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Eine Geschenktüte an der Haustür | Quelle: Shutterstock
Eine Geschenktüte an der Haustür | Quelle: Shutterstock

Mein Nachbar hinterließ immer wieder Pakete vor meiner Haustür - als ich das letzte öffnete, wusste ich, dass ich die Polizei rufen musste

Maren Zimmermann
27. Feb. 2025
18:34

Zuerst waren Sophies Geschenke eine süße Überraschung - Blumen, Kekse, kleine Aufmerksamkeiten. Aber als ich das letzte Paket auspackte, lief mir ein Schauer über den Rücken. Unter den Pralinen war ein Zettel mit einer Nachricht versteckt, die mich dazu brachte, die Polizei zu rufen.

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Ich fand sie eines Morgens vor meiner Wohnungstür, eingewickelt in hübsch gefaltetes braunes Papier. Gelbe Gänseblümchen, deren Blütenblätter sich fröhlich von dem matten Teppich im Flur abhoben.

Gelbe Blumen, eingewickelt in hübsch gefaltetes braunes Papier | Quelle: DALL-E

Gelbe Blumen, eingewickelt in hübsch gefaltetes braunes Papier | Quelle: DALL-E

Ein kleiner Zettel war zwischen den Stängeln eingeklemmt.

"Nur eine Kleinigkeit, um deinen Tag zu verschönern. Sophie."

Sophie, meine Nachbarin in Apartment 4B, war immer freundlich, auch wenn wir uns nicht besonders nahe standen.

Sie winkte aus ihrem Auto, wenn wir auf dem Parkplatz vorbeifuhren, oder grüßte kurz, wenn wir uns auf dem Flur begegneten.

Nachbarn, die sich im Flur eines Mehrfamilienhauses begrüßen | Quelle: Midjourney

Nachbarn, die sich im Flur eines Mehrfamilienhauses begrüßen | Quelle: Midjourney

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Trotz unserer begrenzten Interaktion brachten mich die Blumen zum Lächeln.

Ich stellte sie in eine alte Glasvase und platzierte sie auf meinem Küchentisch, wo das Sonnenlicht ihre gelben Blütenblätter den ganzen Tag über einfing. Die Verpackung war zu schön, um sie wegzuwerfen, also verstaute ich sie in einer Küchenschublade.

Drei Tage später stolperte ich über ein weiteres Paket, als ich nach der Arbeit nach meinen Schlüsseln kramte. Diesmal waren es selbstgebackene Schokoladenkekse mit einem Hauch von Zimt in einer süßen, handbemalten Schachtel.

Eine schön dekorierte Schachtel vor einer Wohnungstür | Quelle: Gemini

Eine schön dekorierte Schachtel vor einer Wohnungstür | Quelle: Gemini

Auf dem Zettel stand: "Einfach nur so. -Sophie".

Ich klopfte an diesem Abend an ihre Tür, aber sie antwortete nicht. Ich hörte drinnen ihren Fernseher laufen, also rief ich: "Sophie? Danke für die Kekse!"

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Eine gedämpfte Stimme antwortete: "Gern geschehen! Schön, dass sie dir geschmeckt haben!"

Aber ihre Stimme klang irgendwie angespannt und angestrengt.

Eine leicht besorgte Frau, die in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses steht | Quelle: Midjourney

Eine leicht besorgte Frau, die in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses steht | Quelle: Midjourney

Ich fragte: "Hey Sophie, ist alles in Ordnung da drin?"

Eine Pause, dann: "Alles gut! Ich bin nur mit der Arbeit beschäftigt. Wir reden später!"

Ich zuckte mit den Schultern und ging zurück in meine Wohnung, ohne mir etwas dabei zu denken. Die Leute haben viel zu tun, und Sophie schien immer der Typ zu sein, der manchmal etwas Abstand braucht.

Eine nachdenkliche Frau in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses | Quelle: Midjourney

Eine nachdenkliche Frau in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses | Quelle: Midjourney

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Nach einer Woche stand eine Duftkerze mit Vanille- und Lavendelduft vor meiner Tür, deren Glasbehälter sorgfältig in Seidenpapier eingewickelt war.

Jedem Geschenk lag ein Zettel bei, der auf die gleiche Weise unterschrieben war: "Einfach nur so. Sophie". Ihre Freundlichkeit wurde zu einer stillen, beruhigenden Präsenz in meinem Leben, auf die ich mich freute.

