Kirk Douglas war Verdächtiger im Fall eines verschwundenen Hollywood-Sternchens – Der ungelöste Fall der Jean Spangler
Mysteriöse Verbrechen faszinieren ohnehin schon viele Leute. Wenn aber eine bekannte Person Opfer wird, wird es zehnmal so brisant, weshalb auch der Fall Jean Spangler so berühmt ist.
Es sind seit ihrem Verschwinden Jahre vergangen, aber man spricht noch immer über den bizarren Fall und versucht herauszufinden, was mit Jean Spangler am Tag ihres Verschwindens geschah.
Seit jenem Tag kursieren viele Theorien, aber keine konnte je bestätigt werden und viele bleiben mit Fragen zurück, was wirklich mit ihr geschah.
Kirk Douglas und Jean Spangler in den 1940ern. | Quelle: Getty Images
ÜBER JEAN
Zur Zeit ihres Verschwindens war Jean Mutter einer Tochter. Von deren Vater war sie geschieden, war aber auf gutem Weg, in Hollywood groß rauszukommen, nachdem sie einige kleinere Rollen gespielt hatte.
Spangler und ihr Ex hatten 1942 geheiratet, sich aber 6 Monate später scheiden lassen. Spangler gab als Grund Grausamkeit an. Allerdings waren sie bis zur Geburt der Tochter 1944 noch verbandelt.
Zunächst erhielt der Vater das Sorgerecht, aber Spangler focht das Urteil an und gewann schließlich das alleinige Sorgerecht. Die Beziehung zum Ex war angespannt.
Eine typische Szene in einer Disko der 40er in Baywater, GB. | Quelle: Getty Images
Wegen des alleinigen Sorgerechts musste sie sich ständig mit dem Vater der Tochter wegen Unterhaltszahlungen herumschlagen. Sie war Tänzerin in Clubs und Komparsin in Filmen, um Geld zu verdienen.
Es war eine stressige Zeit, doch sie war auf einem guten Weg, selbst berühmt zu werden, als sie spurlos verschwand.
ÜBER DEN ABEND
Die Details des Abends, an dem Spangler verschwand, wurden seitdem immer wieder umgewälzt und aus allen möglichen Perspektiven betrachtet, weil es so schwer ist, zu verstehen, wohin sie verschwand und warum sie nie wieder auftauchte.
Jean Spangler und ihre Tochter Christine, am 01.10.49, 6 Tage vor dem Verschwinden. | Quelle: Getty Images
Spangler lebte zu der Zeit bei ihrer Mutter. Diese war allerdings auf Familienbesuch in Kentucky. Spangler hatte ihre Schwägerin gebeten, auf ihre Tochter aufzupassen.
Sie selbst ging zur Arbeit und traf sich mit ihrem ex-Mann, um an jenem Abend über den Unterhalt zu sprechen.
Um 17:30 erklärte sie ihrer Tochter, dass sie zur Arbeit ginge. Sie verabschiedete sich von Tochter und Schwägerin, ohne zu sagen, wann sie zurückkehren würde.
Jeans Mutter, Florence, hört Radio, während sie ein Foto ihrer vermissten Tochter anschaut. 1949. | Quelle: Getty Images
2 Stunden später rief sie ihre Schwägerin an, sie solle nicht warten, weil sie eine 8-Stunden Schicht arbeiten musste und erst am nächsten Morgen daheim sein würde. Dann sprach sie mit ihrer Tochter und legte auf.
Die Schwägerin dachte sich nichts dabei, als sie aufwachte und Spangler nicht da war. Als sie jedoch am Abend noch immer nicht aufgetaucht war, wusste sie, dass etwas nicht stimmte und verständigte sogleich die Polizei.
Polizisr Howard Rose hält Jean Spanglers beschädigte Handtasche, ein Beweismittel. 1949 | Quelle: Getty Images
Die Ermittlungen im Verschwinden Spanglers begannen einen Tag nachdem sie zuletzt gesehen wurde und dauern bis heute an.
