War es falsch, meine Schwiegermutter nach dem Essen, das sie für mich gekocht hat, rauszuschmeißen?

Melissa ist mit Zwillingen schwanger. Um ihr das Leben zu erleichtern, lädt sie ihre Schwiegermutter ein, bei ihr und ihrem Mann Harry zu wohnen. Doch als Penny dem Essen eine potenziell schädliche Zutat hinzufügt, hat das Paar keine andere Wahl, als Penny zum Teufel zu jagen.

Es ist meine erste Schwangerschaft, und ich bekomme Zwillinge. Bis jetzt war es eine ziemlich harte Schwangerschaft, denn ich habe eine zierliche Figur und mein Körper muss ganz schön was einstecken.

Mein Mann Harry war mir eine große Hilfe, aber er hat in letzter Zeit viel gearbeitet. Deshalb haben wir seine Mutter Penny eingeladen, bei uns zu wohnen.

"Ich weiß, dass du dich nicht gerade über ihre Anwesenheit freust, Mel", sagte Harry.

"Aber sie wird uns im Haus helfen. Wie der Arzt vorgeschlagen hat, kannst du die Füße hochlegen und dich ausruhen."

Ich gebe zu, dass mir die Vorstellung, Penny zu Besuch zu haben, nicht gefiel. Aber die Tatsache, dass sie da sein würde, um zu helfen, klang verlockend.

Also zog Penny ein.

"Ich bleibe nur so lange, bis die Zwillinge geboren sind", sagte sie und machte mir eines Tages einen Salat. "Dann lasse ich dich und Harry mit euren Babys allein."

Letzte Woche musste ich zur Untersuchung und Harry konnte nicht mitkommen, weil er einen Termin hatte.

"Es tut mir leid, Schatz", sagte er, als er sich bereit machte zu gehen. "Nimm Mama mit und lass sie fahren. Und ruf mich gleich danach an."

Er massierte meine Füße, um die Enttäuschung zu mildern.

Wir gingen zum Arzt, und alles sah gut aus.

"Diese Babys haben einen starken Herzschlag! Das machst du gut, Mel."

Natürlich meldete sich in diesem Moment meine Schwiegermutter zu Wort.

"Aber Herr Doktor", sagte sie. "Mel ist lethargisch. Sie hat keine Energie und unternimmt nicht viel."

"Das ist völlig normal und ihr Körper muss sich darauf einstellen, Platz für zwei Babys zu schaffen. Du musst dich ausruhen, Mel. Und ernähre dich richtig - auch wenn du Heißhunger auf Junkfood hast, solltest du dich anständig ernähren, mit nahrhaftem Essen."

Ich versprach, genau das zu tun. Dann machten wir eine Aufnahme vom Herzschlag der Zwillinge und gingen.

Als wir nach Hause kamen, bestand meine Schwiegermutter darauf, uns Abendessen zu machen. Ich sah zu, wie sie zwei Steaks aus dem Kühlschrank holte.

"Ich esse kein rotes Fleisch", sagte ich. "Die Schwangerschaft hat mir die Lust auf Steak und Pommes genommen."

Penny kicherte, als sie mir Kartoffeln zum Schälen reichte.

"Ich weiß", sagte sie. "Ich koche einen besonderen Eintopf für dich. Meine Mutter hat ihn während meiner Schwangerschaften immer für mich gemacht."

Ich muss zugeben, dass ich die Sonderbehandlung, die Penny mir gelegentlich zukommen ließ, liebte. Meine Mutter war in einem anderen Land, und manchmal brauchte ich einfach den Trost einer Mutter, wenn mein Körper schmerzte.

Wir kochten in aller Stille - nun ja, Penny kochte den größten Teil. Ich saß nur am Tresen und schnippelte oder schälte, was immer sie mir gab.

Besonders aufmerksam war ich, als sie den Eintopf kochte.

"Was ist das?", fragte ich, als Penny ein Gewürz hinzufügte, das ich noch nicht kannte.

"Ich habe es von zu Hause mitgebracht; es ist ein selbstgemachtes Gewürz. Es verleiht dem Eintopf einen tollen Geschmack."

Als Harry nach Hause kam, duschte er, und ich fummelte an der Aufzeichnung des Herzschlags der Zwillinge herum.

"Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen", sagte er.

Dann setzten wir uns zum Abendessen. Harry genoss sein Steak in vollen Zügen, weil ich es seit Monaten nicht mehr gekocht hatte. Pennys Eintopf war köstlich, aber zu reichhaltig, und ich spürte, wie er mir auf der Brust saß.

