
„Es geht nicht anders. Ich geh' kaputt“: Der Bräutigam aus „Hochzeit auf den ersten Blick“ beendet seine Ehe
Im Sat.1-Experiment „Hochzeit auf den ersten Blick“ sollen sich Fremde vor laufenden Kameras das Jawort geben – in der Hoffnung, dass aus einem wissenschaftlich gematchten Paar eine echte Liebesgeschichte wird. Für Frank (61) und Marén (60) endet dieses TV-Märchen jedoch deutlich früher als geplant.
Statt im Finale am 23. Dezember über „Ehe oder Scheidung“ zu entscheiden, zieht Frank bereits in Folge 8 die Reißleine – mit emotionalen Worten vor den Experten, seiner Frau und den Zuschauenden.
Schon während der sogenannten „Herzenstage“ in Tirol zeigt sich, wie brüchig die Verbindung der beiden geworden ist. Vor der malerischen Bergkulisse treffen alle Paare aufeinander, machen Übungen mit den Expertinnen Beate Quinn und Dr. Sandra Köhldorfer sowie Experte Markus Ernst. Ziel: Bindung stärken, Missverständnisse klären, Nähe aufbauen. Während Paare wie Sarah und Martin oder Lina und Daniel sichtbar harmonieren und verliebt wirken, bleibt es bei Frank und Marén angespannt und schwer.
Der Wendepunkt kommt während einer Gruppenübung. Frank spricht unter Tränen aus, was ihn schon länger belastet: Er habe „immer mehr das Gefühl“, dass er kein Teil von Maréns Leben sei und es auch nicht werden könne. Wenn sie gebeten werde, positive Dinge aufzuzählen, vergesse sie ihn „komplett“ – ein Schlag für sein Selbstwertgefühl. Kurz darauf zieht ein echtes Gewitter auf, die Übung wird abgebrochen – ein symbolisches Bild für den emotionalen Sturm, der in ihm tobt.
In den Einzelgesprächen mit dem Expertenteam wird deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der beiden sind. Frank wünscht sich Nähe, auch körperlich, sucht Geborgenheit, Zärtlichkeit und eine enge emotionalen Verbindung. Marén hingegen erlebt sein Bedürfnis nach Kuscheln und Umsorgen als bedrängend. Sie kritisiert, er nörgle zu viel und stelle hohe Ansprüche, was sie zusätzlich unter Druck setze. Die Psychologinnen vermuten bei Marén Ängste aus der Vergangenheit und betonen gegenüber Frank, dass sie eine so „gute, positive Männlichkeit und Nähe“ wie von ihm möglicherweise noch nie erlebt habe.
Trotz dieser Einordnung lassen sich die Spannungen nicht abbauen. Für Frank wird die Situation irgendwann untragbar. In einer Runde mit Marén und den Expert:innen formuliert er schließlich den Satz, der zum Bruch führt: „Ich kann das nicht mehr. Und ich sage: Ich tu' ihr nicht gut, sie tut mir nicht gut, wir beenden das hier. Punkt.“ Es ist ein klarer Schlussstrich – gezogen von einem Mann, der das Gefühl hat, sich selbst zu verlieren, wenn er bleibt.
Doch damit ist die Szene noch nicht zu Ende. Frank erklärt weiter, warum er zu dieser drastischen Entscheidung kommt: „Bei mir werden die Abstände von Zusammenbrüchen immer enger, und ich muss mich selber jetzt schützen. Ich muss das mit dem heutigen Tag hier beenden. Es geht nicht anders. Ich geh' kaputt.“ Er macht deutlich, dass es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Selbstschutz geht. Er sehe sich nicht in der Lage, die bestehenden Probleme zu lösen und sei „nicht der richtige Mann“ für Marén.
Marén reagiert verletzt, traurig und wütend. Sie sagt offen, sie habe „gar kein Verständnis“ für seine Entscheidung. Ihrer Ansicht nach sei das Matching nicht ohne Grund erfolgt, und es habe ja bereits Phasen der Leichtigkeit zwischen ihnen gegeben – diese sei nur verloren gegangen. Frank jedoch bleibt bei seiner Haltung, dass es für ihn keine gemeinsame Zukunft mehr geben kann, ohne dass er psychisch immer weiter ausbrennt.
Nach der Trennung beschreibt Frank sein Innenleben als widersprüchlich. Zunächst spürt er Erleichterung, weil der dauerhafte Druck von ihm abfällt. Doch schon am nächsten Tag meldet sich ein anderes Gefühl: Er spricht von „so ’ne Hilflosigkeit“ und sagt, er fühle sich „leer und ein wenig benutzt“. Marén wirkt dagegen gefasster. Sie betont, sie habe sich „nicht verstellt für irgendjemand“ und fühlt sich nun „gelöst“. Für beide bedeutet das Ehe-Aus einen schmerzhaften, aber endgültigen Schnitt, der Raum für einen neuen Lebensabschnitt schaffen soll.
Auch im Netz sorgt der vorzeitige Ausstieg für Diskussionen. Unter Beiträgen zur Folge schreiben Zuschauer:innen etwa: „Es ist richtig, dass er sich schützt … wie immer kann Madam das nicht verstehen, weil sie gar nicht versteht, was sie getan hat …“ Andere zeigen sich überrascht und traurig: „Ohhh nein … das hätte ich nicht gedacht. Echt schade.“ Die Reaktionen schwanken zwischen Verständnis für Franks Selbstschutz und Mitgefühl für beide Beteiligte, die im Experiment zwar Hoffnung gefunden, am Ende aber doch getrennte Wege eingeschlagen haben.
