so unbeschwert wirkenden Tierprofi erscheinen. Doch Er verriet, dass er erst kürzlich zwei Verlust verarbeiten musste, an denen er ordentlich zu Knabbern hatte. Er sagte:
"Ein Freund von mir ist mit 49 Jahren gestorben. Und dann ist meine Mama gestorben, was jetzt keine Überraschung war, sondern für sie eher eine Erlösung, weil es ein langer Kampf war."
Er wollte daher nicht den "Hundekasper" machen, und hatte sich deshalb eine Auszeit genommen.
SEINE MUTTER KÄMPFTE GEGEN DEMENZ
Die Diagnose "Demenz" erhielt Hanni vor rund sieben Jahren. Dies bedeutete eine ungemeine Umstellung für die ganze Familie. Auch wenn Rütter verriet, dass es schon vor der Diagnose Anzeichen gab, dass etwas "nicht normal" gewesen sei.
Die Familie entschied sich irgendwann dazu, Hanni in eine Pflegeeinrichtung zu geben, damit sie angemessen betreut werden konnte, nachdem sie zu dem Entschluss gekommen waren, dass sie ihr zu Hause nicht mehr gerecht werden konnten.
2018 sah man Martin und Mama Hanni dann sogar in seiner Show "Der Hundeprofi Unterwegs", wo Rütter sich eingehend mit dem Thema Demenz beschäftigte, seine Mutter im Heim besuchte und auch darüber sprach, wie ihr Weg mit dieser Krankheit aussah.
EINE SELTENE FORM DER DEZEMZ
Hanni litt an einer frontotemporalen Demenz, die sich auf die sozialen Kompetenzen eines Menschen auswirkt. Dies hatte zur Folge, dass sie sich in einigen Situationen nicht mehr "der Norm" entsprechend verhielt. Martin verriet, dass er schon lange den Verdacht hatte, dass etwas mit Hanni nicht stimmte:
"Um ganz genau zu sein, hatte ich diesen Eindruck bereits von Kindesbeinen an. Meine Mutter war schon als junge Frau sozial sehr unangepasst, sie reagierte oftmals unangemessen. Ich erinnere mich da beispielsweise an die Trauerfeier für meine verstorbene Cousine. Da tröstete meine Mutter deren Mutter mit den Worten: "Ja, ich kann verstehen, wie traurig Du bist, der Martin ist ja auch nicht oft Zuhause." Das war schon ganz schön bizarr."
Martin Rütter, Köln, 2015 | Quelle: Getty Images
Die Erkrankung war ein großer Einschnitt in den Alltag, doch Martin Rütter entschied sich dafür, sich der Angst zu stellen, wie er in seiner Reihe verriet. Er wollte mehr über die Krankheit rausfinden, ließ sich selbst sogar testen, da diese Form von Demenz vererbbar ist. Deshalb,
empfand er, wenn er seine Mutter im Heim besuchte, keine Trauer, sondern nur Frieden und Freude. Denn er wusste, dass sie gut aufgehoben und glücklich war, auch wenn sie sich nicht mehr so ausdrücken konnte, wie früher.