ERMITTLUNGEN UND VERDÄCHTIGE
Die Ermittlungen ergaben, dass Spangler an jenem Abend nicht auf der Arbeit erschienen war. Sie hatte bei keinem ihrer Arbeitgeber Schicht gehabt und niemand hatte sie bei den Studios gesehen, wo sie gewöhnlich arbeitete.
Suchtrupp sucht im Griffith Park nach der Vermissten, nachdem dort ihre Handtasche gefunden wurde. Los Angeles, 1949 | Quelle: Getty Images
Die Polizei suchte ihren Ex-Mann auf, um herauszufinden, ob sie bei ihm gewesen war. Er sagte, er habe seit Monaten nichts von ihr gehört, was seine neue Ehefrau bestätigte.
Die Polizei wusste, dass dies kein gewöhnlicher Vermisstenfall werden würde. Es gab keine Hinweise und zur Zeit des Verschwindens keine Verdächtigen. Als sie jedoch in einem nahegelegenen Park eine Handtasche fanden, gab es eine Spur.
Ein Brief aus der Handtasche, der vielleicht an Kirk Douglas adressiert war. 1949. | Quelle: Getty Images
Man fand ihre Handtasche in einem Park unweit ihrer Wohnung. Sie war beschädigt und enthielt den Ausweis der Vermissten, einige persönliche Gegenstände und eine kryptische Nachricht. Diese schien zu bestätigen, dass sie einen Arzt aufsuchen wollte, wegen einer Sache, die nicht länger warten konnte.
Die Nachricht trug keine Unterschrift, doch man nahm an, dass Spangler die Verfasserin war. Sie war an einen Mann namens Kirk gerichtet.
Kirk Douglas am Flughafen in Rom, 1962 | Quelle: Getty Images
Es war unklar, wer Kirk war, aber man ging davon aus, dass es Kirk Douglas war, den Spangler getroffen hatte, als sie Komparsin in einem seiner Filme gewesen war.
Der Verdacht gegen ihn erhärtete sich, als er die Polizei anrief und behauptete, Spangler nie getroffen zu haben, später aber umschwenkte uns sagte, er erinnere sich an sie, hätte aber nie Kontakt zu ihr gehabt.
Die Clubs, in denen sie tanzte, waren bei Mafiabossen beliebt. Man nahm daher an, dass es möglich war, dass sie mit denen in etwas Schlimmes verwickelt war. Diese Theorie konnte jedoch nie bewiesen werden.
Eine Postkarte des Griffith Park, wo die Handtasche gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
Spanglers Beziehung zu ihrem Ex war wegen des Sorgerechtsstreits und der Unterhaltszahlungen angespannt, daher wurde auch er verdächtigt. Auch ihm konnte die Polizei jedoch nichts nachweisen.
Die Botschaft in Spanglers Handtasche veranlasste Ermittler zu dem Verdacht, sie habe einen Arzt für eine Abtreibung aufsuchen wollen. Dies war zu der Zeit illegal, musste also im Geheimen geschehen.
Dieser Eingriff könnte Spanglers Tod verursacht haben. Er wäre nicht gemeldet worden, weil sie im Zuge einer illegalen Prozedur gestorben wäre.
DIE THEORIE DER SCHWARZEN DHALIE
Die Theorien über wütende ex-Männer, Abtreibungen, Mafiabosse und abgewiesene Liebhaber wurden nie bewiesen. Es gibt jedoch noch eine weitere Theorie, die immer wieder aufkommt, um das Verschwinden der Jean Spangler zu erklären.
Beweismittel im Fall schwarze Dahlie, 1947. | Quelle: Getty Images
Manche glauben, dass der Serienmörder, der als Schwarze Dahlie bekannt war und zu der Zeit aktiv war, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Er soll junge Frauen angegriffen haben und hatte erst im Jahr zuvor zugeschlagen.
Niemand weiß, was mit Jean Spangler geschah, aber die Theorien über ihr Verschwinden werden noch heute diskutiert, obwohl der Fall längst kalt ist. Mehr zum Thema findest du in Jon Lewis‘ Buch , "Hard-Boiled Hollywood".
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