Einmal wollte ich mich revanchieren und stellte ihr eine Topfpflanze mit einem Zettel vor die Tür, aber als ich später nachsah, war sie unberührt.

Weiße Orchideen, die in einem Topf wachsen | Quelle: Pexels

Weiße Orchideen, die in einem Topf wachsen | Quelle: Pexels

Am nächsten Tag war sie weg und ein Zettel unter meiner Tür hindurchgeschoben: "Danke für das Geschenk! Im Moment habe ich allerdings keine Pflanzen. Allergien. S"

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Eines Abends kam ich nach Hause und fand eine elegante Schachtel mit Pralinen vor meiner Tür. Zartbitterschokolade, meine Lieblingsschokolade, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, das jemals Sophie gegenüber erwähnt zu haben.

"Nur eine weitere Kleinigkeit. Sophie."

Eine teure Schachtel Pralinen | Quelle: Midjourney

Eine teure Schachtel Pralinen | Quelle: Midjourney

Lächelnd steckte ich mir eine in den Mund, während ich eintrat und die Kombination aus Bitterkeit und Süße genoss, während ich meine Schuhe auszog und meine Schlüssel auf den Tresen warf.

Ich arbeitete mich durch mehrere Stücke, während ich die Abendnachrichten sah.

Als ich den Boden der Schachtel erreichte, stießen meine Finger auf etwas Unerwartetes. Unter der letzten Schicht der Pralinen war ein gefalteter Zettel versteckt!

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Eine Frau hält einen gefalteten Brief | Quelle: Midjourney

Eine Frau hält einen gefalteten Brief | Quelle: Midjourney

Im Gegensatz zu den anderen Zetteln war dieser nicht auf Sophies üblichem Blumenbriefpapier geschrieben. Er war auf einfachem Druckerpapier geschrieben und zu einem engen Quadrat gefaltet.

"Überprüfe die Zettel, die in jedem Paket versteckt sind, das ich dir gegeben habe."

Mein Magen drehte sich um, als ich die Worte las. Die Schokolade in meinem Mund schmeckte plötzlich wie Asche.

Eine geschockte Frau im Wohnzimmer einer Wohnung | Quelle: Midjourney

Eine geschockte Frau im Wohnzimmer einer Wohnung | Quelle: Midjourney

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Ich eilte in meine Küche.

Das braune Papier von den Gänseblümchen, die Schachtel von den Keksen und die Geschenktüte von der Kerze lagen alle in der Schublade neben Speisekarten, Ersatzbatterien und Weihnachtsgeschenkpapier, das ich wiederverwenden wollte.

Mit zitternden Händen legte ich sie nebeneinander auf den Tisch und suchte mit den Augen nach den versteckten Notizen.

Eine Frau, die konzentriert auf etwas starrt | Quelle: Midjourney

Eine Frau, die konzentriert auf etwas starrt | Quelle: Midjourney

Zuerst sah alles ganz normal aus, aber dann entdeckte ich etwas unter der ersten Schicht des braunen Papiers, in dem die Gänseblümchen verpackt waren. Ich schälte die Schicht ab und fand diese Worte: Wenn ich dreimal an die Wand klopfe.

Als nächstes fiel mein Blick auf die Keksdose. Unter dem Wachspapier am Boden der Schachtel oder dem hübschen Seidenpapier darunter war nichts versteckt.

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Dann bemerkte ich einen auf die Karte gezeichneten Pfeil, der auf eine Ecke zeigte.

Eine Frau runzelt die Stirn | Quelle: Midjourney

Eine Frau runzelt die Stirn | Quelle: Midjourney

Ich klappte die Schachtel vorsichtig auf und da stand die nächste Nachricht: Ruf die Polizei.

Ein Schauer lief mir über den Rücken. Meine Hände zitterten, als ich die Geschenktüte mit den Kerzen anhob, die letzte Verpackung von Sophies Geschenken.

Vorsichtig entfernte ich das Seidenpapier von der Geschenktüte. Während ich nach der letzten Nachricht suchte, fiel ein kleines Stück gefaltetes Papier auf meinen Küchentisch.

Mein Herz blieb stehen, als ich die Nachricht darauf las.

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Eine geschockte Frau hält einen Zettel in der Hand | Quelle: Midjourney

Eine geschockte Frau hält einen Zettel in der Hand | Quelle: Midjourney

Sophie hatte auf den letzten Zettel geschrieben: "Jemand hat mich gefunden".