In dieser Nacht wälzte ich mich stundenlang hin und her, ohne es mir bequem machen zu können und einzuschlafen.

Schließlich, gegen drei Uhr, weckte ich Harry.

"Was ist los?", fragte er und setzte sich auf.

Aber bevor ich etwas sagen konnte, rannte ich ins Badezimmer, um mich zu übergeben.

"Wir müssen in die Notaufnahme", sagte Harry. "Wehr dich nicht gegen mich, Mel. Wir müssen sicherstellen, dass es den Zwillingen gut geht."

Ich hatte nicht vor, mich gegen ihn zu wehren - ich fühlte mich schwach und litt auch unter Schweißausbrüchen und Krämpfen. Wir ließen Penny zurück, da sie noch schlief, und fuhren zum Krankenhaus.

Als wir im Krankenhaus ankamen, bestätigte der Arzt der Notaufnahme, dass es den Zwillingen gut ging - danach machte er weitere Tests.

Stunden später, als die Ergebnisse der Blutuntersuchungen vorlagen, kam der Arzt mit einem entsetzten Blick zu uns.

"Was in aller Welt hat Ihre Frau gegessen?", fragte er. "Ihr Körper wehrt sich gegen schädliche Substanzen. Das ist der Grund, warum sie sich erbricht. Das ist auch die Ursache für ihr Fieber."

Als der Arzt ging, wandte sich Harry an mich.

"Was hast du denn gegessen? Irgendwelche neuen Nahrungsergänzungsmittel?"

"Das einzige Neue, das ich gegessen habe, war der Eintopf, den deine Mutter gekocht hat. Es schien nichts Ungewöhnliches zu sein. Allerdings hat sie ein Gewürz hineingetan, das ich noch nie gesehen habe."

Schließlich wurden wir entlassen.

Am nächsten Tag, als ich genug Energie hatte, um aus dem Bett zu kommen, ging ich in die Küche. Meine Schwiegermutter saß ruhig am Küchentisch und trank ihren Tee, als ob nichts passiert wäre.

Es war ihre Ruhe, die mich noch mehr wütend machte.

"Was war gestern Abend in diesem Gewürz?", fragte ich sie.

"Nur etwas, das bei der Schwangerschaft hilft. Es ist ein altes Familienmittel."

Ich war schockiert. Ihre Nonchalance über die ganze Situation war verwirrend.

"Was sollte es denn bewirken? Meine Entbindung herbeiführen?"

"Es hat bei jedem eine andere Wirkung. Aber es soll gut sein. Du hast keine Blutungen oder so?", fragte sie und nippte an ihrem Tee.

Ich rief Harry in die Küche und wir hatten eine lange, intensive Diskussion über alles.

Es stellte sich heraus, dass Penny an altmodische, potenziell gefährliche Hausmittel glaubte, die während einer Schwangerschaft nur eine geringe Chance auf Hilfe boten, und das auch nur in Einzelfällen.

Ich gebe zu, dass sie vielleicht das Herz am rechten Fleck hatte - ich weiß, dass es Hausmittel gibt, die helfen. Aber ihr mangelndes Interesse an den potenziellen Risiken und ihr Versäumnis, uns vorher zu informieren, waren alarmierend.

Schließlich beschlossen wir, dass es das Beste für sie war, unser Haus zu verlassen. Unser Vertrauen war gebrochen, und unsere größte Sorge galt der Sicherheit unserer ungeborenen Kinder. Harry war hin- und hergerissen zwischen seiner Mutter und unserer Familie, aber er stimmte zu, dass es die richtige Entscheidung war.

Es stand zu viel auf dem Spiel und Pennys verletzten Gefühle würden heilen.

Zum Glück geht es den Zwillingen und mir gut, aber Harry und ich sind bei allem, was ich zu mir nehme, besonders vorsichtig.

Und was ist mit meiner Beziehung zu Penny? Sie ist mir gegenüber kalt geworden und hat gesagt, sie würde uns nie verzeihen, dass wir sie nach Hause geschickt haben. Aber wir denken, dass sie sich wieder mit uns versöhnen wird, wenn die Zwillinge geboren sind.

War es falsch, dass ich meine Schwiegermutter rausgeschmissen habe, obwohl sie sagt, dass sie das Beste für die Zwillinge und mich wollte?

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