Alter Mann auf Arbeitssuche geht von Tür zu Tür, alle schicken ihn weg außer einer gütigen Dame – Story des Tages
Alle schlugen dem alten Mann die Tür ins Gesicht, bis auf eine Frau, die ihn verstand und ihm zuhörte.
Jan Murber war erschöpft. Er war durch die ganze Nachbarschaft gezogen und hatte an Türen geklopft, aber niemand hörte ihm auch nur zu. Keiner wollte mit dem alten Mann reden.
Er stand vor einem der größten Häuser der Siedlung. Dies war seine letzte Chance für den Tag. Jan hoffte, dass dessen Bewohner freundlicher waren als die Nachbarn.
Jan hatte die Hoffnung beinahe aufgegeben, als er an diese Tür klopfte. | Quelle: Unsplash
Alle anderen hatten Jan abgewiesen, ohne seinem Angebot auch nur zugehört zu haben. Vielleicht würde es hier anders sein? Jan klingelte. Binnen Minuten öffnete eine hübsche junge Frau die Tür.
Fröhlich flötete sie: "Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?"
Ihr freundliches Leben wärmte Jans Herz und ermutigte ihn. "Guten Morgen", sagte er, "ich bin Handwerker und möchte Ihnen und Ihrer Familie meine Dienste anbieten."
An diesem Punkt sagten die Leute gewöhnlich "verschwinde" oder "zieh ab, alter Mann" oder gar "verkaufe deinen Kram woanders". Ein Mann hatte ihn sogar beschimpft, aber die junge Frau schien interessiert.
"Welche Art Arbeit verrichten Sie denn?", fragte sie.
Jan bot Ruth seine Dienste als Handwerker an. | Quelle: Unsplash
"Alles, was sie brauchen, gute Frau. Ich kann mit Holz umgehen, streichen, Regale bauen, Möbel reparieren, ein bisschen gärtnern, was immer Sie brauchen – und ich nehme sehr angemessenen Lohn."
Ruths Nachbarn gaben Jan nicht einmal eine Chance, zu erklären, was er wollte – sie sahen bloß einen Mann, den sie 'zu alt' fürs Arbeiten fanden.
"Kommen Sie herein", lächelte die Dame, "ich habe einen Tisch mit wackelifen Beinen, der repariert werden muss. Und vielleicht könnten Sie das Gästezimmer streichen?" Jan traute seinen Ohren kaum und folgte der Dame in das schöne Haus mit seinem Werkzeugkoffer in der Hand.
Zunächst reparierte er den Tisch, während die Frau – die sich als Ruth vorgestellt hatte – ihm zusah und mit ihm plauderte. Dann schaute er sich das Gästezimmer an. Ruth gab ihm Geld, um Farben zu kaufen, damit er am Folgetag loslegen konnte.
Jan reparierte Ruths Tisch. | Quelle: Unsplash
Sie bezahlte ihm auch für den Tisch das Doppelte dessen, was er gefordert hatte. "Aber Ruth, du hast mir viel zu viel gegeben!"
"Nein, nein, Jan", beharrte Ruth, "mein Papa hat mir beigebracht, gute Arbeit immer fair zu bezahlen und das tue ich!"
Über die nächsten Wochen waren Ruths Nachbarn überrascht zu sehen, wie der alte Mann in ihrem Haus aus und ein ging, Werkzeugkoffer in der Hand. Irgendwie fand Ruth immer etwas, für das Jan zurückkommen musste.
Eines Nachmittags sah ihre Nachbarin Inge, wie Jan das Haus verließ und beschloss, herauszufinden, was vor sich ging. Sie klopfte an Ruths Tür. "Hallo, Inge", grüßte Ruth fröhlich, "Komm rein und trinke einen Kaffee mit mir."
Ruth erklärte Inge, warum sie Jan Arbeit gegeben hatte. | Quelle: Unsplash
Inge trat ein und sah sich um. "Ich verstehen nicht, warum du fünf Tage die Woche einen Handwerker brauchst. Es sieht doch alles perfekt aus", stellte sie fest.
Ruth schüttete Kaffee ein und erwiderte: "brauche ich auch nicht, aber Jan braucht Arbeit."
"Du gibst ihm Arbeit, bloß weil er sie braucht? Einfach so? Aber warum?"
"Welcher Grund könnte besser sein, jemandem Arbeit zu geben?", gab Ruth zurück. "Dieser Mann bittet nicht um Almosen, er bittet um ehrliche Arbeit."
"Aber er ist doch locker schon 70? Wenn nicht 80! Er sollte in Ruhestand sein", sagte Inge.
Jans Frau war noch immer im Krankenhaus. | Quelle: Unsplash
"Ja, sollte er. Aber leider ist seine Frau sehr krank und die Versicherung übernimmt nicht alle Krankenhauskosten. Jan hat kaum genug zum Leben, wenn er die Rechnungen bezahlt. Deshalb braucht er Arbeit."
"Warum gibst du ihm dann nicht einfach Geld?", fragte Inge zurück. "Wenn du ihm unbedingt helfen willst, erspare ihm die Arbeit. Du kannst es dir doch leisten."
Ruth schüttelte den Kopf. "Das kann ich nicht machen, das wäre ein Almosen. Ich gebe ihm lieber Arbeit, damit er das Geld verdienen und seien Würde behalten kann."
Inge war von Ruths Güte und Rücksicht berührt. Am nächsten Tag kam sie wieder vorbei und fragte Jan, ob er Zeit habe, bis zum Wochenende ihre morsche Gartenlaube zu reparieren, wenn er mit der Arbeit für Ruth fertig sei.
Jan reparierte die Laube und tat dies so gut, dass bald die ganze Nachbarschaft Aufträge für ihn parat hatte. Jan wurde der örtliche Handwerker und verdiente genug, um über die Runden zu kommen.
Jan reparierte die Gartenlaube und machte das sehr gut. | Quelle: Unsplash
Selbst, nachdem seine Frau sich erholt und das Krankenhaus verlassen hatte, arbeitete Jan weiterhin für Ruth und den Rest der Nachbarschaft. Dank Ruths Güte hatte er die Gelegenheit bekommen, würdevoll Geld zu verdienen und für seine Familie zu sorgen.
Was können wir von dieser Geschichte lernen?
- Einem Menschen Arbeit zu geben erlaubt es ihm, seine Würde und Selbstbewusstsein zu wahren auf aufzubauen. Ruht hätte Jan einfach Geld geben können, aber sie begriff, dass er sich auch gebraucht und nützlich fühlen wollte.
- Alle verdienen eine Gelegenheit, zu beweisen, was sie draufhaben. Ruths Nachbarn wollten Jan nicht einmal eine Chance geben, zu erklären, was er wollte - sie sahen bloß einen Mann, den sie 'zu alt' fürs Arbeiten fanden. Ruth gab ihm die Möglichkeit, zu zeigen, was er erreichen konnte.
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Dieser Bericht wurde von einer Geschichte unserer Leser inspiriert und von einem professionellen Autor geschrieben. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Namen und Orten ist reiner Zufall. Alle Bilder dienen ausschließlich dem Zwecke der Illustration. Erzähl uns deine Geschichte; vielleicht wird sie das Leben eines anderen Menschen verändern. Wenn du deine Geschichte mit uns teilen möchtest, schicke sie bitte an info@amomama.com.