"Wenn ich dreimal an die Wand klopfe, ruf die Polizei. Jemand hat mich gefunden." murmelte ich. "Oh Gott, Sophie, was ist denn hier los?"

Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen, als kleine Details über Sophie, auf die ich vorher nie geachtet hatte, plötzlich eine tiefere Bedeutung bekamen.

Eine erschrockene Frau, die etwas bemerkt | Quelle: Midjourney

Eine erschrockene Frau, die etwas bemerkt | Quelle: Midjourney

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Sophie überprüfte ihre Schlösser immer doppelt. Einmal hörte ich sie im Treppenhaus einen leisen, zitternden Streit am Telefon führen.

Ich hatte gedacht, es sei nur ein Beziehungsdrama. Nichts Ernstes, aber jetzt... jetzt fing ich an zu glauben, dass Sophie sich vor jemandem versteckt, aber warum?

Ich suchte schnell Sophies Namen im Internet - nichts. Keine sozialen Medien, keine früheren Adressen. Es war, als gäbe es sie nicht.

Eine Frau, die auf ihrem Handy scrollt | Quelle: Pexels

Eine Frau, die auf ihrem Handy scrollt | Quelle: Pexels

Dann hörte ich es.

Klopfen. Klopfen. Klopfen.

Drei langsame, bedächtige Klopfzeichen von der anderen Seite der dünnen Wand.

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Mein Blut wurde kalt. Die Klopfer waren nicht an ihrer Tür, sondern an der Wand zwischen unseren Wohnungen. Ein Signal, das nur ich wahrnehmen würde.

Eine besorgte Frau, die eine Hand gegen eine Wand drückt | Quelle: Midjourney

Eine besorgte Frau, die eine Hand gegen eine Wand drückt | Quelle: Midjourney

Ich drückte mein Ohr an die Wand, die unsere Wohnungen trennte. Stille. Dann ein dumpfer Schlag, als ob etwas Schweres abgesetzt würde. Gedämpfte Stimmen - die eines Mannes und die von Sophie. Ihr Tonfall war angestrengt, falsch hell und laut genug, um sich durchzusetzen.

"Wie hast du gesagt, dass du mich wiedergefunden hast?"

Die Antwort des Mannes war zu leise, um sie zu verstehen.

"Stimmt, stimmt", fuhr Sophie fort. "Die Welt ist klein."

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Eine Wand in einer Wohnung | Quelle: Pexels

Eine Wand in einer Wohnung | Quelle: Pexels

Ohne zu zögern, nahm ich mein Telefon und wählte den Notruf. Ich erzählte der Telefonistin von Sophies Nachrichten und dem Teil des Gesprächs, den ich mitgehört hatte.

Innerhalb weniger Minuten erleuchteten blinkende Polizeilichter die Straße unter meinem Fenster und schwere Schritte donnerten die Treppe hinauf. Ich öffnete meine Tür und sah vier Polizisten, die sich Sophies Wohnung näherten.

Einer der Beamten klopfte heftig. "Polizei, machen Sie auf!"

Eine Wohnungstür | Quelle: Pexels

Eine Wohnungstür | Quelle: Pexels

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Eine Männerstimme rief: "Hier ist alles in Ordnung. Ich besuche nur eine Freundin."

"Sir, Sie müssen jetzt die Tür öffnen", wiederholte der Beamte.

Ein lautes Krachen hallte aus Sophies Wohnung in den Flur, gefolgt von einem erstickten Schrei. Die Polizisten hämmerten erneut an die Tür, aber diesmal kam keine Antwort.

Polizeibeamte in einem Flur | Quelle: Midjourney

Polizeibeamte in einem Flur | Quelle: Midjourney

Ich beobachtete durch den Spalt in meiner Tür, wie die Polizei Sophies Tür aufbrach.

Sophie schrie, und dann schrie ein Mann auf. Augenblicke später rannte Sophie in den Flur und drückte sich an die Wand. Ihr Gesicht war blass vor Angst, als sie in ihre Wohnung starrte.

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Wenige Augenblicke später tauchte die Polizei wieder auf. Ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, stand zwischen den Polizisten, seine Handgelenke waren mit Handschellen gefesselt.

Ein Mann in Handschellen | Quelle: Pexels

Ein Mann in Handschellen | Quelle: Pexels

"Du wirst mir nie entkommen!", schrie er und stürzte von den Beamten weg auf Sophie zu. "Ich werde dich immer finden, immer!"

Die Polizisten führten ihn ab, und Sophie sank auf den Boden. Einer der anderen Beamten hockte sich neben sie, als Sophie in Tränen ausbrach.

Ich habe nicht lange überlegt. Ich rannte auf den Flur und eilte zu Sophie.

Eine besorgte und mitfühlende Frau | Quelle: Midjourney

Eine besorgte und mitfühlende Frau | Quelle: Midjourney

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"Sophie, geht es dir gut? Hat er dir wehgetan?", fragte ich, während ich meine Hände auf ihre Schultern legte.

Sophie schaute zu mir auf, Tränen liefen ihr über das Gesicht, und schüttelte den Kopf. "Mir geht es gut, dank dir. Du hast mir das Leben gerettet! Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich..."

Dann brach sie zusammen und ich umarmte sie fest.

Zwei Frauen, die sich umarmen | Quelle: Pexels

Zwei Frauen, die sich umarmen | Quelle: Pexels

In den nächsten Stunden fand ich die Wahrheit heraus.

Sophie war im Zeugenschutzprogramm. Sie hatte vor Jahren gegen ihren Ex-Freund - einen Gewaltverbrecher - ausgesagt und ihn wegen einer Reihe von bewaffneten Raubüberfällen hinter Gitter gebracht, aber er wurde vorzeitig entlassen und wollte sich an Sophie rächen.

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Sophie (oder wie auch immer ihr richtiger Name lautete) hatte sich versteckt, weil sie wusste, dass er sie jagte und sie nicht direkt um Hilfe rufen konnte. Also hatte sie sich mit einfachen Geschenken und versteckten Worten eine eigene Rettungsleine geschaffen.

Eine nachdenkliche Frau, die in einem Flur steht | Quelle: Midjourney

Eine nachdenkliche Frau, die in einem Flur steht | Quelle: Midjourney

Die Polizei nahm ihn mit, und Sophie verschwand spurlos aus meinem Leben, genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht war.

Ich wollte mehr fragen - wer sie wirklich war, wohin sie ging - aber ich verstand. Je weniger ich wusste, desto sicherer würde sie sein.

Die Wohnung nebenan war über Nacht leergeräumt, als hätte es sie nie gegeben.

Eine leere Wohnung | Quelle: Pexels

Eine leere Wohnung | Quelle: Pexels

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Wochen später kam ein kleines Paket an meine Tür. Ohne Rücksendeadresse. Darin befand sich ein zartes, handgefertigtes Armband aus gedrehtem Kupferdraht mit kleinen blauen Perlen. So wie es Sophie immer trug.

Diesmal war kein Zettel dabei, keine versteckte Nachricht. Das war auch nicht nötig.

Ich legte das Armband um mein Handgelenk und wusste, dass sie am Leben und in Sicherheit war und dass sie mich auch im Schatten nicht vergessen hatte.

Ein Armband am Handgelenk einer Frau | Quelle: Midjourney

Ein Armband am Handgelenk einer Frau | Quelle: Midjourney

Jedes Mal, wenn ich jetzt ein gelbes Gänseblümchen sehe, frage ich mich, wo sie ist. Und ich hoffe, dass sie immer noch kleine Wege findet, um jemandem den Tag zu verschönern, so wie sie es bei mir getan hat.

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Hier ist eine weitere Geschichte: Als Janet das Haus ihrer verstorbenen Eltern renoviert, entdeckt sie ein jahrzehntealtes Weihnachtsgeschenk, das in der Küchenwand versteckt ist und ihren Namen trägt! Darin befindet sich eine VHS-Kassette mit der beunruhigenden Aufschrift: "Das wird dein Leben verändern". Beim Anschauen der Kassette kommt ein Familiengeheimnis ans Licht, das ihre Welt auf den Kopf stellt.

Dieses Werk ist von realen Ereignissen und Personen inspiriert, wurde aber aus kreativen Gründen fiktionalisiert. Namen, Charaktere und Details wurden geändert, um die Privatsphäre zu schützen und die Erzählung zu verbessern. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.

Der Autor und der Verlag erheben keinen Anspruch auf die Richtigkeit der Ereignisse oder die Darstellung der Charaktere und haften nicht für Fehlinterpretationen. Diese Geschichte wird so zur Verfügung gestellt, wie sie ist, und alle Meinungen, die geäußert werden, sind die der Charaktere und spiegeln nicht die Ansichten des Autors oder des Verlags wider.

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